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Innovationsqualität

Innovationen: Am Anfang ist die Idee, am Ende entscheidet die Qualität
Innovationsqualität

„Unser Ziel heißt Innovation mit Qualität. Wir müssen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Innovationen mehr sind als gute Ideen. Sie müssen vernünftig geplant und umgesetzt werden, um einen wirtschaftlichen Mehrwert zu erbringen“, beschreibt Professor Tilo Pfeifer die Motivation, die diesjährige Tagung der „Gesellschaft für Qualitätswissenschaft“ (GQW) unter das Motto „Innovationsqualität: Qualitätsmanagement für Innovationen“ zu stellen.

Sabine Nollmann, Journalistin Wissenschaftskommunikation www.kontexta.de

Der GQW-Vorsitzende gilt als Nestor des Qualitätsmanagements in Deutschland. Eingeladen zu der Tagung hatte das Bremer Institut für Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft (BIMAQ) der Universität Bremen. Vom 14. bis 15. Februar trafen sich dort Qualitätsmanagement-Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft, um über aktuelle Entwicklungen und Forschungen zu diskutieren. Die Bandbreite der Themen war groß: Ob Messgeräte für Tankstellen, Marktanalysen über Elektrofahrzeuge oder Informationssysteme für die Fleischwirtschaft – von Zuverlässigkeitsanalysen und Prozesskettenoptimierung bis hin zu Qualitätsregelkreisen.
Innovation steht für neu Geschaffenes, für neue Ideen und deren wirtschaftliche Umsetzung. Erst durch ihre Verwertung und Markteinführung wird aus einer Idee eine Innovation, wenn die Resultate aus Forschung und Entwicklung zu neuen und besseren Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen führen. Von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Innovationen ist am Ende ihre Qualität. Das zeigen unter anderem Lieferverzögerungen, Rückrufaktionen oder Schadenersatzklagen. Qualitätsmängel an neuen Produkten verursachen nicht nur hohe Kosten, sondern oftmals auch erhebliche Imageschäden. Besonders häufig betroffen sind die Unternehmen in den führenden Industriestaaten, denn vornehmlich sie müssen ihre Marktanteile durch Innovationen absichern. Dabei werden die Produktlebenszyklen stetig kürzer, und entsprechend wenig Zeit bleibt für Testphasen oder einführende Kleinserien, also für die Sicherung der Innovationsqualität.
„Der schnelle Weg in die Massenproduktion birgt hohe Risiken und stellt höchste Ansprüche an die Planung der Prüf- und Produktionsverfahren“, sagt GQW-Mitglied und BIMAQ-Leiter Professor Gert Goch. Die Qualitätsfähigkeit in der Serienproduktion lasse sich immer weniger durch Stichprobenprüfungen gewährleisten. Um eine prozessübergreifende Qualitätsregelung zu realisieren, genüge es nicht mehr, die Fertigungsschritte einzeln zu betrachten, sondern es gelte, die gesamte Kette des Produktionsprozesses zu analysieren und zu modellieren, sagt Goch. Als Beispiel nennt er die Integration von Messungen in die laufenden Fertigungsprozesse: Die Qualitätsmerkmale der Werkstücke werden während der Produktion im Arbeitsraum der Maschine gemessen. Dieses In-Prozess-Verfahren und ein qualitätsgeregelter Produktionsprozess ermöglichen einen schnellen und gezielten Eingriff in den Fertigungsablauf.
„Es müssen nicht immer neue Methoden zur Qualitäts- und Zuverlässigkeitssicherung entwickelt werden“, meinen Dipl.-Ing. Gerd Gößel, Professorin Petra Winzer und ihr Team von der Bergischen Universität Wuppertal. Bereits die sinnvolle Verknüpfung bekannter Qualitätsmanagementmethoden entlang des gesamten Produktlebenszyklus könnte die Zuverlässigkeit der Produkte erhöhen. Am Beispiel der Entwicklung mechatronischer Systeme erforschen sie andere Wege zur Verbesserung der Innovationsqualität. Ihr Lösungsansatz: Alle sich im Prozesslebenszyklus ändernden Produktdaten werden in einem Datenmodell abgelegt, logisch verknüpft und die Rückverfolgung der Daten ermöglicht. Das erlaube, so Winzer, problembezogene Sichten auf die Gesamtheit unterschiedlicher Produktdaten und das Erkennen von Abhängigkeiten und deren Auswirkungen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in den Produktentwicklungsprozess zurück und sichern damit die Qualität der Produkte.
Alle Vorträge der Veranstaltung sind in einem Tagungsband erschienen. Er kann unter Telefon 0421 218–646–01 angefordert werden.
BIMAQ Bremer Institut für Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft, Bremen
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