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Klare Sicht

Berührungsloses optisches Prüfen elektronischer Bauteile
Klare Sicht

Optische Prüfungen an kleinen und komplexen Bauteilen stellen hohe Anforderungen an den Prüfer. Wenn dann auch noch im Dreischichtbetrieb gearbeitet wird, wie dies bei der Paragon AG in Suhl, einem Hersteller für Elektronikkomponenten, der Fall ist, müssen die Prüfgeräte neben den technologischen Anforderungen auch besondere Anforderungen hinsichtlich ihrer ergonomischen Handhabung erfüllen. Für die mikroskopische Sichtprüfung werden daher okularlose Betrachtungssysteme eingesetzt.

Durch die Symbiose von Elektronik, Mechanik und Software entwickelt und produziert das 1988 gegründete High-Tech-Unternehmen Paragon Systemlösungen für Automotive, Electronic Solutions und Gebäudetechnik. Deutsche Standorte sind in Suhl, Heidenheim, St. Georgen und Cadolzburg, Hauptsitz ist in Delbrück. Im Werk Suhl, über das hier berichtet wird, liegt der Schwerpunkt bei Produkten für die Elektronik im Auto. Dies beginnt bei der Kommunikationstechnik und führt bis zu den Luftgütesensoren für Klimaanlagen. Paragon ist u.a. Weltmarktführer bei der Herstellung von Luftgütesensoren für die Automobilindustrie. Dipl.-Ing. Thomas Günther aus der Produktionsleitung bei Paragon erklärt: „Wir produzieren hier auf automatischen Fertigungslinien, an denen auch die Geräte von Vision Engineering für die Sichtkontrolle eingesetzt werden. Zum einen werden diese optischen Inspektionssysteme zur Prüfung der Lötstellen im SMD-Bereich verwendet, zum anderen aber auch zur Prüfung von Baugruppen und auch bei deren Reparatur im Rahmen der Fehlersuche. Darüber hinaus finden sie auch Verwendung im Rahmen der Qualifikation von Baugruppen zur Qualitätskontrolle der mechanischen Verbindungen.“ Das Ganze ist bei Paragon also eine gründliche optische Prüfung durch den Menschen. Aber auch bei neuen Entwicklungen spielen die Prüfgeräte ihre Rolle. So werden sie auch für Prozessqualifizierungsschritte und technologische Neuanläufe eingesetzt, d.h., wenn eine Musterbestückung gemacht wird für ein bestimmtes Produkt, dann wird die Sichtkontrolle zu 100% unter dem miroskopischen Prüfsystem gemacht.

Dauereinsatz und Ergonomie
Die zur Verwendung kommenden optischen Inspektionssysteme werden seit gut 20 Jahren von dem englischen Unternehmen Vision Engineering in Deutschland vertrieben und unterscheiden sich wesentlich von klassischen Mikroskopen. Vertriebsmann Walter Dirschl, zuständiger Betreuer für Paragon, erklärt: „Wir sehen uns mehr als Hersteller von Arbeitsgeräten. D.h.: der Unterschied zu klassischen Mikroskopen besteht darin, das man an diesen Systemen langfristig arbeiten kann, z.B. eine komplette Schicht wie bei Paragon. Der Anwender nimmt während der Inspektion eine freie Körperhaltung und Sitzposition ein und bekommt dadurch keine Probleme mit Nacken und Rücken sowie überanstrengten Augen bzw. Kopfschmerzen.“ Für Elektronikanwendungen wie hier in Suhl wurden zudem verschiedene Optiken entwickelt. So kann man z.B. eine Lötstelle nicht nur von oben ansehen, sondern rundum von allen Seiten betrachten. Die Möglichkeit, dass man Lötstellen dreidimensional von allen Seiten inspizieren kann, stellt für Thomas Günther einen großen Vorteil dar. Technologisch ist dies die entscheidende Spezialität der Prüfsysteme von Vision Engineering. Die Mikroskope sind im Prinzip aufgebaut wie Stereomikroskope. Nur statt der Okulare hat Vision Engineering einen „Projektionskopf“ entwickelt. Man geht mit 2 Strahlengängen in diesen Projektionskopf hinein. In diesem ist dann eine Scheibe, auf der fototechnisch etwa 3,5 bis 4 Millionen Linsen aufgebracht sind. Jede dieser Linsen spaltet für sich den Strahlengang auf und bringt ihn auf die Projektionslinse für den Betrachter. Damit hat man dort ein optisches Bild, wo man mit großem Arbeitsabstand zum Bild mikroskopieren kann. Dies ist auch ein entscheidender Vorteil für Brillenträger, da diese während der gesamten Inspektionstätigkeit aufbehalten werden kann. Aus diesem Grund brauchen die Geräte auch keine Dioptrienanpassung. Auch die Gefahr von Infektionen durch den direkten Augenkontakt mit dem Okular durch wechselnde Personen entfällt durch diese Technologie ganz.
Vision Engineering, Emmering
QE 517
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