Die Öko-Regeln, die es einzuhalten gilt, sind umfangreich und füllen ganze Aktenordner: Unternehmen, welche die Auflagen für das ISO 14001-Audit erfüllen sollen, haben ein hartes Stück Arbeit vor sich. Aber die Mühe für den Umweltschutz lohnt Und als eines der wenigen großen Schweizer Unternehmen hat Rockwell Automation in Aarau das ISO 14001 -Audit bereits jetzt erfolgreich abgeschlossen.
In wenigen Jahren wird diese Zertifizierung im industriellen Umweltschutz bestimmender Standard sein.
Aarau ist dabei der erste Standort von Rockwell Automation in Europa, der diese schwierige Hürde genommen hat
Das Aarauer Traditionsunternehmen, welches aus der Sprecher+Schuh AG entstand, hat seine Öko-Hausaufgabe mit Bravour gemacht und ist in Sachen Umweltschutz schon einen wesentlichen Schritt weiter als vergleichbare Industrieunternehmen. So haben in der Schweiz bisher erst rund einhundert Unternehmen die ISO 14001-Zertifizierung. Allerdings nur zehn in der Größenordnung von Rockwell. Altlasten beispielsweise sind längst umweltgerecht entsorgt. Das Augenmerk des Unternehmens, das sich vom Umweltgedanken mehr Sicherheit, ein Imageplus – aber auch die Aufdeckung von Sparmöglichkeiten – erhoffte, richtet sich jetzt auch auf die kleineren Umweltsünden.
Herbert Jost, Vorsitzender der Geschäftsleitung, hat wie alle 1100 Mitarbeiter, die Öko-Regeln für die Zertifizierung um- und durchgesetzt: „Das Überspringen der hohen ISO 14001-Hürde zeigt, daß unsere Investitionen und Anstrengungen im Umweltschutzbereich effizient und sinnvoll waren.“
Umweltschutz ist die Verantwortung aller
Mit dem Bestehen des Audits sei die Umsetzung der Umweltnormen nicht abgeschlossen. Der Einbezug aller Ebenen – von der Chefetage bis zur Putzkolonne – sei für die Durchsetzung der Vorschriften zum Umweltschutz unumgänglich – beispielsweise wenn es um die Abfallbeseitigung, um bestimmte Brandschutzvorschriften und Vorgaben für Reinigungsmittel für Flure und sanitäre Einrichtungen geht. „Alle tragen in ihrem Bereich die Verantwortung für umweltgerechtes Verhalten,“ so Jost.
Zertifizierung setzt neuen Prozeß in Gang
Der Zertifizierungsprozeß führte in Aarau zum Überdenken aller Prozesse und alter Gewohnheiten. „Umweltschutz ist immer auch die Möglichkeit, Bewährtes zu Überdenken und Abläufe zu verbessern.“ Dies sei ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt des aufwendigen Zertifizierungsverfahrens. ISO 14001 greife daher tiefer in die Geschäftsprozesse ein, als die weiter verbreiteten Zertifikate der Reihe ISO 9000, kommentiert Jost das abgeschlossene ISO-Verfahren.
Umweltschutz groß zu schreiben, heißt aber auch, Umweltschutz im kleinen zu betreiben. So gab es nicht nur „weltverändernde“, sondern auch einige kleine Maßnahmen, die der Umwelt dienlich waren und sind. Das Öko-Audit brachte im vergangenen Sommer zum Beispiel folgende Veränderungen ins Werk Aarau:
l Der Frischwasser-Vebrauch konnte dank neu installierter Kühlkreisläufe um 10 Prozent reduziert werden;
l Der Herbizideinsatz auf Parkflächen und den weitläufigen Außenanlagen wurde um 30 Prozent reduziert; dem Unkraut rückt man verstärkt „mechanisch“ und nicht chemisch zu Leibe;
l Kadmium ist vollständig aus den Produktionshallen verbannt;
l auch die gefährliche Chemikalie Trichlorethan wird nicht mehr eingesetzt; Restbestände wurden umweltgerecht entsorgt.
Auch Zulieferer einbeziehen
Auch die Lieferanten und Subunternehmer tragen die konsequente Umweltpolitik von Rockwell Automation mit. Hier, bestätigt Herbert Jost, sei zwar noch Handlungsbedarf, aber man arbeite daran.
Weitere Informationen A QE 307
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