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22 000 Briefe pro Stunde erkennen

Was hat ein Brief mit Bildverarbeitung am Hut?
22 000 Briefe pro Stunde erkennen

Wenn man heute an Bildverarbeitung bei der Briefpost denkt, ist der erste Gedanke das Briefverteilersystem der österreichischen Post. Dieses System – welchem wir den orangen Strichcode auf allen unseren Postsendungen verdanken – ist dieser Artikel nicht gewidmet, sondern den Bildverarbeitungssystemen, welche vor dem Versand bzw. nach dem Erhalt der Rücksendung stehen.

Ing. Martin Gieler, Panasonic Electric Works Austria GmbH, Biedermannsdorf

Im Bereich des Briefversandes – d. h. der Rückverfolgbarkeit ob ein Brief wirklich aufgegeben wurde – bzw. der Bearbeitung der Rückläufer – das sind die Briefsendungen die auf Grund von falschen Adressen oder nicht mehr verfügbaren Empfängern retourniert werden – spielt die Automatisierung eine immer wichtigere Rolle. In beiden Bereichen erwartet man sich als Kunde oder Betroffener, dass große Unternehmen eine seriöse Abwicklung garantieren. Man geht davon aus, dass man jeden Brief – ob Rechnung, Versicherungspolizze oder Kreditkarte – auch wirklich bekommt, bzw. dass der verzogene Vormieter aus der Kundendatei gelöscht wird und man nicht mit weiteren Zusendungen rechnen muss.
Und genau dieser sensible Bereich wird von immer mehr Firmen an Spezialisten outgesourced. Diese Spezialisten im Paperprocessingbereich drucken nicht nur die gewünschte Aussendung sonder falzen, kuvertieren und versenden diese auch vollautomatisch. Hier ist der Einsatz von leistungsvollen Bildverarbeitungssystemen notwendig welche einerseits kontrollieren ob es im Bereich des Druckes zur Erstellung von Dubletten gekommen ist – wer will schon eine Rechnung zwei mal bekommen – und andererseits natürlich kontrollieren, dass alle Aussendungen die Kuvertierstrecke ordnungsgemäß verlassen – es kann ja passieren, dass ein Brief beim Kuvertieren verkantet und bereits vor dem Versand ausgeschleust wird.
Im Bereich der Rückläufer ist es nicht anders, der große Unterschied liegt nur darin, dass die Aussendung bereits durch mehrere Hände – und Maschinen – gegangen ist und dadurch einiges mitmachen musste.
Kundennummer im Klartext lesen
In Deutschland ist die Kontrolle durch die Einführung der DV-Freimachung mit Matrix Code stark vereinfacht worden, da der Matrixcode auf dem Brief auch nur für den Versender interessante Daten enthalten kann. Dadurch kann man – durch einfaches Gegenlesen des 2DCodes – sehr schnell und kosteneffizient feststellen, ob die Aussendung korrekt abgehandelt wurde. In diesem Bereich kann Panasonic mit seinen 2D-Codelesern der Reihe PD60 punkten. Diese sind für den schweren Industrieeinsatz unter extremen Bedingungen konzipiert. Die Geräte verfügen über eine eingebaute LED-Beleuchtung, welche in 4 Sektionen ein-/ausgeschaltet werden kann. Der integrierte Auslesealgorithmus kann auch stark verschmutzte bzw. beschädigte Code sicher erkennen und lesen.
In Österreich sollte jedoch der Adressbereich ohne Code versehen werden, damit die Automatik im Postverteilercenter nicht gestört wird. Aus diesem Grund erscheint bei den meisten Massensendungen maximal die Kundennummer im Adressbereich. Aus diesem Grund muss an ein Bildverarbeitungssystem eine erhöhte Anforderung gestellt werden.
Hohe Genauigkeit bei hoher Geschwindigkeit
Die Aufgabenstellung klingt im ersten Moment trivial, wenn man jedoch die Rahmenbedingungen mit einkalkuliert, so erkennt man recht schnell, dass hier wirklich Hightech gefragt ist. Folgende Kriterien müssen erfüllt werden, um einen reibungslosen Ablauf beim Versand zu garantieren:
  • 22 000 Kuverts in der Stunde (d.h. ca. 6 Kuverts in der Sekunde). Wenn man jetzt bedenkt, dass ein Kuvert normalerweise A4-Querformat hat – also 21 cm lang ist – und die Kuverts nicht dicht an dicht kommen, so muss man von einer Bandgeschwindigkeit von 2,5m/s bis 3m/s ausgehen.
  • Die Kundendaten müssen durch die Klarsichtfolie des Kuvert erkannt werden. Hier kommt noch dazu, dass die Position im Kuvert um ±5mm schwanken kann und die Klarsichtfolie auch Falten werfen kann.
  • Die Ausschleusung von fehlerhaften Briefen muss innerhalb von 45ms nach dem Triggersignal erfolgen. In dieser Zeit muss die gesamte Auswertung – vom Bildeinzug über die Positionskorrektur bis hin zur Kundendatenauswertung und Datenübertragung – erfolgen.
Diese Aufgabenstellung kann der P400 von Panasonic Electric Works bravourös meistern. Je nach Andruck der Kundendaten kommen die verschiedenen integrierten Prüfalgorithmen zum Einsatz:
  • Positions- bzw. Positions- und Rotationskorrektur. Hier stehen verschiedenste Variationen – von der einfachen XY Positionskorrektur über die 2 Punkt + Winkelkorrektur bis hin zur 3 Punktkorrektur – zur Verfügung.
  • Klartext bzw. Kundennummernprüfung. OCR-Checker mit Auswertung über neuronales Netzwerk.
  • 1D- bzw. 2D-Code. Hier kann der P400 mit neunzehn verschiedenen Codevarianten umgehen und diese zuverlässig auswerten.
Wie bereits oben erwähnt ist ein Punkt der Aufgabenstellung auch durch die Klarsichtfolie die Kundendaten zu erkennen. Dieser Punkt stellt sich als etwas gefinkelt heraus, da man ja auf Grund der hohen Geschwindigkeit eine kleine Shutterzeit nutzen und somit hell beleuchten muss, jedoch die Folie selbst Reflexionen erzeugt. Hier stellte sich heraus, dass eine quadratische diffuse LED-Beleuchtung die richtige Wahl ist. Sie bietet neben einer hellen homogenen Ausleuchtung des Sehfeldes auch eine lange Lebensdauer.
Flexibler Systemaufbau
Ein weiterer Vorteil des P400 von Panasonic ist die Möglichkeit die Daten der Auswertung über einen Active-X Client weiter zu verarbeiten und so das System an und in ein bereits bestehendes und bewährtes System einzubinden. Die Programmierung des Clients kann mit jeder Programmiersoftware erfolgen, die Active-X unterstützt. Durch so einen Client können eigene Funktionen, wie z.B. Datenbankanbindungen, spezielle Schnittstellen oder benutzerdefinierte Anzeigen realisiert werden.
Selbstverständlich kann ein P400 System auch über Profibus – mittels einer Einschubkarte – mit einem übergeordneten System kommunizieren. Standardschnittstellen zur seriellen und parallelen Datenübertragung sind beim P400 im Grundsystem implementiert. Die Daten für die Übertragung werden einfach via Drag&Drop auf die gewünschte Schnittstelle gezogen und stehen ab diesen Zeitpunkt zur Verfügung.
Ein weiterer Vorteil am P400-System ist, dass es nicht nur die Möglichkeit gibt verschiedene Kameras mit unterschiedlichen Auflösungen und Geschwindigkeiten anzuschließen, sondern dass auch zwei verschiedene Grundgeräte zur Auswahl stehen:
  • Der P400MA besticht durch seine geringe Größe. Das robuste Gehäuse lässt sich überall leicht integrieren. Bei nur 220x206x110mm hat er die Maße eines Kompaktsystems, bietet aber die Leistung eines PC-Systems. Die für den industriellen Einsatz ausgelegten und mehrfach geprüften Komponenten gewährleisten einen langjährigen störungsfreien Betrieb. Eine geschickte Kombination aus neuester Technik und bewährter Hardware gewährleisten eine zuverlässige und schnelle Auswertung. Basierend auf dem Betriebssystem Windows XP Embedded bietet der P400MA eine hohe Betriebssicherheit. Selbst nach einem Stromausfall bleiben sämtliche Systemdateien geschützt und erhalten. Dafür sind diese zusätzlich auf einer internen CF Karte gespeichert, von der sich jederzeit die Ausgangskonfiguration wieder herstellen lässt. Zusätzlich schirmen spezielle Filterprogramme das Betriebssystem vor Veränderungen ab.
  • Sowie den P400, den großen Bruder des P400MA, einen erprobten Industrie-PC im 19“-Design, welcher über eine höhere Rechnerleistung als sein kleiner Bruder verfügt. Die hohe Rechenleistung des P400, optimierte Software und angepasste Hardware ermöglichen den Einsatz leistungsfähiger Verfahren, die auch komplexe Aufgaben zuverlässig lösen. Der P400 ist ein High-End-Bildverarbeitungssystem, das komplett konfiguriert mit passender Hard- und Software geliefert wird. So sind alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt und zeitraubende Konfigurationsarbeiten entfallen. Diese tausendfach erprobten Geräte gewährleisten Ihnen ein äußerst zuverlässiges System und einen über viele Jahre hinweg schnellen, kompetenten Support. Gegenüber individuell programmierten Systemen werden eventuelle Fehler schnell erkannt und lassen sich sofort beheben.
Dadurch kann man für jede Applikation eine kostengünstige Lösung generieren.
Infolgedessen, dass Panasonic Electric Works nicht nur Spezialist im Bereich der Bildverarbeitung ist, sondern Produkte im gesamten Bereich der Automatisierungstechnik im Portfolio hat, können auch anspruchsvollere Aufgabenstellungen gelöst werden. Alle Bildverarbeitungssysteme von Panasonic Electric Works haben die Möglichkeit schnell und ohne weiteren Programmieraufwand Daten an eine SPS zu übermitteln. Auch dadurch wird der Schritt für schnelle und zuverlässige Auswertungen stark vereinfacht.
Panasonic Electric Works Austria, Biedermannsdorf
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