Planen im Privatleben ist nicht gerade meine Stärke. Mein Mann wundert sich oft darüber, dass ich im Alltagsdschungel überhaupt überlebensfähig bin. Aber ich finde, auf Job-Seite bin ich schon genügend verplant. Da brauche ich privat einfach eine Auszeit. Da bin ich voll und ganz Rheinländerin und sage mir: Et kütt wie et kütt. Und: Et hätt noch emmer jot jejange. Für Nicht-Rheinländer: Es kommt, wie es kommt. Und es ist noch immer gut gegangen. Steht am Wochenende eine Wanderung an, schickt meine Freundin schon montags garantiert eine Whatsapp: Es soll regnen, gehen wir trotzdem? Uaah, bis Sonntag ändert sich das Wetter in der App noch 300 Mal. Und wenn es tatsächlich regnen sollte, ist mir das auch schnuppe. Hauptsache raus. Mein Autohaus hat mich aber kürzlich auf eine harte Probe gestellt: Ich bekam ein Schreiben von ihm, dass mein Auto zum Service und zum TÜV muss. Klar, dachte ich, ist an der Zeit. Im Autohaus angekommen, runzelt der Berater nur die Stirn: Der nächste Service sei in drei Monaten fällig und TÜV erst im nächsten Jahr. Die Wartungsinfos im Auto seien da sehr zuverlässig. ■
Proper preparation prevents poor performance – dieser Spruch, den ein Schulkamerad in unserer Abi-Zeitung für sich gewählt hat, ist mir in Erinnerung geblieben. Ich fand ihn – sowohl den Satz als auch den Mitschüler – damals unglaublich spießig. Heute sehe ich das anders. Man muss sich vorbereiten auf das, was kommt. Nur dann kann man gute Leistung bringen oder nicht in die Bredouille kommen. Meine Frau macht sich immer über mich lustig, wenn ich für Wanderungen meinen Rucksack packe. Eine Regenjacke ist immer dabei. Auch wenn wir im Hochsommer bei 30 Grad und wolkenfreiem Himmel loslaufen. Natürlich brauche ich die Jacke dann meistens nicht. Aber ich weiß, dass ich mich schützen könnte, wenn die Tropfen doch vom Himmel fallen sollten. Und dieses Wissen sorgt für Entspannung. Ich bin zwar auch froh über das Predictive-System in meiner Hosentasche – der Wetter-App auf meinem Smartphone. Denn deren Vorhersagen werden immer verlässlicher. So kann ich mich noch besser vorbereiten. Aber App hin oder her – die Regenjacke wird immer eingepackt. ■