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Suche nach dem Nagel im Joghurt

Metalldetektoren sichern Qualität in der Food-Branche
Suche nach dem Nagel im Joghurt

Fremdkörper haben in Lebensmitteln nichts zu suchen. Um das Ausortieren von metallischen Gegenständen kümmern sich spezielle Suchgeräte, die es in verschiedenen Formen und für unterschiedliche Anwendungen gibt. Um fehlerfrei zu arbeiten, müssen die Geräte für das jeweilige Produkt trainiert werden.

Markus Strehlitz

Wer kennt sie nicht die Horrormeldungen von den seltsamsten Dingen, die Menschen schon in ihren Lebensmitteln gefunden haben – im Joghurt, in Fertiggerichten oder anderen Produkten. In der Fertigung werden Festkörper, die nicht zur Rezeptur gehören, Fremdkörper genannt. Und diese haben in Lebensmitteln nichts zu suchen. Das Aussortieren der Fremdkörper ist wichtiger Bestandteil der Qualitätssicherung in der Lebensmittelindustrie.
Das Spektrum von potenziellen Fremdkörpern ist groß – vom Papierschnipsel bis zum Ungeziefer. Dazu zählen auch Metallteile, die mit der Rohware oder als Folgen von Verschleiss und Defekten an den Produktionsanlagen in den Fertigungsprozess gelangen können. Um diese Teile aufzuspüren, gibt es spezielle Metallsuchgeräte. Sie kommen an verschiedenen Punkten des Prozesses zum Einsatz, zum Beispiel am Wareneingang zur Prüfung der Rohstoffe oder am Ende des Herstellungsvorgangs, um das Endprodukt zu kontrollieren. Die Metalldetektoren müssen sich außerdem in unterschiedliche Produktionslinien integrieren lassen.
Hersteller wie etwa Florin, Sartorius Mechatronics oder Mesutronic haben daher eine Reihe unterschiedlicher Geräte im Angebot, die auf die jeweiligen Einsatzszenarien zugeschnitten sind. So gibt es zum Beispiel Freifallgeräte für pulvrige Produkte und Granulate, Band- und Rutschanlagen für verpackte und unverpackte Produkte sowie Rohrleitungsgeräte für pumpfähige Güter.
Leitfähigkeit verrät das Metall
Die Detektoren arbeiten dabei alle nach dem gleichen Grundprinzip. Das zu kontrollierende Produkt wird durch eine Durchgangsöffnung geleitet, um die drei Spulen angeordnet sind. Eine Spule fungiert als Sender, die anderen als Empfänger. Ein Metallteil, das durch die Öffnung geschleust wird, bewirkt eine Phasenverschiebung, die registriert wird. Das Produkt wird dann durch einen Ausschleusmechanismus automatisch aussortiert.
Die Funktionsweise des Suchgeräts basiert auf der Leitfähigkeit der Metalle. Durchlaufende Produkte besitzen allerdings häufig ebenfalls eine Leitfähigkeit. Der Metalldetektor würde in diesem Fall eine metallische Verunreinigung feststellen, obwohl diese gar nicht vorhanden ist. Der Fachbegriff dafür lautet Produkteffekt.
Um dies zu verhindern, wird das Suchgerät an das jeweilige Einsatzszenario angepasst. Das Produkt wird mehrmals durch den Detektor geführt, um die Signalhöhe festzulegen. Somit werden nur noch Produkte aussortiert, die über dieser Signalhöhe liegen.
Speicher sichert die Einstellparameter
Geräte wie zum Beispiel das Metalchek 30+ verfügen über einen solchen Lernmodus und stellen sich automatisch auf den jeweiligen Produkteffekt ein. Dank eines Speichers für bis zu 100 Produkte können die Einstellparameter durch Knopfdruck mittels Klartextanzeige oder Artikelnummer abgerufen werden. Da die Einstellungen abgespeichert sind, kann die Produktion relativ schnell zwischen verschiedenen Produkten wechseln.
Das Metalchek 30+ verfügt über drei Zugangsebenen, die jeweils durch Codes abgesichert sind. Die Daten sind im Festspeicher gesichert und bleiben auch bei Spannungsfall und Abschalten des Geräts erhalten.
Laut Hersteller liefert das Gerät auch bei schwierigen Produkten gute Ergebnisse. Auch die automatische Erkennung und Bertiebsanpassung von metallbedampften Folien im Lernmodus sei möglich.
Auch beim Metallsuchgerät Vistus von Sartorius können Produkte automatisch gelernt und alle notwendigen Parameter gespeichert werden.
Das Vistus bietet die Möglichkeit, bis zu drei Frequenzen innerhalb des Frequenzbereiches von 60–1000 Khz auszuwählen und dadurch den niedrigen, mittleren und hohen Frequenzbereich mit einem einzelnen Gerät zu bedienen. Dadurch passt sich das Gerät laut Hersteller an unterschiedlichste Produkteigenschaften an und erreicht höchste Empfindlichkeiten für alle magnetischen und nichtmagnetischen Metalle. ■

Technik nur Teil der Lösung
Neben Metallsuchgeräten gibt es noch weitere Technologien, um Fremdkörper in der Lebensmittelverarbeitung zu erkennen. Dazu zählt etwa die Röntgentechnik . Solche Kontrollmethoden sind wiederum nur ein Teil eines Maßnahmenkatalogs. Vorbeugend sind folgende grundlegenden Maßnahmen notwendig:
  • Rohwarenspezifikation
  • regelmäßige Schulungen zur Personalhygiene
  • Reparaturen nur bei nicht laufender Produktion
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