Das 28. Forum am 12. Juli hatte als Schwerpunkt das Thema automatische visuelle Inspektion von komplizierten Oberflächen.
Automatische Oberflächeninspektion erscheint auf den ersten Blick als eine leichte Aufgabe für die Digitale Bildverarbeitung. Wer sich aber mit dieser Fragestellung schon beschäftigt hat weiß, wie schwer dies ist. Oberflächen können durch viele Parameter beschrieben werden. Sie bewerten die Rauheit von Oberflächen, die Qualität und Fehlerfreiheit von Vliesen, die Fehlerfreiheit von Mustern (Texturanalyse) bis hin zur ästhetischen Beurteilung (Holzparkett, Kacheln). In den letzten Jahren wurden viele Verfahren entwickelt, die diese Parameter aus Bildern erfassen. Die Vorträge im Einzelnen:
- Professor Beyerer, Fraunhofer IITB: Methoden und Anwendungen zur Analyse von Linientexturen
- Herr Schmähling, Zentralbereich Forschung und Vorausentwicklung der Robert Bosch GmbH: Modellierung und Charakterisierung technischer Oberflächen mit stochastischer Geometrie
- Professor Aach, RWTH Aachen: Mehrfachstruktur-Analyse in der Bildverarbeitung – neue Lösungen zur Inspektion komplexer Oberflächenmuster
- Professor Massen, Fachhochschule Konstanz: Automatische Kontrolle der ästhetischen Qualität von farblich bedruckten Vliesstoffbahnen in der Produktionslinie.
Trotz aller Fortschritte in der Algorithmik stößt man jedoch immer noch auf Grenzen. Deshalb warf der abschließende Vortrag einen Blick auf die Leistungsfähigkeit und die Grenzen des menschlichen Sehens. Professor Bach, Ophthalmologie der Universität Freiburg, zeigte mit seinem Vortrag: „Das menschliche Sehvermögen: Phänomene, Leistungen und Grenzen“ den physischen Aufbau des Sehens und die erstaunlichen Leistungen unserer Signalanalyse, die zu subjektiver, nicht immer richtiger Wahrnehmung des menschlichen Sehens führen.
Das nächste Forum hat den Schwerpunkt 3D-Bildanalyse und findet statt am 23. November beim Fraunhofer IGD in Darmstadt.
QE 524
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