Qualität hat ihren Preis. Doch immer wieder werden Produkte gefälscht und kopiert – und nicht nur von asiatischen Herstellern, wie der Negativpreis Plagiarius zeigt. In diesem Jahr gehörten auch bekannte deutsche Unternehmen wie Adolf Würth und Galeria Kaufhof zu den „Preisträgern“ des Schmähpreises.
Sabine Koll
Produkt- und Markenpiraterie ist ein höchst lukratives Geschäftsmodell, das seine Abgründe in Form von minderwertigen Materialien, giftigen Inhaltsstoffen, fehlenden Qualitäts- und Sicherheitskontrollen sowie menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen offenbart. „Billige Kopien passieren nicht aus Versehen“, sagt Professor Rido Busse, Initiator des Plagiarius. „Die Fälscher handeln vorsätzlich, skrupellos und rein aus Profitgier. Sie kopieren das fertige, am Markt erfolgreich etablierte Endprodukt und minimieren ihr eigenes unternehmerisches Risiko. Genau wie ihre unternehmerische Verantwortung. Billigend nehmen Sie Gesundheitsrisiken bei Fabrikarbeiter(inne)n und Verbrauchern in Kauf.“ Aus diesem Grund verleiht die Aktion Plagiarius e.V. die gefürchtete Negativ-Auszeichnung seit 1977 an Hersteller und Händler besonders dreister Nachahmungen. Ziel ist es, die skrupellosen Geschäftspraktiken von Plagiatoren ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Industrie, Politik und Verbraucher für die Problematik zu sensibilisieren. Trophäe ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase – als Symbol für die exorbitanten Gewinne, die die Produktpiraten sprichwörtlich auf Kosten innovativer Unternehmen erwirtschaften.
In diesem Jahr wurden mit Adolf Würth und Galeria Kaufhof gleich zwei namhafte deutsche Unternehmen als Produktpiraten geadelt: Galeriea Kaufhof erhielt den zweiten Preis für den Vertrieb der Porzellanserie Isola, dessen Original von einem portugiesischen Unternehmen stammt. Adolf Würth wurde mit dem dritten Preis „ausgezeichnet“ wegen des Nachbaus einer Gehrungssäge von Gebr. Schröder, Kiel. ■
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