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Erfolg ist messbar

Spurt für den neuen Sprinter: Leica Laser Tracker und Leica T-Probe im Einsatz bei DaimlerChrysler
Erfolg ist messbar

Auch wenn wir mit diesem Slogan ein anderes Fahrzeug in Verbindung bringen: er läuft und läuft und läuft, der Mercedes Sprinter – nämlich im mittlerweile elften Jahr vom Montageband der Düsseldorfer Produktionshalle der DaimlerChrysler AG. Dabei ist die Erfolgsgeschichte des Sprinter phänomenal: wird ein Fahrzeug gegen Ende seiner Produktionszeit üblicherweise im wahrsten Sinne des Wortes zum Auslaufmodell, belehrt uns der König der Transporter eines Besseren und schreibt seine eigene Erfolgsgeschichte. Der Sprinter nämlich trumpft in seinem letzten Baujahr noch einmal so richtig auf.

Ute Zimmermann, freie Journalistin

Noch nie in der Fahrzeuggeschichte wurden im letzten Produktionsjahr eines Fahrzeuges mehr Autos verkauft als in all den Jahren zuvor. Liefen 1995, im ersten Produktionsjahr, noch 80.000 Fahrzeuge vom Band, waren es im Jahre 2005 150.000. Macht über 600 Sprinter pro Tag oder, über die Jahre verteilt, ca. 1,3 Millionen Transport-Dauer(b)renner. Nun steht das neue Modell in den Startlöchern.
Ein Job nach Maß
Was diese Menge an Fahrzeugen noch eindrucksvoller macht, ist die unglaubliche Variantenvielfalt der einzelnen Modelle. Die gilt auch für den neuen Sprinter, der ab 2006 an gleicher Stelle aufgelegt wird: während von einem normalen Pkw 4 oder 5 Modelle angeboten werden, kommen wir beim Sprinter auf stolze 30 Grundbaumuster, und zwar nur in Bezug auf Radstand, Tonnage und Ladehöhe. Die Sondermodelle sind da übrigens noch gar nicht mitgezählt, das wären dann insgesamt rund 1.000 Varianten. Die Unterschiede in der Produktion sind mannigfaltig: hier ist eine Tür höher, dort hat der Aufsatz eine besondere Form, an wieder einem anderen Modell ist die Bauweise der Dachkonstruktion eine andere. Hält man sich dann vor Augen, dass diese kleinen Unterschiede sowohl für Kombi als auch für Kastenwagen gelten, hat man annähernd eine Vorstellung davon, welche Anforderungen an die Logistik, die Produktion – und vor allem an die Betriebsmittel, sprich: im weitesten Sinne die Produktionswerkzeuge gestellt werden. Aber damit nicht genug, denn nochmal anspruchsvoller wird diese ohnehin alles andere als triviale Aufgabenstellung dann, wenn es gilt, eine Modellbaureihe auslaufen zu lassen und gleichzeitig mit der Produktion des neuen Modells zu beginnen. Im Vordergrund stehen dabei ganz klar Genauigkeit und Präzision: für das Erfolgsduo Leica Laser Tracker und Leica T-Probe im wahrsten Sinne des Wortes ein Job nach Maß.
Es muss 100%ig genau sein
Ziya Güney, unter anderem zuständig für den Einsatz optischer Messmittel weiß, wovon er redet: „Wenn ein neues Modell anlaufen soll, dann beginnen die Vorarbeiten dazu Jahre vorher. Dazu entwickeln wir Lastenhefte, und logischerweise fließen die Erfahrungen des Vorgängermodells in die neue Produktion ein. Was aber gerade zu Beginn einer neuen Fahrzeugserie mindestens ebenso wichtig ist wie die Entwicklung des Fahrzeugs bis zur Serienreife, das sind die eingesetzten Betriebsmittel und die Produktionsanlagen selbst. Wenn die nicht exakt gefertigt und im Werk 100%ig genau montiert und zueinander justiert werden, dann brauchen wir mit der Produktion der Fahrzeuge gar nicht erst zu beginnen“. Deshalb wird der Leica Laser Tracker mit der Leica T-Probe, dem Handtaster, in vielfältiger Weise genutzt: Zum einen werden sämtliche Anlagenkomponenten lagegenau in der Produktionshalle eingemessen und die darin enthaltenen Vorrichtungen feinjustiert; zum anderen werden die Bauteilauflagen, sogenannte Formsteine, auf ihre Solllage gegen das CAD-Modell geprüft. „Diese Formsteine sind vor allem in den Geometriestationen in großer Anzahl vorhanden, so dass diese Vorrichtungen total verbaut sind“, weiß Güney zu berichten: „Das ist der Grund, weshalb wir nun auf eine Messmaschine setzen, die mobil ist und die große Messvolumina auch auf engstem Raum erfassen kann“.
Tanz auf zwei Hochzeiten
Insgesamt, so Güney, sei die Vorbereitung auf einen Modellwechsel schon ein bisschen so, als tanze man auf zwei Hochzeiten gleichzeitig, denn: „Wir müssen die laufende Produktion weiterhin auf ihre Qualität hin absichern und gleichzeitig das Neufahrzeug sowie die Anlagentechnik messtechnisch begleiten“. Zwar werden alle Betriebsmittel vorab beim Betriebsmittelhersteller vorkonfiguriert und selbstverständlich auch gemessen, aber trotzdem ist der endgültige Zusammenbau der Produktionsmittel in der Werkshalle in Düsseldorf Millimeter-Arbeit, bei der sich der Leica Laser Tracker als unverzichtbarer Kollege erwiesen hat. „Heute können wir den Tracker relativ schnell zum Einsatzort transportieren, um beispielsweise vor Ort die Betriebsmittel zu vermessen“, so Güney: „ein großer Fortschritt, denn zu Zeiten der Entwicklung des jetzt auslaufenden Sprintermodells gab es das noch gar nicht. Wenn wir früher beispielsweise Messungen am Fahrzeug innerhalb der Produktionslinie durchführen mussten, war dies nur durch den Einsatz von Theodoliten oder eines Mehrgelenkarmes in einem relativ kleinen Messvolumen möglich“. Heute dagegen seien Messungen über den gesamten Karosseriebereich durchführbar, denn die Messmaschine komme zum Fahrzeug oder zum Montageband, nicht umgekehrt, und mache so unter anderem Vergleichsmessungen in unterschiedlichen Fertigungsbereichen möglich. „Die Vorteile dieser mobilen Messmaschine liegen in ihrer Flexibilität und Kompatibilität.“
Das war für DaimlerChrysler ein ganz wichtiges Entscheidungskriterium, denn in punkto Kompatibilität war der direkte Anschluß an die konzernweit eingesetzte Messsoftware Holos NT problemlos möglich. Auch in Sachen Flexibilität hat sich der Leica Tracker mit einem Messvolumen von 14 Metern von einem Punkt aus als das Messmittel der Wahl erwiesen, um die Vorrichtungen des bis zu 10 m langen Sprinters in einem Durchgang zu messen. Wird der Tracker zusammen mit dem Tripelspiegelreflektor eingesetzt, erhöht sich das Messvolumen sogar auf stolze 25 Meter. Mit der möglichen Erweiterbarkeit um den handgeführten Scanner Leica T-Scan kann das System darüber hinaus auch flächenhaft Daten erfassen. „Eine Technologie, die wir in naher Zukunft zur Oberflächenbeurteilung am Fahrzeug einsetzen möchten“, zeigt sich Güney begeistert.
Geld und Präzision…
Den größten Vorteil sieht Güney darin, das mittels Leica T-Probe, der handlichen Walk-Around-Messmaschine, das Einsatzgebiet des Trackers erheblich erweitert wird. Insbesondere Hinterschneidungen, d.h. verdeckt liegende Messpunkte bis zu einer Tiefe von 500 mm, können nun mithilfe der Leica T-Probe von einer Trackerposition aus gemessen werden. Ohne Leica T-Probe müsste der Tracker mehrfach umgestellt werden, um alle Hinterschneidungen zu erfassen; das ist nicht nur umständlich, sondern vor allem auch sehr zeitintensiv. „Im Vergleich zur bisherigen Messmethodik sparen wir beispielsweise bei den Innenraummessungen ca. die Hälfte der vormals benötigten Zeit ein, und das bei gleichzeitiger Steigerung der Genauigkeit. Zeit ist in dem Falle nicht nur Geld, sondern auch noch Präzision“, so Güney, und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Mercedes-Kunden sind anspruchsvolle Kunden“.
Simon Moser, Sales Manager der Metrology Division bei Leica Geosystems in München, freut sich über so viel Lob bayerisch: „Passt schon“, so der gestandene Manager, „dass der Mercedes der Messmaschinen bei Mercedes so viel Anklang findet.“ Und fragt, ob die Autobauer denn wirklich wunschlos glücklich seien: „Im Prinzip ja“, lacht Güney. „Allerdings: schön wäre ein Leica Laser Tracker im Taschenformat.“ Dann warten wir doch einfach noch einmal 10 Jahre. Und schauen, welche Neuerungen es beim nächsten Modellwechsel geben wird.
Leica Geosystems, Unterentfelden, Schweiz
QE 511
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