Werkzeugschneiden von Bohrern oder Fräsern sowie Wendeschneidplatten aus polykristallinen Funktionsmaterialien wie etwa Kubischem Bornitrid (CBN) sind eine Herausforderung für die Messtechnik. Der Werkzeughersteller Mapal verwendet eine Feinzeiger-Messschraube mit CBN-bestückten Messflächen, um die Werkstücke per Hand zu prüfen.
In der zerspanenden Fertigung müssen die eingesetzten Werkzeuge härter sein, als die zu bearbeitenden Werkstücke. Die Firma Mapal stellt solche besonders verschleißfesten Werkzeuge mit PKD- und CBN-beschichteten Schneidplatten zum Bohren, Fräsen oder Drehen her. Die Schneidplatten und Werkzeuge müssen im Zusammenspiel mit anderen Komponenten einwandfrei funktionieren. Daher gilt es, bestimmte Fertigungstoleranzen präzise einzuhalten. Zur Überprüfung der Maße setzt Mapal auf spezielle Handmessmittel von Feinmess Suhl (FMS).
Bei besonders harten Materialien wie PKD und CBN müssen die Flächen des Messgerätes mindestens genauso hart sein wie der Prüfling selbst. Ansonsten können Rillen und Riefen entstehen, die nach einiger Zeit zu Beschädigungen und Ungenauigkeiten des Messmittels führen. Das heißt, das Messmittel müsste bei geringen Toleranzen und einer hohen Anzahl an zu prüfenden Werkstücken ständig nachgeläppt, eingestellt sowie kalibriert werden – das kostet Zeit und Geld.
„Wir haben unsere Feinzeiger-Messschraube 0537 mit besonderen Messflächen aus CBN versehen“, erklärt Vertriebsingenieur Sebastian Schwarz von FMS. „Sie ist damit ganz klar für Anwender geeignet, die mit gehärteten Werkstoffen einen hohen Messflächenverschleiß erwarten müssen.“ Standardmäßig ist die Messschraube mit Hartmetallflächen von 8 mm Durchmesser ausgestattet.
Bislang setzte Mapal Feinzeiger-Messschrauben mit Keramik-Messflächen für Werkzeugmessungen dieser Art ein. Auf der Messe Control lernte der Werkzeughersteller jedoch das Messmittel mit CBN-Bestückung von FMS kennen. „Die Handmessmittel von FMS weisen eine rund achtmal höhere Standzeit gegenüber den Feinzeiger-Messschrauben mit Keramikflächen auf“, so Jürgen Schmid aus der Qualitätssicherung von Mapal.
Stabile Temperatur
„Das Gerät funktioniert wie eine präzisere Version eines Mikrometers“, erklärt Schwarz. „Es misst auf den Tausendstelmillimeter genau“. Das Messgerät verfügt über eine Skala mit Feinanzeiger und einem großem Ziffernblatt mit 45 mm Durchmesser für eine gute Lesbarkeit. Die Feinzeiger-Messschraube steht mit einem Anzeigebereich von ± 70 μm und einem Skalenwert von 1 μm sowie mit einem Anzeigebereich von 140 μm und einem Skalenwert von 2 μm zur Verfügung. Die Messkraft des Feinzeigers liegt konstant bei 5 bis 10 N.
Dank der Wärmeisolierung ist das Messgerät thermisch sehr stabil. Und das ist bei einem Handmessmittel, das permanent durch die Körperwärme des Bedieners beeinflusst wird, extrem wichtig. Schon eine geringe Temperaturerhöhung des Geräts kann einen Genauigkeitsverlust bei der Anwendung zur Folge haben.
Bei Mapal ist man mit dem Messgerät äußerst zufrieden. „Überzeugt haben uns das Rubinlager, die hohe Standzeit, das gute Handling sowie die Gummidichtung am beweglichen Amboss, die das Eindringen von Schleifwasser verhindert“, so Schmid. Durch die guten Dichtungen und die hohe Verschleißfestigkeit der CBN-bestückten Messflächen fällt der Wartungsaufwand deutlich geringer aus als bei vergleichbaren Geräten auf dem Markt.
Grundsätzlich erfüllt die Feinzeiger-Messschraube 0537 die Anforderungen der Handmessungen von Werkzeugen aus polykristallinen Funktionsmaterialien bei Mapal in vollem Umfang. Der Werkzeughersteller verwendet bereits seit vielen Jahren die Messtechnik von FMS und das soll auch in Zukunft so bleiben. „Wir arbeiten bereits seit 25 Jahren mit FMS zusammen und sind sowohl mit den Produkten als auch mit der Beratung und dem Service sehr zufrieden“, so Schmid. Seit ein paar Monaten sind außerdem zwei neue Prüfstände von FMS bei Mapal im Einsatz. Eine weitere Feinzeigermessschraube mit Induktivtaster befindet sich derzeit im Test.
Bei der Gestaltung von Sondermessflächen kann FMS flexibel auf Kundenwünsche eingehen. „Wir waren eines der ersten Unternehmen, die die CBN-Bestückung von Messflächen angeboten haben“, sagt Vertriebsingenieur Schwarz. Neben der unterschiedlichen Formgebung erfordert die applikationsspezifische Ausführung der Messaufsatz-Oberfläche nämlich auch ein hohes Maß an Fachwissen, handwerklichem Können und Flexibilität. „Wir liefern hochwertige Qualitätsmessmittel: Made in Germany“, so Schwarz abschließend. ■
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