Fax, Computer und MP3 – selbstverständlich im heutigen Alltag. Allen Dreien gemeinsam ist: sie sind deutsche Entwicklungen. Erfolgreich produziert und vermarktet wurden sie aber erst in USA und Asien. Von dort kaufen wir sie heute wieder als Konsumenten zurück. Andererseits ist heute für Deutschland mehr denn je die Innovationskraft der wichtigste Erfolgsfaktor im globalen Wettbewerb.
Nur an der Kostenschraube zu drehen und durch panische Sparmaßnahmen sich über Wasser zu halten macht kein Unternehmen wettbewerbsfähig. Weitsichtige und kluge Unternehmer sind deshalb gut beraten, wenn sie in Forschung und Entwicklung investieren. Dies scheint aber immer noch Mangelware zu sein. So bemerkt der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Dr.-Ing. Hans-Jörg Bullinger, in seinem Vorwort zu „Innovationstreiber am Standort Deutschland“ aus dem F.A.Z.-Institut: „Deutsche Firmen sind oftmals zu zögerlich, sehen zuerst die Risiken und weniger die Chancen. Wir haben im Management zu viele Verwalter und zu wenige Unternehmer.“ Dabei gibt es eine ganze Reihe deutscher Mittelständler, die zeigen, dass es auch anders geht und gehen damit auch an die Öffentlichkeit. Wie z.B. bei den Initiativen von TOP 100, F.A.Z.-Institut, Fabrik des Jahres usw. Es kann also nicht sein, dass es Wissensmangel ist, der Unternehmen an die Wand fahren oder in ihrer eigenen Selbstgefälligkeit vor sich hin dümpeln lässt. Die erfolgreichen Unternehmen nutzen nur konsequent die vorhandenen Erkenntnisse modernen Managements. Liest man deren Erfolgsgeschichte, tauchen regelmäßig die immer wieder gleichen Erfolgsfaktoren auf: „Führungskompetenz, Unternehmenskultur, Zielvereinbarungen, Leitbild, Mitarbeitermotivation, Vertrauen und Kommunikation.“ Auf Informationsmangel kann sich in Zeiten des WEB auch niemand mehr herausreden. Allein das Stichwort „Unternehmenskultur“ bringt bei Google 1,5 Millionen deutsche Seiten, „Mitarbeitermotivation“ bringt es auf eine gute halbe Million, „Zielvereinbarung“ und „Leitbild“ sind mit je 650.000 Seiten vertreten und das anzustrebende Ziel „Innovationsfähigkeit“ wird auf über 460.000 deutschen Seiten abgehandelt. Muss man also immer noch auf den Beraterprinzen warten, der einen wach küsst? Oder gelingt es dem einen oder anderen Manager, sich selbst aus dem Dornröschenschlaf zu befreien?
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