„Je enger die Toleranzen, um so aufwändiger die Überwachung.“ Auf diesen Punkt brachte es unlängst der Betriebsleiter eines Rohrlieferanten für die Automobilindustrie und kommt zu dem Schluss: „Stichprobenmessungen sind in vielen Fällen eigentlich zu unsicher und außerdem sehr teuer.“ Einsatzzwecke und die Weiterverarbeitungsverfahren von Rohren erleben gerade im Automobilbau immer neuere Varianten, die höchste Genauigkeit des Halbzeugs erfordern.
Tiemo Krause, RSA GmbH & Co. KG, Lüdenscheid
Jüngstes Beispiel sind die Fortschritte in der Innenhochdruckumformung. Die 100%-ige Sicherheit, dass nur Teile innerhalb der Toleranz zum Automobilhersteller oder in die Weiterverarbeitung gelangen, ist da ein verständlicher Wunsch des Marktes. Lassen sich so doch hohe Folgekosten durch die Verarbeitung fehlerhafter Werkstücke vermeiden. Doch die hohen Personalkosten einer Einzelstückkontrolle lassen diese Sicherheit meist nicht zu. Da ist es wirtschaftlicher, die statistische Wahrscheinlichkeit einer fehlerfreien Fertigung anzunehmen.
Von dieser Zwickmühle erfuhr RSA durch den engen Kontakt mit seinen Kunden. Und hat den Lüdenscheider Maschinenhersteller, der als Partner der Vorfertigung sich inzwischen auch der Entwicklung von Prüfsystemen widmet, zu einer Forschungs- und Entwicklungsarbeit animiert, die folgende Ziele hatte: eine vollautomatische 100%-Kontrolle von Rohrfixlängen; fehlerhafte Teile aus dem Prozess herausnehmen; eine flexible Maschine, die problemlos in bestehende Fertigungslinien integriert werden kann bzw. mit allen Fremdmaschinen zu verketten ist.
Rohrlänge online messen
Das Resultat dieser Entwicklungsarbeit heißt Rasacheck und ist eine Maschine, die jede Rohrlänge online misst. Liegt der Messwert außerhalb der Toleranzvorgaben, wird das Werkstück ausgeschleust und gelangt nicht zu den Gutteilen. Darüber hinaus können die Messdaten erfasst, protokolliert und statistisch ausgewertet werden, um den Nachweis einer fehlerfreien Charge erbringen zu können.
Der Hersteller gibt an, dass der Messvorgang die Ausbringung einer Fertigungsline nicht bremst.
Zu den Verkettungsmöglichkeiten der Mess-Maschine Rasacheck mit anderen Maschinen bzw. Fertigungslinien äußerte sich Dipl.-Ing. Rainer Schmidt, Mitglied des Entwicklungsteams: „Wir haben von vorn herein die Mess-Maschine offen und flexibel konstruiert, damit sie ohne großen Engineering-Aufwand mit anderen Maschinen verkettet werden kann. Die Rasacheck arbeitet autark und ist so schnell, dass auch keine Puffer notwendig sind.“ Die Übergabeschnittstellen der Werkstücke können an unterschiedlichste Höhen der vor- und nachgeschalteten Maschinen angepasst werden. Ausgestattet mit eigenem Anrieb, Steuerung und Werkstückerkennung, ist eine Synchronisation der Rasacheck nicht erforderlich. Der Signalaustausch beschränkt sich auf die Längenpositionierung.
Kurze Amortisationszeit
Allein die Einsparung der manuellen Stichproben führt zu einer Amortisationszeit von wenigen Monaten, so RSA. Hinzu kommt die 100%-ige Sicherheit, dass keine Charge mit n. i. o-Teilen verunreinigt ist.
Der Hersteller bietet eine kostenlose und unverbindliche Testproduktion an, bei der Interessenten mit eigenen Werkstücken die Mess-Maschine genau unter die Lupe nehmen können. Dafür steht in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Lüdenscheid die Rohrverarbeitungslinie Rasacut bestehend aus Sägen, Entgraten, Messen, Reinigen und Stapeln zur Verfügung.
Weitere Informationen A QE 600
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