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Das Ziel vor Augen

Bericht der QE-Stipendiatin an der Donau Universität Krems. Modul 10:
Das Ziel vor Augen

Im zehnten und letzten Modul wurden die wesentlichen Inhalte der Normenfamilie DIN EN ISO 9000 besprochen, bevor das Excellence Modell der EFQM und die entsprechende RADAR-Logik vertieft wurden. Dann folgte schließlich die Prüfung zum EFQM-Assessor.

Sandra Enewoldsen, Lüdenscheid, Stipendiatin der QUALITY ENGINEERING an der Donau Universität in Krems

Während unserer 10. und damit auch schon letzten (!) Präsenzphase an der Donau Uni Krems haben wir uns am ersten Tag intensiv mit der Normung und der Normenfamilie DIN EN ISO 9000 befasst. Es wurden die wesentlichen Inhalte der DIN EN ISO 9001:12/2008, der DIN EN ISO 9000:2005 und der DIN EN ISO 9004:2000 (Revision – in Richtung Exzellenzmodell) besprochen. Es wurden auch Begriffe wie etwa „Harmonisierte Normen“ angesprochen, also aufeinander abgestimmte Normen – DIN EN ISO 14001 (Umwelt) und DIN EN ISO 18001 (OHSAS).
Da die Begriffe Korrektur und Vorbeugung teilweise unklar sind, wurden diese Begriffe definiert. Eine Korrektur meint die klassische Behebung des Fehlers. Eine Korrekturmaßnahme ist die Behebung der Ursache des Fehlers. Eine Vorbeugung ist die Behebung des Risikos. Und analog dazu ist eine Vorbeugungsmaßnahme die Behebung der Ursache des Risikos.
Es wurden die sechs Pflichtprozesse – zu dokumentierende Verfahren – gemäß der DIN EN ISO 9001 aufgezeigt:
  • Korrekturmaßnahmen
  • Vorbeugemaßnahmen
  • Lenkung fehlerhafter Produkte / Dienstleistungen
  • Internes Audit
  • Lenkung von Aufzeichnungen
  • Lenkung von Dokumenten
Es schloss sich eine Gruppenarbeit an, in der die acht Prinzipien (Kunden-orientierte Organisation, Führung, Einbeziehung der Mitarbeiter, Prozess-orientiertes Herangehen, System-orientierter Managementansatz, ständige Verbesserung, sachliches Herangehen an Entscheidungen, Lieferantenbeziehungen zum gegenseitigen Nutzen) der Qualität zu analysieren waren und zwar unter folgenden drei Fragestellungen:
  • 1. Wo würden Sie die Prinzipien im Rahmen eines Audits überprüfen? (Welche Stellen im Unternehmen?)
  • 2. Welche Nachweise, Dokumente, Vorgaben erwarten Sie dazu?
  • 3. Nennen Sie Praxisbeispiele (aus dem Unternehmen der Gruppenmitglieder)!
Ferner wurden die Dokumentenarten besprochen. Unter Vorgabedokumenten werden Dokumente verstanden, die Vorgabecharakter haben, also etwa Prozessbeschreibungen, Arbeitsanweisungen, SPOs oder leere Formulare. Unter einer Aufzeichnung werden Dokumente verstanden, die Aufzeichnungscharakter haben, etwa ausgefüllte Formulare und andere.
Es wurden ebenfalls folgende Begriffe geklärt: Unter dem Kalibieren wird das Feststellen der Messabweichung verstanden. Das Justieren ist die „Stellschraube“, die Messabweichung zu minimieren beziehungsweise den Messwert in die Toleranzen zu bringen. Das Eichen erfolgt ausschließlich über das Eichamt oder eine entsprechend akkreditierte Stelle.
Am zweiten Tag wurden das Excellence Modell der EFQM und die entsprechende RADAR-Logik vertieft. Es folgten die Definition des Vorgehens und konkrete Hinweise auf die praktische Anwendung. Dabei wurden folgende Oberpunkte mit Hintergrundkenntnissen besetzt:
  • Die Beschreibung des Vorgehens, der Umsetzung und der Bewertung und Überprüfung –> (Un-)Abhängigkeit (möglichst neutral lesen)
  • Nachweise –> immer in Richtung Befähiger und Ergebnisse
  • Segmentierung – (als Idee) Daten, die die Organisation zur Gesamtsteuerung benötigt
  • Kennzahlen – Tiefe gibt das EFQM-Modell vor (definiert durch das Kriterium) (32 Fragen)
  • Welche Ziele verfolgt das Unternehmen?
  • Politik muss äußern, was der Rahmen ist, in dem sich die Organisation bewegt
An Tag 3 und 4 fand dann die Prüfung zum EFQM-Assessor statt. Grundlage dieser Prüfung war die Bearbeitung einer Fallstudie und deren Bewertung im Vorfeld auf dieses Modul. Das Bewertungsbuch und auch die Bewertung mussten bis zum 23. Januar an die Quality Austria geschickt werden. Während der zwei Prüfungstage arbeiteten wir in vier vorgegebenen Assessorengruppen. Es mussten verschiedene Teilkriterien unter den Assessoren gemeinsam abgestimmt und bewertet werden. Den Auftakt bot die Grobanalyse der Organisation. Je besser die Vorbereitung, desto schneller ließen sich die Aufgaben bewältigen.
Am Abend des ersten Prüfungstages mussten wir noch einmal ein Befähiger- und ein Ergebniskriterium neu bewerten. Hier war es entscheidend, dass die Bewertung konsistent zu den wesentlichen herausgearbeiteten Stärken und Verbesserungspotenzialen der Organisation war. Am Ende des zweiten Tages gab es eine abschließende Präsentation der Ergebnisse und Feed-back-Gespräche. Nun sind wir EFQM-Assessoren.
Fazit
Das war der letzte Bericht aus dem nebenberuflichen Studium zum Master of Science an der Donau Uni Krems, das ich dank des Stipendiums besuchen konnte. Dieses Studium hat den QM-Horizont deutlich erweitert. Es wurden uns fundamentale Themen zum Begreifen und auch Analysieren der gesamten Organisation vermittelt. Das Niveau der Dozenten war weitgehend hervorragend, die Organisation des Studiums perfekt und auch die Mitstudenten haben das Ganze absolut abgerundet. Also hier schon einmal mein ganz herzlicher Dank an den Konradin Verlag und Herrn Neumayer, den Lehrgangsleiter der Donau Uni Krems.
Am 2. Juni wird die Defensio der Master Thesis sein. Diese habe ich unter dem Thema „Business Excellence im Krankenhaus durch ein als Führungsinstrument implementiertes Qualitätsmanagement“ geschrieben, betreut von Prof. Bucher. Am 3. Juli folgt die Graduierungsfeier in Krems.
Aufgrund der Fülle der Informationen und der Literatur schreibe ich derzeit sogar an einer Dissertation zum Thema „Organisationsentwicklung im Spannungsfeld des Bürokratismus und der Selbstorganisation“.
Donau Universität Krems (Österreich)
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