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Heiß auf Handhelds

Marktstudie zu smarten Scannern
Heiß auf Handhelds

Heiß auf Handhelds
Vor allem in der Automobilindustrie gibt es einen gesteigerten Bedarf an den tragbaren MessgerätenBild: Creaform
Tragbare intelligente optische Scanner sind zur Zeit besonders gefragt, so eine Studie des Marktforschungshaus Frost & Sullivan. Die Geräte punkten demnach besonders durch ihre Flexibilität. Neue Player im Markt könnten Einfluss auf die Preise haben und die Technologie sogar den Koordinatenmessgeräten gefährlich werden, glauben die Analysten.

Wachsende Anforderungen an Automatisierungslösungen und die Qualitätskontrolle forcieren das Interesse an intelligenten Handheld-Geräten in der Messtechnik, heißt es in einer Pressemitteilung zu der Studie von Frost & Sullivan.

Die Gründe dafür liegen in den besonderen Stärken der Technik. Die größte sei, das die smarten Handheld-Geräte transportfähig sind, sagt Analyst Viswam Sathiyanarayanan gegenüber Quality Engineering. Weiterer Vorteil ist seiner Meinung nach, dass die Systeme sechs Freiheitsgrade für ihren Einsatz bieten. „Dadurch geben sie dem Anwender mehr Flexibilität“, so Sathiyanarayanan.

Vor allem in der Automobilindustrie gibt es laut dem Marktbeobachter einen gesteigerten Bedarf an tragbaren intelligenten optischen Scannern. „Autohersteller investieren lieber in Handheld-Systeme mit sechs Freiheitsgraden als in eine Fertigungseinheit,” erklärt der Experte.

Ohnehin bezeichnet Sathiyanarayanan die Autobranche als die wichtigste Branche für die Messtechnik. Dort gebe es sehr viele Inspektionsaufgaben. Und die Industrie entwickle sich mit hoher Geschwindigkeit weiter.

Die Analysten von Frost & Sullivan rechnen damit, dass der Markt für intelligente Handheld-Geräte in der Messtechnik voraussichtlich von 186 Millionen US-Dollar im Jahr 2016 auf 372 Millionen US-Dollar im Jahr 2023 anwachsen wird. Sie erwarten eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 10 %. Als Beispiele für smarte Handheld-Geräte nennt Sathiyanarayanan den Handyscan 300 und 700 von Creaforem, den 3D-Scanner Eva von Artec und Freestyle 3D Objects von Faro.

Markt mit großem Potenzial

Laut Studie handelt es sich noch um einen Nischenmarkt. Der besitze jedoch sehr großes Potenzial, glauben die Analysten. Die gute Nachricht für die Anwender: Bisher gebe es zwar nur wenige Player im Smart-Handheld-Geschäft. Branchengrößen in der Messtechnik würden jedoch in den Markt drängen. Und dies wird nach Meinung der Analysten Einfluss auf die künftigen Preise haben.

Für die Anbieter der Technologie gibt es allerdings noch einiges zu tun. Eine Herausforderung sind laut Sathiyanarayanan die Endanwender, die sich der neuen intelligenten Handheld-Geräte in der Messtechnik noch nicht bewusst sind.

Es ist aber nicht nur das fehlende Wissen, dass Nutzer von Investitionen in die Technik abhält. So bieten die intelligenten Handheld-Systeme laut Sathiyanarayanan noch eine geringere Genauigkeit und weniger Funktionalitäten – etwa im Vergleich zu Koordinatenmessgeräten. Dies stünde einem noch größeren Interesse der Anwender an der Technologie im Weg.

Technologie wird genauer

Das könnte sich aber bald ändern. Laut Studie wird sich der Genauigkeitsbereich durch verstärkte Aktivitäten in Sachen Forschung und Entwicklung erweitern. Die Analysten erwarten, dass dies zusammen mit der Weiterbildung der Endanwender hinsichtlich der Produkteigenschaften weitere Wachstumschancen ermöglichen wird.

Sathiyanarayanan glaubt, dass tragbare intelligente optische Scanner dann sogar den Koordinatenmessgeräten den Rang ablaufen könnten. „Die klassische Koordinatenmesstechnik wird ohnehin schon von optischen Messgeräten unter Druck gesetzt – wie zum Beispiel Laserscannern oder Weißlichtgeräten“, so der Analyst. Sollten sich die smarten Handheld-Geräten tatsächlich irgendwann in ihrer Genauigkeit auf dem gleichen Level wie Koordinatenmessgeräte bewegen, dann könnte dies den Markt kräftig durcheinander wirbeln, meint Sathiyanarayanan.

Die Studie geht sogar noch weiter. In der Zusammenfassung heißt es, dass zahlreiche Experten glauben, dass dies das Ende der Koordinatenmesstechnik in der Qualitätssicherung signalisieren könnte.

Sathiyanarayanan sieht daneben noch weitere Treiber für die zunehmende Verbreitung von intelligenten Handheld-Systemen. Seiner Meinung nach werden dies Cloud Computing sowie Predictive Analytics sein. Die Anbieter könnten damit wissensbasierte Services um ihre Produkte herum entwickeln, diese als zusätzliche Dienste bereit stellen und damit mehr Kundenbindung erreichen. So hätten bereits Creaform und Artec damit begonnen, cloudbasierte Software-Lösungen für ihre Handheld-Geräte anzubieten. ■


Der Autor

Markus Strehlitz

Redaktion

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