Geldfälscher haben Hochkonjunktur. Vor allem 50-Euro-Banknoten werden häufig kopiert. Die Zentralbanken kontrollieren jeden Schein, der durch ihre Tresore geht, mit speziellen Prüfmaschinen. Doch auch der Handel setzt zunehmend entsprechende Technik ein, bei denen bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen.
Rund 63 000 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 3,3 Mio. Euro hat die Deutsche Bundesbank im Jahr 2014 registriert. Die Zahl der Fälschungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 63 %. Mit Prüfgeräten lässt sich Fälschern das Handwerk legen. Die Bandbreite reicht von Lupen über UV-Lampen bis hin zu elektronischen Geräten mit eigenständiger Prüfung. Bei der Kaufentscheidung empfiehlt die Bundesbank, in der Regel immer solchen Geräten der Vorzug zu geben, mit denen sich verschiedene Merkmale der Banknoten testen lassen.
Allerdings mangelt es an automatischen, kompakten und kostengünstigen Lösungen, mit denen sich die Echtheit und Verwendbarkeit von Geldscheinen direkt an der Kasse eines Supermarkts schnell und sicher überprüfen lässt. Deshalb hat sich das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS in Dresden im Europäischen Verbundprojektprojekt Eurothentic mit sechs internationalen Partnern zusammengetan, um ein entsprechendes Modul zu entwickeln, das Banknoten nur automatisch prüft und auch einzieht. Umgekehrt sollen die Banknoten auch als Wechselgeld wieder ausgegeben werden können. Deshalb muss das Gerät erstens prüfen, ob der Geldschein echt ist, und zweitens entscheiden, ob der Geldschein für den weiteren Umlauf „fit“ oder zu stark verschlissen ist.
Dies lässt sich weitgehend aus den optischen Eigenschaften der Banknote beurteilen, indem sie zunächst durch einen geeigneten Sensorik erfasst und anschließend mittels Software analysiert werden.
In ein elektromechanisches Kassettensystem eines Projektpartners, das die Banknoten speichert, wurde eine zeilenförmige Bildaufnahmeeinheit integriert, die während des Banknotentransports die erforderlichen Bildinformationen gewinnt. Diese Bildaufnahmeeinheit besteht aus zwei Contact Image Sensor (CIS) Modulen, in denen Fotodetektoren und Lichtquellen integriert sind. Einige Sicherheitsmerkmale sind nur bei Anwendung bestimmter Lichtwellenlängen im Auflicht oder Durchlicht zu erkennen, deshalb verwenden die CIS-Module verschiedenfarbige separat schaltbare Leuchtdioden und sind gegenüberstehend angeordnet. Daneben haben die Wissenschaftler des Fraunhofer IPMS eine leistungsfähige Steuer- und Verarbeitungselektronik in das Gesamtsystem eingebracht. Dabei übernehmen ein Mikroprozessor und die zugehörige Software die Auswertung der gewonnenen Bildinformation. ■
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