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Ein starkes Duo? Breite Akzeptanz für GigE- und GenICam zur VISION 2006 erwartet

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Ein starkes Duo? Breite Akzeptanz für GigE- und GenICam zur VISION 2006 erwartet

„Einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren in der industriellen Bildverarbeitung ist immer noch die Übertragungsmethode der Daten. Das heißt, wie bekomme ich Bilddaten am einfachsten, schnellsten und preiswertesten von der Kamera in den PC?“, stellt Rupert Stelz fest, Seniorentwickler bei Stemmer Imaging. Und mittlerweile offeriert der Markt eine große Vielfalt an Schnittstellenangeboten, seien es CameraLink, Firewire , USB oder andere proprietäre Lösungen. Doch mitten ins Rampenlicht der Kamerahersteller rücken immer stärker die Standardbestrebungen Gigabit-Ethernet-Machine Vision (GigE Vision) gepaart mit GenICam als einheitliche Kamera-Programmierschnittstelle.

„Diese Lösung ist sicherlich der bisher viel versprechendste Ansatz zur Standardisierung in der industriellen Bildverarbeitung“, meint Meinrad Simnacher, Geschäftsführer von Leutron Vision. Der IBV-Experte begründet das so: „Zum einen arbeiten viele wichtige Soft- und Hardwarehersteller mit, sodass eine breite Akzeptanz erreicht werden kann, zum anderen handelt es sich um neue Schnittstellen, die noch nicht durch zu viele proprietäre Lösungen fest zementiert sind.“ Ulf Weißer, Geschäftsführer von SVS-Vistek, argumentiert: „Die beiden Standardbestrebungen erachten wir deshalb als sehr wichtig, weil der Kunde dann in der Lage ist, Kameras einfach auszutauschen.“ Dem kann sich Simnacher nur anschließen. Einen potenziellen Nachteil vermutet er allerdings „in der Einschränkung der technischen Möglichkeiten, welche die Produkte bieten und die eventuell durch die Standards nicht unterstützt werden.“ Und Sayed Soliman, Geschäftsführer von MaxxVision, meint dazu: „Ziel muss es sein, Bildverarbeitung auf einem höheren Einstiegsniveau anzubieten.
GigE ist einer von vielen Bausteinen im Fortschritt. Vorteile sind die Kabellängen, der Wegfall eines Framegrabbers, die galvanische Trennung sowie die Kabelkosten. Nachteile sehe ich bei der Echtzeitfähigkeit und der Bauform – denn ultra-kompakte Kameras wird es so schnell nicht geben. GigE ist eine wunderbare Ergänzung, wird aber nicht sämtliche Machine-Vision-Anforderungen erfüllen können“.
Auch Michael Engel, Geschäftsführer von Vision Components, möchte als Hersteller „intelligenter Kameras“ zu bedenken geben: „Ich halte Standards in jedem Fall für wichtig. Allerdings habe ich speziell bei GenICam meine Zweifel, ob es dem Gremium gelingen wird, für die Vielzahl der möglichen Betriebsarten einen universellen Standard zu definieren. Die Branche lebt auch ein wenig davon, dass fast täglich neue technologische Fortschritte erzielt werden, etwa unterstützen die neuen CMOS-Sensoren Windowing. Ferner ist es mit unseren Smart-Kameras möglich, den Transfer der Bilddaten in den Speicher zu schreiben, und die Bildauswertung zeitlich parallel zur Belichtung des folgenden Bildes ablaufen zu lassen. All dies muss bei einem solchen Standard berücksichtigt werden.“ Auf der Weltleitmesse für industrielle Bildverarbeitung und Identifikationssysteme VISION 2006, die im kommenden Herbst vom 7. bis 9. November auf dem Stuttgarter Killesberg stattfindet, werden denn auch hochkarätige Experten zum Thema „Wettrennen der Schnittstellen“ Rede und Antwort stehen.
Die Vorteile, die GenICam offeriert, klingen jedenfalls viel versprechend. Dr. Friedrich Dierks, Leiter der Komponentensoftware-Entwicklung bei Basler Vision Technologies, erklärt auch warum: „Bisher muss jedes neue Merkmal, das ein Kamerahersteller in seine Produkte integriert, von allen BV-Bibliotheksherstellern aktiv unterstützt werden. Das heißt, dem SW-Hersteller entstehen hohe Kosten, und der Kamerahersteller kann vielleicht einige seiner möglichen Kunden nicht mit diesem neuen Feature erreichen, weil sie an eine Bibliothek gebunden sind, die das Merkmal noch nicht unterstützt. Mit GenICam ist jedoch jedes neue Merkmal einer Kamera sofort unter jeder Bildverarbeitungssoftware verfügbar.“
Auch Simnacher kennt die Praxis nur zugut: „Wir sind Hersteller von industriellen Hardwarekomponenten wie Kameras und Framegrabber und bieten keine eigene Bildauswertesoftware an. Stattdessen unterstützen wir mit unseren Treibern die wichtigsten SW-Pakete für die Bildauswertung. Der Entwicklungsaufwand und die Investitionen waren hierfür bisher sehr hoch. Alle Beteiligten mussten sich immer wieder eng abstimmen, damit die unterschiedlichen Versionen kompatibel und zuverlässig zusammenarbeiten. Wir erhoffen uns von den neuen Standards eine klar definierte Schnittstelle zu den SW-Paketen, sodass unsere Produkte ohne weitere Anpassungen eingesetzt werden können.“
Aus diesen Gründen wird auch Stemmer Imaging im Herbst auf der VISION 2006 ein generisches SW-Interface für Common Vision Blox zeigen. „Für uns ist das sehr attraktiv“, erklärt Stelz, „ weil wir damit eine breite HW-Palette abdecken können, ohne zahlreiche Treiber für die einzelnen Hersteller schreiben zu müssen.“
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