Stereo-Zoom-Mikroskope werden in großem Umfang sowohl im industriellen Bereich als auch für die Qualitätskontrolle und in Forschungslabors eingesetzt. Aber ihre Bedeutung scheint überschattet zu sein durch die begeisterte Aufnahme und die Aufmerksamkeit, die Techniken wie konfokale Abtastung oder Fluoreszenzmikroskopie auf sich ziehen.
Umfangreiche Forschungen der letzten Jahre haben zu großen Fortschritten in den Bereichen Optik, Gerätebau, Ergonomie und Stabilität geführt.
Dank dieser Entwicklungen werden die Leistungen von Mikroskopen der Spitzenklasse weiter ausgebaut und die am stärksten verbreiteten Systeme verbessert. Mit den Stereo-Zoom-Mikroskopen der Serie SZX wurden zwei neue Systeme auf den Markt gebracht, die Anwendern sowohl im industriellen als auch im biologischen Bereich erheblich verbesserte Leistungen bieten, dabei aber für ein breites Marktsegment kosteneffizient bleiben.
Die beiden Modelle bieten einen außergewöhnlichen Zoom- und Vergrößerungsbereich, wobei je nach Bedarf eine größere numerische Apertur oder ein größerer Arbeitsabstand gewählt werden kann. Merkmale wie ein Objektivrevolver, parfokale Objektive und ein schwenkbarer Bin-okulartubus unterscheiden die Modelle SZX12 und SZX9 von vergleichbaren Stereosystemen.
Anwendungen der Stereomikroskopie
Viele Mikroskopietechniken können erst nach teilweise umfangreicher Vorbereitung des Präparats angewendet werden. Zum Beispiel kann es notwendig sein, Gewebe mit Wachs zu überziehen und in dünne Scheiben zu schneiden, damit man sie im Durchlicht betrachten kann, oder die Oberflächen von Metall- und Gesteinsproben zu polieren oder zu ätzen, damit man sie im Auflicht betrachten kann. Aber nur ein kleiner Bereich der Präparate kann auf diese Weise vorbereitet werden. In vielen Fällen muß ein komplettes Objekt sofort vergrößert betrachtet werden können, zum Beispiel eine elektronische Schaltung oder ein maschinell bearbeitetes Teil, Oberflächenbeschichtungen oder Schweißnähte.
Für eine wirksame Abbildung dreidimensionaler Präparate bietet die Stereo-Zoom-Mikroskopie eine flexible Technik, die für viele Arten von Präparaten benutzt werden kann. Im industriellen Bereich zu betrachtende Präparate können in Größe und Form sehr unterschiedlich sein – vom kristallinen Pulver über Minerale und Metalle, elektronische Komponenten, mechanische Bauteile, bis zu Proben von Glas und Kunststoff, Papier und Textilien.
Manche Teile können auf einen Objekttisch gelegt werden, während es in anderen Fällen notwendig ist, das Mikroskop zum zu untersuchenden Objekt zu bringen.
Daher sind für die Wahl eines geeigneten Abbildungssystems flexible Halterungen und flexible Einsatzmöglichkeiten von großer Bedeutung.
In den Mikroskopen der SZX-Serie wird das Ziel durch Zoomgehäuse erreicht, die mit einer Vielzahl von Stativ- und Objekttischadaptern benutzt werden können. Für die Betrachtung und mikrofotografische Aufnahmen von Präparaten, die für ein Stativ normaler Größe zu groß sind, gibt es ein Universalstativ mit horizontalen Doppelstangen und linearen Kugellagern zum Drehen, Schwenken und für lineare Bewegungen.
Die Vielzahl möglicher Präparate erfordert außerdem auch eine Vielzahl von Beleuchtungsmöglichkeiten. Hierfür wurden verschiedene neue Beleuchtungen für Hellfeld-, Dunkelfeld-, Schräg- und Fluoreszenzbetrachtung entwickelt.
Entwicklung einzigartiger Beleuchtungsmöglichkeiten
Für stark vergrößernde Durchlichtobjektive gibt es eine einzigartige Schlitzblenden-Schräglichtbeleuchtung. Das erlaubt verschiedene Beleuchtungseffekte, die bei vielen Präparaten eine bessere Abbildung ermöglichen. Lichtmenge und Farbtemperatur werden mit drei eingebauten Filtern eingestellt. Direkte Auflichtbeleuchtung kann koaxial oder über einen Ring und einfache oder duale Lichtleiter hergestellt werden.
Für Dunkelfeldabbildungen wurde eine neue Einheit entwickelt, die zwischen vollständiger Hellfeldbeleuchtung bei einer Vergrößerung von 0,5x und Dunkelfeldbeleuchtung des Sichtfeldes bei einer Vergrößerung von 5x umgeschaltet werden kann.
Eine breite Palette an Zubehör ermöglicht unterschiedliche Betrachtungsmethoden. Dazu gehören Objekttischadapter für Drehtische oder Koordinatentische, Polarisationsprismen und drehbare Analysatoren und ein beweglicher Fokussieraufsatz. In Verbindung mit zwei Zoomstativen ermöglicht diese Vielzahl an Zusatzgeräten den Anwendern die Zusammenstellung eines Systems, das genau auf ihren Bedarf abgestimmt ist.
Modularer Ansatz
Neben der traditionellen Fotografie werden zur Bilddokumentation immer stärker auch Videokameras und seit neuestem auch digitale Fotosysteme eingesetzt.
Über einen binokularen Fototubus und einen Strahlenteiler können bis zu drei Abbildungsgeräte gleichzeitig an die Mikroskope der Serie SZX angeschlossen werden. So gibt es zum Beispiel Adapter für digitale Kameras, um die Abbildungen digital erfassen und übertragen zu können, für 35mm-SLR-Kameras und für verschiedene Videokameras.
Erweiterte Zoom- und Vergrößerungsbereiche
Die Zoom- und Vergrößerungsbereiche der Mikroskope der SZX-Serie gehen über den üblichen Rahmen hinaus. Die beiden Zoomstative haben unterschiedliche Brennweiten. Das heißt, die Zoomvergrößerungen geben dem Anwender die Möglichkeit, eine höhere numerische Apertur im SZX12 und einen größeren Arbeitsabstand im SZX9 zu wählen.
Das SZX12 bietet einen bisher unerreichbaren Zoombereich von 12,86:1 (0,7x bis 9,0x). Auch die Betrachtungsbreite von 31,4 mm bei einem 1x-Objektiv ist ungewöhnlich groß. Mit einem Objektivrevolver ist eine stufenlose Vergrößerung von 3,5x bis 144x erreichbar, oder von 2,1x bis 675x, wenn alle Objektive eingesetzt werden. Die höchste Vergrößerung wird durch das spezielle apochromatische 20x-Hilfsobjektiv erreicht, das für eine Auflösung von 800 Zeilen/mm verwendet werden kann.
Die eingebaute Aperturblende ermöglicht, die Tiefenschärfe der Objektive bei der Beobachtung und Dokumentation auszunutzen.
Mit einem Zoombereich von 9:1 (0,63x bis 5,7x) bietet das SZX9 ein noch breiteres Sehfeld von 34,9 mm bei einem 1x-Objektiv. Diese Linsenleistung erlaubt einen großen Arbeitsabstand, der von 34 mm (2x) bis 198 mm (0,5x) reicht.
Eine große Palette von Objektiven – vom leistungsfähigsten Planapochromatobjektiv über das verzerrungsfreie Planfluoritobjektiv bis zum kostengünstigen Achromatobjektiv – ermöglicht dem Anwender die Konfiguration eines Systems, das an die spezifischen Anforderungen von Routineuntersuchungen oder auch an anspruchsvolle Forschungsaufgaben sowie an die zur Verfügung stehenden Mittel angepaßt werden kann.
Das SZX12 bietet weitere Vorteile durch eine Reihe von parfokalen Objektiven, mit denen der Objektivwechsel des Objektivrevolvers vereinfacht wird. Eine Neufokussierung erfolgt schnell mit dem Feinfokussierknopf, die Höhe des Zommstativs muß nicht verändert werden.
Einfache Bedienung
Durch einen preiswerten schwenkbaren Bin-okulartubus und eine Einblickeinstellvorrichtung wird die Betrachtung mit den Mikroskopen der Serie SZX noch bequemer. Sowohl die Binokular- als auch die Trinokulartuben haben einen Einblickwinkel von 30°. Außerdem gibt es einen speziellen Binokulartubus, der von 5° bis 45° geschwenkt werden kann. Fokus und Zoom können mit vorne oder seitlich tief angebrachten Bedienelementen eingestellt werden, so daß der Anwender mit auf dem Tisch aufgelegten Ellbogen arbeiten kann.
Die stufenlose Vergrößerung verfügt über einen Indikator und einen Klick-Stopp-Mechanismus, mit dem man jederzeit die vorherige Vergrößerungseinstellung wiederherstellen kann.
Ein koaxialer Grob/Fein-Fokussierknopf (mit einstellbarer Stärke) kann verriegelt werden, um Unschärfen beim Betrachten zu vermeiden.
Ein Gegengewicht sorgt für eine sichere Fokussierung, auch wenn ein Fotoapparat oder sonstiges Zubehör angebracht ist.
Bessere Beleuchtung mit Kaltlichtquellen
Zusammen mit den Stereo-Zoom-Mikroskopen werden zwei neue Kaltlicht-Lichtleitersysteme vorgestellt. Durch verbesserte Glasfaserführungen und neue optische Entwicklungen liefern die Highlight-Systeme 2100 und 3100 helles, weißes Licht ohne Erwärmung des Präparats.
Die Systeme 2100 und 3100 sind beide mit einer neuen, hochleistungsfähigen 150W-Halogenlampe ausgestattet. Die Lampe verfügt über einen verstärkten Blauanteil für ein besseres Farbgleichgewicht bei der normalen Mikroskopie und der Mikrofotografie. Gleichzeitig ermöglicht ein neues Spektrum an Glasfaserführungen größere Helligkeit und optimale Transmission für gleichmäßiges weißes Licht. Der Lichtweg durch die Glasfasern sichert einen konstanten Lichtemissionswinkel. Dadurch wird das Licht über das gesamte Präparat gleichmäßig verteilt.
Für gleichbleibende Farbtemperatur bei einem Helligkeitswechsel wurde eine einzigartige Sichelblende entwickelt. Somit kann die Helligkeit statt durch Erhöhung der Spannung über eine einstellbare Blende geregelt werden. Die Systeme Highlight 2100 und 3100 führen einen elektronischen „soft start“ aus, in dessen Verlauf die Spannung beim Einschalten des Systems allmählich und gleichmäßig auf den Sollwert ansteigt. Dadurch wird die Lebensdauer der Glühlampe verlängert.
Die Palette der Highlight-Systeme bietet flexible, halbflexible und Schwanenhals-Beleuchtungseinrichtungen sowie verschiedene Ringlichter. Die Lichtführungen sind mit einem Durchmesser von 3,0 mm, 4,7 mm, 5 mm, 8 mm, 9,2 mm und einer Länge von 320 mm, 500 mm, 750 mm und 1000 mm erhältlich.
Zusammenfassung
Eine viele Jahre dauernde Entwicklung ist mit der Markteinführung der neuen Stereo-Zoom-Mikroskope erfolgreich abgeschlossen worden.
Verbesserungen in Design, optischer Leistungsfähigkeit und Konstruktion, die sich in der kompletten Produktpalette der Systeme AX, IX, BX und CX als vorteilhaft erwiesen haben, sind auch in die neue SZX-Serie eingebracht worden. Das Ergebnis sind flexible Systeme zur vorbereitungsfreien Beobachtung ganzer Präparate.
Weitere Informationen A QE 400
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