Der Standort Deutschland ist für junge Ingenieure, die ihre Zukunft in der Produktion sehen, mehr als vielversprechend. So bieten sich etwa in Wachstumsmärkten wie Erneuerbare Energien, Leistungselektronik oder Lasertechnik exzellente Einstiegsmöglichkeiten.
Studierende sollten sich deshalb grundsätzlich schon im Zuge Ihres Studiums Gedanken machen, in welche Richtung sie sich bewegen wollen und sich bereits mit Ihrer Bachelor- oder Masterarbeit potenzielle Arbeitgeber suchen, die für sie interessante Perspektiven bieten.
In der Elektronikfertigung gibt es ein breites Spektrum an beruflichen Möglichkeiten. Allerdings bedeutet dies auch für den Einzelnen, dass er sich möglichst frühzeitig überlegen sollte, wo er seine Zukunft sieht. Denn ein späterer Wechsel in andere Bereiche gestaltet sich oft schwierig. Wer Führungspositionen anstrebt oder in den Bereich Forschung und Entwicklung möchte, ist gut beraten, im Anschluss an sein Bachelorstudium seinen Master zu machen.
Darüber hinaus können oder sollten angehende Ingenieure in Deutschland zwei Tendenzen bei ihrer Zukunftsplanung berücksichtigen:
- Die Investitionen der deutschen Elektroindustrie in den Bereichen Forschung und Entwicklung sind laut Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie e.V. im Jahr 2012 mit 13,5 Milliarden Euro auf ein Rekordhoch gestiegen. Dies wird sich mittel- bis langfristig auch weiter positiv auf den Fertigungsstandort Deutschland auswirken.
- Von der Auslagerung von Produktionsbereichen aus Deutschland sind Massenprodukte deutlich stärker betroffen als Spezialprodukte von Technologieführern und Nischenanbietern. Dies heißt, dass vor allem auch kleine und mittlere Unternehmen als potenzielle Arbeitgeber interessant sind. Nicht zuletzt auch, weil sich hier Berufseinsteigern die Möglichkeit bietet, früh Verantwortung zu übernehmen und die Karriereplanung aktiv mitzugestalten.
Bei den überwiegend guten Aussichten für junge Ingenieure sollten sich auch Unternehmen zunehmend bewusst werden, dass es zukünftig bei dem stets prognostizierten Fachkräftemangel nicht einfacher werden wird, gute Mitarbeiter zu gewinnen.
Vorurteile gegen Bachelor und Master
An dieser Stelle sollte auch mit der oft noch eher skeptischen Einstellung der Unternehmen gegenüber den neuen Studienabschlüssen Bachelor und Master aufgeräumt werden. Während der/die Diplom-Ingenieur/in als vertraute Berufsbezeichnung für hohe Qualifikation steht, gelten der Bachelor und Master in weiten Kreisen als zu verschult und die Absolventen als weniger gut ausgebildet.
Es liegt zwar auf der Hand, dass bei einem dreijährigen Bachelorstudium wenig Zeit für Vertiefungen bleibt. Doch der Abschluss Bachelor ist nicht mit dem Vordiplom gleichzusetzen. Dieses Studium beschränkt sich zwar eher auf die Vermittlung von Grundlagen. Es befähigt aber dazu, in vielen Bereichen einen Berufseinstieg zu finden.
Absolventen, die im Anschluss an den Bachelor ein Masterstudium absolvieren, zeichnen sich häufig durch eine höhere Flexibilität aus, da es bei der Vielfalt an Bachelor-/Masterstudiengängen neue Kombinationsmöglichkeiten gibt. Während man bei dem Diplomstudium Elektrotechnik bereits weitgehend festgelegt ist, kann man zum Beispiel seinen Bachelor in Elektrotechnik machen und im Master Informations- und Kommunikationstechnik oder Ingenieurinformatik u.a. studieren.
Unternehmen sollten ihre Bedenken ablegen und es als Chance sehen, etwa Bachelorabsolventen mit größtmöglicher Effektivität in ihren Fachabteilungen einzusetzen. ■
Teilen: