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„Liquidität sichert Stabilität“

Interview
„Liquidität sichert Stabilität“

Insbesondere in Zeiten einer rückläufigen Konjunktur stärken erfolgreiche Unternehmen ihre Wettbewerbsposition, indem sie ihre Qualität verbessern, sagt Michael Flunkert. Wer Abläufe und Prozesse verbessere, halte das Unternehmen liquide und damit stabil. Welchen Anteil das computerunterstützte Qualitätsmanagement (CAQ) daran hat, erläutert der Babtec-Chef im Interview mit Quality-Engineering.

Herr Flunkert, wie kann das Qualitätsmanagement Unternehmen in dieser Phase erheblicher Umsatzeinbrüche unterstützen?

Michael Flunkert: Im Moment suchen die Unternehmen vor allem Stabilität, um diese Phase zu überstehen. Und Stabilität heißt vor allem Liquidität. Genau an dieser Stelle wird das Qualitätsmanagement sehr interessant, da sich mit ihm die Abläufe und Prozesse im Unternehmen optimieren lassen. Das wiederum reduziert Kosten, minimiert Risiken und führt somit zu mehr Stabilität. Blickt man auf vorhergehende Phasen mit rückläufiger Konjunktur zurück, zeigt sich das ganz deutlich: Diese Zeiten nutzten weitsichtig geführte Unternehmen stets, um sich über das Thema Qualität einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Deshalb ist es wichtig, in die Zukunft zu investieren – wir alle müssen das machen, und auch wir selbst tun das.
Welche Forderungen stellt der Markt an Babtec?
Michael Flunkert: Waren es bis vor Kurzem vor allem Aspekte wie Produkthaftung und Rückverfolgbarkeit, stehen nun reduzierte Kosten im Vordergrund – zu erreichen über bessere Abläufe. Einer unserer Kunden konnte beispielsweise seinen Validierungsaufwand um 90 Prozent reduzieren. Zugegeben, hier wurde zuvor viel händisch erledigt, aber genau das ist der Punkt. Bereits durch eine automatische Datenübernahme sinkt der Aufwand beträchtlich und parallel dazu lassen sich Fehlerquellen, etwa Übertragungsfehler, vermeiden. Hinzu kommt eine weitere Forderung an uns: Die Kunden möchten in einem überschaubaren Rahmen investieren, und rechnen soll sich das Ganze meist in weniger als einem Jahr.
Können Sie uns ein Beispiel nennen, wie sich speziell mit einem CAQ-System wie BabtecCAQ der Aufwand reduzieren lässt?
Michael Flunkert: Nehmen wir beispielsweise den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess, kurz KVP. Hier haben wir mit dem zentralisierten Maßnahmenmanagement unsere CAQ-Software weiter ausgebaut. Das Ziel dabei: Wir wollen für unsere Anwender einen reibungslosen Informations- und Bearbeitungsfluss über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg sicherstellen. Dabei ist darauf zu achten, dass sich alle betroffenen Mitarbeiter beteiligen und das Verfahren auf Akzeptanz stößt. Denn das ist ein ganz wichtiger Punkt: Qualitätsmanagement ist nicht mehr nur Kontrolle, es geht vor allem um optimierte Abläufe – QM setzt also bereits in den Prozessen an. Gelingen kann das nur zusammen mit den Mitarbeitern.
Wie erreichen Sie das beim KVP?
Michael Flunkert: Darüber, dass alle dieselbe Sprache sprechen. Via Webbrowser kann sich jeder am Prozess der Maßnahmenbearbeitung beteiligen. Neu ist dabei die Möglichkeit, über das Intranet auch eigene Maßnahmen anlegen zu können. Der Webbrowser ist hier das ideale Werkzeug, da er sich leicht bedienen lässt und fast jeder sich damit auskennt. Denn die Kunst der Softwareentwicklung ist es, auch komplexe Abläufe so einfach wie möglich darzustellen und leicht bedienbar zu machen. Portaltechnologie und Webbrowser zusammen erleichtern das enorm. So fügt sich das Maßnahmenmanagement als zentralisiertes Instrument für die Unternehmensverbesserung nahtlos in das firmeneigene Berichtswesen ein, und mit zuverlässigen Kennzahlen lässt sich die Wirksamkeit der implementierten Maßnahmen dann auch unternehmensweit nachweisen. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass das Thema Qualität mehr Akzeptanz erfährt. Je mehr Menschen wir einbeziehen, desto mehr wächst das Bewusstsein, warum sich Qualität lohnt.
Welche Branchen neben der Automobilindustrie sprechen Sie mit Ihrer Software an?
Michael Flunkert: Unsere Software ist schon immer branchenunabhängig gewesen – rund die Hälfte unserer Kunden kommt aus der Automobilindustrie. Um auch in anderen Branchen eine hohe Akzeptanz zu erfahren, erarbeiten wir uns das dazu erforderliche Branchen-Know-how, beispielsweise in der Medizintechnik. Teilweise werden hier sogar noch höhere Anforderungen an das Qualitätsmanagement gestellt als in der Fahrzeugindustrie.
Fürchten Sie im Bereich der CAQ-Software die Konkurrenz der ERP-Anbieter?
Michael Flunkert: Da bin ich sehr entspannt. Denn auch hier gilt: Um erfolgreich zu sein, muss man der Spezialist sein – es gibt schließlich auch kein All-inclusive-Paket fürs Leben. Wichtig ist aber für unsere Anwender, dass sich die jeweiligen Lösungen zusammenführen lassen, was letztlich eine Frage der unterstützten Standards ist. Wir stellen sicher, dass unsere Software das tut. Genau so folgen wir den Anforderungen des Marktes. Entscheidend ist, dass wir für unseren Bereich des Qualitätsmanagements Innovationen bringen – ein klares Signal an unsere Kunden, dass unsere Software eine Investition in die Zukunft ist. Übrigens: Dass wir innovativ sind, bestätigt sich vor allem dadurch, dass viele unserer Lösungsansätze immer wieder kopiert werden.
Das Interview führte Michael Corban, Fachjournalist in Nufringen

Zum Unternehmen
Die 1994 gegründete Babtec Informationssysteme GmbH mit Sitz in Wuppertal liefert der produzierenden Industrie Software für das computergestützte Qualitätsmanagement (CAQ). BabtecCAQ bietet Komplettlösungen für alle Aufgabenstellungen in der Qualitätsplanung, Qualitätssicherung und im Qualitätsmanagement, wobei alle qualitätsrelevanten Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette abgedeckt werden. Releasefähige Standardmodule ermöglichen eine unternehmensspezifische Anpassung der Software. Das Unternehmen beschäftigt heute rund 70 Mitarbeiter an drei Standorten. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus verschiedenen Branchen, neben Automotive auch aus Elektrotechnik, Kunststofftechnik, Metallverarbeitung, Textiltechnik und Medizintechnik.
Babtec, Wuppertal,
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