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Abenteurer oder Weicheier?

Eine Redaktion — zwei Meinungen
Abenteurer oder Weicheier?

Abenteurer oder Weicheier?
Immer und in jeder Lebenslage absichern? Will man das – und geht das überhaupt? Bild: Jamrooferpix/Fotolia
Die neuen ISO 9001 verlangt von Unternehmen, die sich nach der Qualitätsmanagement-Norm zertifizieren lassen wollen, den systematischen Umgang mit Risiken. Doch wie gehen wir im persönlichen Umfeld mit Risiken um? Suchen wir bewusst das Abenteuer – oder versuchen wir, die Risiken im Leben zu minimieren?

Derzeit tobt die Diskussion um den Verbot des Unkrautvernichters Glyphosat: Er steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Biochemiker sagen allerdings, dass man das Pflanzenschutzmittel für eine krebserregende Konzentration im Körper literweise trinken müsse. Ich will das keineswegs verharmlosen, aber ich stelle nicht nur hier fest, dass jeder Mensch seine Risiken selbst definiert. Ein Cousine beispielsweise geht während einer Feier bei Freunden, deren Haushalt so lala ist, grundsätzlich nicht aufs Klo – sie könnte sich ja eine ansteckende Krankheit einfangen. Da geht sie lieber früher nach Hause. Oder: Während unserer Wanderung am 1. Mai wollte ich die Frühlingssonne auf einer Wiese genießen. Doch sofort schrie ein Mitwanderer auf, dass die Zecken über uns herfallen und uns alle mit FSME infizieren würden. Den Kaffee haben wir dann risikofrei im Wohnzimmer getrunken. Eine Freundin wiederum verzichtet im Sommer nun ganz auf Parfum, nachdem sie von einer Wespe gestochen worden ist. Wespen, so hat sie recherchiert, stehen auf Duftwasser. Ja, das Leben steckt voller Risiken. Aber den Spaß am Leben will ich mir dadurch nicht rauben lassen. ■

Es ist ja so einfach. Es ist so bequem, in der Situation zu bleiben, in der man gerade steckt. Auch wenn sie einem nicht gefällt. Das Risiko einzugehen und diese Situation zu ändern, könnte einen zufriedener machen. Vielleicht. Möglicherweise auch nicht. Vielleicht wird alles noch schlimmer. Auf jeden Fall ist es nicht so bequem, sich in etwas Neues zu stürzen und die gewohnte Umgebung zu verlassen. Ich habe das bei vielen Freunden erlebt. Sie waren und sind unzufrieden mit ihrem Job. Und wagen trotzdem nicht die Veränderung. Sie scheuen das Risiko, in einer anderen Firma neu zu beginnen. Oder gar komplett neue berufliche Wege einzuschlagen. Ehrlich gesagt kann ich ihr Lamentieren über die unfähigen Kollegen oder den inkompetenten Chef nicht mehr hören. Auch ich wurde zu meinem Glück gezwungen. Der Schritt in die Selbstständigkeit war zunächst nicht ganz freiwillig. Doch ich habe schnell gemerkt, dass es das Beste war, was mir passieren konnte. Ich konnte seitdem spannende Projekte machen und über viele interessante Themen schreiben. Und habe mir oft gesagt: Hätte ich doch schon früher den Mut zum Risiko gehabt. ■

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