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Flink, flexibel, fehlerfrei

Bildverarbeitung sichert 100-%ige Qualität bei der flexiblen Montage von Bediengeräten für Klimaanlagen
Flink, flexibel, fehlerfrei

Automobilzulieferer müssen nicht nur knapp kalkulieren. Sie stehen auch hinsichtlich Variantenbeherrschung, Termintreue und Qualität in der Pflicht. Kurz: Wer sich behaupten will, muss seine Prozesse im Griff haben. Weshalb die Burkhardt GmbH aus Vaihingen/Enz-Ensingen nicht nur in der eigenen Spritzgießerei auf moderne Technik setzt, sondern vor allem auch bei der Montage von Bediengeräten für Klimaanlagen unter anderem auf roboterintegrierende Montageanlagen vertraut, bei denen Bildverarbeitungssysteme von visicontrol die Forderung nach 100-%iger Qualität stets im Blick behalten.

Dipl.-Ing. Klaus Dieter Hennecke, freier Fachjournalist, Olpe

Das Muster-Bediengerät auf dem Tisch im Besprechungsraum der Burkhardt GmbH in Vaihingen/Enz-Ensingen sieht fertigungstechnisch eigentlich ziemlich unspektakulär aus, drei Drehregler und zwei Tasten, eine bedruckte Frontplatte sowie eine weiße Plastikkiste als Rückseitenabdeckung. Nun: Dass man sich nie vom ersten Eindruck blenden lassen sollte, wird spätestens klar, als der technische Projektleiter, Jürgen Czauderna, weitere Geräte hervorholt und erklärt. „Das Spritzgießen der Einzelkomponenten ist an für sich kein Problem, darin hat unsere Firma rund 30 Jahre Erfahrung. Spannend wird es in der Montage. Zur Zeit gehen unsere Geräte an drei PKW- und fünf Lkw-Hersteller. Die abgerufenen Stückzahlen haben je nach Gerätetyp eine Bandbreite von 15000 bis über 200000 Einheiten pro Jahr.“ Und jeder Kunde stellt selbstverständlich andere Anforderungen an Funktion, Design und Oberfläche. Letztere gibt es zum Beispiel mit geklebter Folie oder auch lackiert; fürs Beschriften stehen Laser und Tampondruck zur Wahl. Unterschiede gibt es zudem bei den „inneren Werten“, so steckt in den frontseitig schmucken Klimaanlagensteuerungen heutzutage natürlich ebenfalls individuell ausgeklügelte Elektronik. Czauderna: „Die Bediengeräte bauen wir teilweise in bis zu acht Varianten, wobei sich die Geräte teilweise lediglich in der Beschriftung eines einzigen Tasters unterscheiden.“ Das eine Mal steht ON drauf, das andere Mal OFF – ein wenig Individualität sollte schon sein …
Der Kunde ist König. Dienen darf nur, wer seine Kosten-, Stückzahl-, Termin- und Qualitätsvorgaben zuverlässig erfüllt. Und nur das Wissen um das Wie füllt langfristig die Auftragsbücher. Darum wechseln wir schnell vom Besprechungstisch in die Montage. Der erste Eindruck: Sauber, ordentlich, alles andere als hektisch, ja ruhig und: auf den ersten Blick unspektakulär. Also schauen wir flugs etwas genauer hin. Und siehe da: hinter getöntem, aluprofilgestütztem Glas werkeln drei Knickarmroboter, verbunden durch ein Förderband quasi Greifer in Greifer. Am Anfang der Montagelinie sorgt eine Frau für Materialnachschub.
Am anderen Ende sitzt eine Kollegin, sie entscheidet mit einem letzten prüfenden Blick, ob sich der Output beim Kunden sehen lassen kann. Jürgen Czauderna: „In der Anlage werden die Geräte automatisch komplett montiert und funktionsgeprüft.“ Zum Prüfplan gehört zum Beispiel, ob die Beschriftung i.O. ist, ob die Befestigungslaschen vorhanden sind, ob relevante Bauteilmaße das Soll erfüllen, ob das Drehmoment der Einstellknöpfe der Spezifikation entspricht, oder auch, ob die Drehknöpfe in der vom Kunden gewünschten Stellung stehen. Czauderna: „Je nach Bediengerätetyp müssen wir bis zu 30 Merkmale prüfen. Mit herkömmlichen Messmitteln ist das technisch, mit Blick auf die Taktzeit, wie auch wirtschaftlich kaum möglich.“ Weshalb in den Burkhardt´schen Montageanlagen die Bildverarbeitung bereits seit sieben Jahren zum technologischen Stand der Dinge gehört, und insbesondere die Lösungen der visicontrol GmbH aus Weingarten seit etwa drei Jahren 1. Wahl sind. Joachim Engel, Leiter Werkzeugbau und Montage: „Bevor wir auf visicontrol gestoßen sind, hatten wir bereits sogenannte intelligente Kameras im Einsatz. Die nutzen wir auch immer noch. Allerdings gefällt uns das Hard- und Software-Konzept von visicontrol einfach viel besser. Bei denen sind alle Komponenten inklusive der sehr wichtigen Beleuchtung aus einer Hand und optimal aufeinander abgestimmt. Die sind seit über zehn Jahren im Geschäft und wissen ganz genau, was man mit ihrem System machen kann, und was nicht. Und das sagen die einem auch bereits im Vorfeld.“ So waren bei der Anlage mit den Robotern zum Beispiel (auf Grund des benötigten Messfeldes) das Zusammenspiel von zwei Auflichtkameras notwendig und zudem ein hinsichtlich Leistung und Bauform speziell von visicontrol an die Gegebenheiten angepasster IR-Beleuchtungskörper erforderlich. Engel: „Wir konstruieren die meisten Anlagen im eigenen Haus. Bei der Integration der Bildverarbeitung in unsere Roboteranlage wären wir vermutlich nicht so schnell zu einer zufrieden stellenden Lösung gekommen.“
Sicher gibt es zahlreiche Mess- und Prüfaufgaben, die sich mit Standardkomponenten erledigen lassen. Übrigens: visicontrol offeriert selber ein mit BV-Rechner (MVS-40), Kamera, IR-Leuchtkörper, Software, Stativ und Kabeln betriebsfertig vorkonfektioniertes Komplettpaket. Nix desto trotz: Sobald die Anforderungen an die Bildverarbeitung komplex werden, sollte man ausgewiesene Fachleute daran lassen oder doch zumindest auf sachkundigen Rat zurückgreifen können. Das gilt sowohl für die Hardware als auch „vor allem für die Software,“ wie Joachim Engel ergänzt und er in diesem Zusammenhang „die Betriebs- und Bediensoftware des visicontrol-Systems loben muss. visiteach ist weitgehend parametriert. Wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, kommt man wesentlich schneller und sicherer ans Ziel, als mit einer Programmierhochsprache.“
Wobei an dieser Stelle nicht unterschlagen werden sollte, dass die Weingartener nicht nur bei der Applikationsentwicklung Pate standen, sondern auch bei der Integration und der erstmaligen Programmierung der BV-Rechner tatkräftige Unterstützung leisteten. Czauderna: „Der Support ist extrem wichtig. Das ist wie beim Auto. Ob es ein guter Kauf war, zeigt sich nach dem ersten Werkstattbesuch. Unsere visicontrol-Systeme laufen ohne Probleme. Und wenn wir in der Vergangenheit mal Fragen hatten, wurde uns immer prompt und korrekt geholfen.“
Was den technischen Projektleiter etwas wurmt, ist die Tatsache, dass die visuelle Inspektion insbesondere von lackierten Bedienteiloberflächen auf Staubpartikel, Farbabweichungen und leichte Kratzer vom Blick geschulter Augen abhängt. Das gilt um so mehr, da die bei Burkhardt applizierten visicontrol-BV-Rechner (unter anderem das neue MVS-40) weit unter ihren Möglichkeiten bleiben. Czauderna: „Rein technisch gesehen, ist das wohl möglich. Allerdings wäre der Aufwand für eine BV-basierte Oberflächeninspektion sehr hoch und für uns unterm Strich auch unwirtschaftlich.“
Dass sich die Investition in Bildverarbeitung allgemein und die Lösungen von visicontrol insbesondere auch ohne dieses Wunschfeature schnell amortisieren, ist indes sicher. Joachim Engel: „Die integrierte Bildverarbeitung garantiert uns eine 100-%ige Qualität. Falsch montierte Schalter und Drehknöpfe sowie Beschriftungsfehler fallen sofort auf.“ Mit gesparten Personalkosten muss man vermutlich nicht einmal kalkulieren. Man bedenke nur die Kosten für ein vom Kunden wegen Qualitätsmängeln (an einem Teil, angeblich ja nicht selten komplett) retournierten Lieferung. Vom Imageschaden mal ganz abgesehen. Hinzu kommt noch ein ganz anderer Aspekt. Die Halbwertzeit der Bildverarbeitungssysteme dürfte vielfach deutlich länger sein als die der Montage- und Prüfanlagen. Joachim Engel: „Wenn eine Serie nach vier bis fünf Jahren ausläuft und damit die dafür eingesetzte Montageanlage hinfällig wird oder umgebaut werden muss, werden wir die visicontrol-Systeme für neue oder andere Aufgaben einsetzen.“
Burkhardt GmbH
Mit der Produktion von Klimaanlagen-Bediengeräten für Lkws und Pkws erzielte die Burkhardt GmbH im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 19,2 Millionen Euro. Der 181 Mitarbeiter starke Zulieferer von Erstausstattern, wie Behr, Bosch und Webasto pflegt eine große Fertigungstiefe. Das ISO 9002 zertifizierte Unternehmen produziert fast alle benötigten Teile, wie Gehäuse, Getriebe, Tasten, Drehschalter, Frontplatten und Lichtleiter im eigenen Haus. Hierfür stehen insgesamt 46 (1K- und 2K-) Spritzgießmaschinen unter Strom. Eine eigene Konstruktion, sowie ein Werkzeug- und Betriebsmittelbau ergänzen die Infrastruktur. Darüber hinaus setzen die Ensinger auch für das anspruchsvolle Finish der Bediengerätefronten auf eigene Qualitäten. So verfügt Burkhardt über die Technologien und das Know-how für das Lackieren, Laserbeschriften und den Tampondruck.
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