Der 28. Erfahrungsaustausch im „Club der Besten“ der AfQ begann am Vorabend mit einer Sitzung des Lenkungsausschusses. Der Lenkungsausschuss berät die AfQ bei der Gestaltung des Seminarangebotes und der Lerninhalte. Qualitätsfachleute aus Industrie, Hochschule, Unternehmensberatung und Dienstleistung gehören diesem Gremium an.
Das Thema der ersten Diskussionsrunde am Freitagmorgen lautete:
„Systematische Inhaltsbewertung eines 8-D Reports“ – Strukturierte Bewertung der Einzelschritte mit anschließender Gesamteinstufung in Prozent.
Die Einführung übernahm Samuel Müller, QMB der FCI Connectors Deutschland GmbH, Werk Nürnberg.
Der 8-D Prozess beschreibt die 8 obligatorischen Disziplinen (Prozessschritte), welche bei der konsequenten Anwendung eine Fehlerwiederholung verhindern sollen.
- D1 Teamzusammenstellung
- D2 Problembeschreibung
- D3 Festlegung von Sofortmaßnahmen
- D4 Ermittlung von Fehlerursachen
- D5 Planung der Fehlerabstellmaßnahmen
- D6 Verifikation der Effektivität
- D7 Prävention / Umsetzung der Maßnahmen für vergleichbare Produkte
- D8 Abschluss & Gratulation an das Team zur erfolgreichen Abwicklung
Als Bestandteil des Qualitätsmanagements ist die Abarbeitung und auch die Bewertung der Güte eines 8-D Reports ein wichtiger Punkt zur nachhaltigen Fehlervermeidung. Die Teambildung mit der unbedingten Einbindung der Werker sowie der konsequente Einsatz von Analyseprozessen (wie z.B. 5-Why, Fishbone-Diagramm) sind hierbei die Schlüsselpunkte.
Zur Beurteilung der Güte eines 8-D Reports ist die systematische Bewertung der Einzelschritte (D1-D8) innerhalb von 3 Stufen notwendig.
- nicht ausreichend, -Mindestanforderungen nicht erfüllt
- befriedigend, – Mindestanforderungen erfüllt und
- sehr gut,- alle Forderungen erfüllt
Nach der Bewertung der einzelnen Schritte wird das Gesamtergebnis bezüglich der konsequenten Abarbeitung in den Einzelschritten in einem zusammenfassenden Ergebnis mit dem Gesamterfüllungsgrad (in Prozent) beurteilt. Ein wichtiger Punkt ist, dass die Beurteilung am Ort des Geschehens durchgeführt wird.
Anhand von periodischen 8-D Audits kann die Güte der 8-D Reports und somit auch die Qualität im Sinne der Fehlervermeidung deutlich beeinflusst werden.
Nach einer sehr fachkundigen Diskussion stand das Thema „Ganzheitliche Personalentwicklung einschließlich der gesetzlichen Vorgaben, die auch für Leiharbeitnehmer gelten“ auf dem Programm. Vorgetragen wurde es von Dr. Heinz Hinrich Schmidt, Human Resources Manager bei FCI Connectors Deutschland GmbH, Werk Nürnberg.
Dr. Schmidt verstand es, ein eher trockenes Thema mit viel Esprit und locker vorzutragen. Er besprach mit den Teilnehmern zunächst die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen für eine ganzheitliche Personalentwicklung, besonders unter Berücksichtigung von Leiharbeitnehmern. Um die Thematik Leiharbeit richtig einzuordnen präsentierte Dr. Schmidt eine Reihe globale Zahlen zur Zeitarbeit. Danach leitete er auf die Ausprägung der Zeitarbeit bei der Firma FCI über und konnte darauf verweisen, dass bei FCI ein überdurchschnittlich großer Prozentsatz an Leiharbeitnehmern in ein festes Arbeitsverhältnis bei FCI übernommen wird. Er rundete seine Darstellungen mit der Thematik „Weiterbildung bei FCI“ ab und verwies darauf, dass in seinem Unternehmen Leiharbeiter dabei voll integriert sind. Es wurde deutlich, dass bei FCI Connectors viele Aspekte der Leiharbeit vorbildlich gelöst sind.
Nach der Mittagspause gab René Kiem von CAQ Kontor in Dortmund viele nützliche Tipps für eine „Systematische Auswahl und Einführung von CAQ Systemen“.
Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen sind Investitionen in CAQ Systeme eine finanzielle Herausforderung. Ziel muss es daher sein, Entscheidungen über solche Investitionen anhand fundierter Analysen zu treffen und auf eine fachlich qualifizierte Basis zu stellen. Für einen erfolgreichen Auswahlprozess sollten daher die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen an das CAQ System geklärt und definiert werden. Doch welche sind das?
Ein bewährter Weg ist ein projektmäßiges Vorgehen in 7 Schritten (siehe Grafik). So stellen Projektverantwortliche sicher, dass alle wichtigen Punkte in jeder einzelnen Projektphase berücksichtigt werden.
Nächstes Treffen und Themen:
Am 15. Juli 2011 im Weiterbildungszentrum in Altdorf mit den Themen:
- Umwelt-/ Energiemanagement 14001/16001 – Fördergeld (RKW)
- Qualitätsvorausplanung – Abläufe
- Mitarbeitergespräch ja, aber wer bewertet die Manager? (Vorgesetztenbeurteilung)
Interessenten am nächsten Treffen melden sich bei Dr.-Ing. Manfred Jahn, AfQ Akademie für Qualitätsmanagement, Tel.: 09187/931–300, Fax: 09187/931–301 afq@taw.de, www.afq-taw.de
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