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Lackschichtmessung mit System

Systematischen Prüfung und Dokumentation von Karosseriebeschichtungen optimiert die Qualitätskontrolle
Lackschichtmessung mit System

Die für die deutsche Wirtschaft so außerordentlich wichtige Automobil-Branche steht permanent unter enormem, internationalem Kosten- und Qualitätsdruck. Innovationen, die Kosten senken und die Qualität verbessern, sind gefragt. Trotzdem werden bis heute Lack- und Korrosionsschutz-Schichtdicken sowohl in der Produktion als auch im Service und in der Schadensbewertung weitgehend durch Einzelmessungen mit Hand-Messgeräten ermittelt.

Thomas Niederkinkhaus, Segmentkoordinator für Mess-Systeme im Automobilbereich, Automation Dr. Nix GmbH & Co. KG, Köln

Doch ähnlich wie im Formel-1-Rennsport seinerzeit die Handstoppuhr für die gefahrenen Rundenzeiten durch die elektronische Zeitmessung abgelöst wurde, so eröffnet jetzt eine echte Innovation der Schichtdicken-Messtechnik der Automobilbranche neue Perspektiven:
Ein menügeführtes Mess-System zur Prüfung und Dokumentation von Lackschichtdicken an Automobilen, das CarCheck System von Automation Dr. Nix optimiert das Kosten-, Qualitäts- und Schadenmanagement.
Heute noch und sicher auch in Zukunft gehören Standard-Einzelmessungen im Automobilbereich zu den wichtigsten Aufgaben der zerstörungsfreien Schichtdicken-Messung. Denn Einzelmessungen an den verschiedensten Stellen der Karosserie – auch wenn sie teilweise unsystematisch und ohne statistisch auswertbare Protokolle erfolgen – sind wichtiger Bestandteil des Qualitätsmanagements. Sie ermöglichen den Herstellern die Prüfung der unterschiedlichen Lackschichten der Automobile. Sie sind darüber hinaus unverzichtbar, wenn Sachverständige, Versicherungen, Leasinggeber sowie Kfz –Werkstätten, Lackier- und Beschichtungs-Betriebe Fahrzeugschäden feststellen und bewerten müssen.
Ein Beispiel: Über nahezu 2 Jahrzehnte wurden klassische Lackschichtmessgeräte wie z. B. das QNix 1500 von Sachverständigen und Prüfinstituten eingesetzt. Auch für Produzenten von Automobilen, für Versicherungen, Automobilhändler und –Werkstätten sind solche Handmessgeräte für Einzelmessungen unverzichtbar. Die Qualität dieser Geräte konnte im robusten praktischen Einsatz über Jahrzehnte überzeugen: Hohe Flexibilität gepaart mit Präzision, Zuverlässigkeit und einfacher Bedienung ohne zeitaufwändige Kalibrierung. Diese Vorteile bieten nach wie vor die Voraussetzung für die zuverlässige und produktive Lösung der täglichen Messaufgaben.
Auch den Wünschen nach systematischer Dokumentation der Messwerte konnte schon frühzeitig durch Einzelmessgeräte wie das QNix 1500M von Automation Dr. Nix entsprochen werden. Die Aufrüstung mit einem Speicher ermöglichte die ersten statistischen Auswertungen der Lackschicht-Messungen mit Hilfe einer PC Software. Noch heute wird dieses Messgerät für die Lösung zahlreicher Messaufgaben eingesetzt und geschätzt.
Steigende Anforderungen erfordern neue Mess-Systeme
Das CarCheck Mess-System bietet den Automobilbauern Perspektiven für das Kosten-, Qualitäts- und Schadensmanagement. Das strukturierte Design der Messaufgabe, die systematische, nachweisfähige Dokumentation der Messwerte und der Messwert-Analyse bieten in Verbindung mit einer intelligenten Menüführung beachtliche Vorteile.
Aus den steigenden Qualitätsansprüchen von Industrie, Handwerk und Dienstleistungsbetrieben, Sachverständigen, Versicherungen, Leasinggebern und Kfz- Herstellern wurden Wünsche nach einer umfassenden, detaillierten und nachweisfähigen Dokumentation der Messwerte aufgegriffen. Jetzt können mit dem neuen CarCheck Mess-System diese hohen und individuellen Ansprüche der Anwender auch hinsichtlich der Schnelligkeit und Zuverlässigkeit der Messwert-Erfassung, -Verarbeitung und -Dokumentation erfüllt werden.
Das CarCheck Mess-System ist ein menügeführtes Qualitäts-System, das hinsichtlich Erfassung, Auswertung und Dokumentation der Messwerte auch zukünftigen Regelungen und Vorschriften der Automobil-Branche gerecht wird. Auf Basis der bewährten Technologie des Modells QNix 1500 wurden zusätzlich auch die anwenderbezogenen Vorzüge und Features weiter entwickelt. So entstand ein robustes, einfach zu bedienendes und zuverlässiges Mess-System der neusten Generation mit großem Messbereich und einer innovativen Softwarelösung.
Fünf qualitativ hochwertige Beschichtungen erhält ein modernes Automobil im Produktionsprozess: Jede dieser Schichten – KTL- Schicht, Füllerschicht, Grundierung, Basislack und Klarlack – dient, obwohl zusammen mit 100µm nur etwa so dünn wie ein Haar, dem Schutz der Karosserie gegen Korrosion und den Angriff durch Witterungseinflüsse. Sie sind auch die Basis für das so wichtige optische Erscheinungsbild eines Automobils und damit ursächlicher Bestandteil der Kaufentscheidung. Einzelmessungen der Schichtdicke an den verschiedensten Karosserieteilen des Fahrzeuges, sowohl im Produktionsprozess als auch während der Endkontrolle, sichern die Qualität der Fahrzeugoberfläche.
Mit dem neuen CarCheck System können die unterschiedlichen Messpunkte einer Karosserie in einem definierten Koordinaten-Netzwerk systematisch und menügeführt angelegt, aufgenommen und für statistische Qualitätskontrollen dokumentiert werden. Eine Innovation, die nicht nur in der Automobil-Produktion erheblichen Nutzen bringt, sondern auch die Arbeit in allen Bereichen des Schadenmanagements, der Service-Bereiche und des Kfz-Handels wesentlich erleichtert.
In der Produktion kann neben der ganz normalen Einzelmessung jetzt auch anwendungsspezifisch zwischen zwei unterschiedlichen Messprogrammen gewählt werden. Nach Selektion des Fahrzeugtyps (z.B. Cabrio oder VAN) erfordert die Basismessung mindestens 3 Messungen an definierten Stellen des Messobjektes (Kotflügel, Motorhaube, Seitenteil, etc.). Hingegen werden für die Intensivmessung mindestens 6 Messungen pro Messobjekt benötigt, die dokumentiert werden können. Um Fehler auszuschließen und die Messung zu erleichtern wird der Anwender im Display mittels einfacher aber konkreter Befehle zur Aufnahme der Messwerte aufgefordert. Nach der Aufnahme jedes einzelnen Messwertes erfolgt jeweils die menügeführte Weiterschaltung zum nächsten Messpunkt des Koordinaten-Netzes, sodass am Ende die Messungen und Messergebnisse komplett im System gesichert und dokumentiert sind.
Das Netzwerk von gespeicherten und auswertbaren Daten unterstützt das Qualitätsmanagement des Anwenders auf diese Weise auch in der Reproduzierbarkeit seiner Messungen.
Die störungsfreie Kommunikation zwischen Messgerät und PC erfolgt drahtlos über einen mitgelieferten USB Dongle, wobei die Messwerte solange im Messgerät sicher gespeichert bleiben bis der Anwender sie in der zum Lieferumfang zählenden Systemeigenen Software löscht.
Das Menü der Messeinheit ist – ähnlich wie bei einem modernen Handy – so einfach und zielführend aufgebaut, dass die sichere und intuitive Bedienung des Mess-Systems nach den Anforderungen der neuesten Generation gewährleistet ist. Die Handhabung wird zudem auch dadurch erleichtert, dass die dazugehörige Verwaltungs- und Auswerte-Software an geläufige Office-Anwendungen erinnert.
Perspektiven für die Zukunft
Mit Blick auf die Zukunft der Lackschicht-Kontrolle bei Automobilen muss erinnert werden, dass es bis heute weder ein menügeführtes Mess-System noch eine systematische Dokumentationslösung gab. Messungen der Lackschichtdicke waren bisher immer Einzelmessungen mit Handgeräten. Statistiken und Dokumentationen waren oftmals handgestrickte Individual-Lösungen findiger Techniker und Ingenieure.
Das CarCheck System bietet mit einer systematisch geführten prozessnahen Schichtdickenmessung die Grundlage für die durchgängige Prozesskontrolle der Zukunft.
Mit dem Ziel, die Produktions-Kosten bei zuverlässiger Qualitätssicherung weiter zu senken, wird auch in den Labors, in der Automobilkonstruktion und in der Arbeitsvorbereitung ein optimiertes Netzwerk von Messpunkten mit exakten Beschichtungswerten definiert werden müssen. Schließlich muss berücksichtigt werden, dass die Anforderungen an die Beschichtungs-Qualität im vorderen Bereich des Automobils, durch Steinschlag zum Beispiel, exorbitant höher sein muss, als an den ohnehin geschützten Bereichen des Fahrzeuges. Diese, ins Mess-System programmierten Schichtdicken-Werte, werden bei der Endkontrolle jedes Fahrzeuges durchgängig erneut erfasst und dokumentiert. Sie können für alle späteren Dienstleistungen der Kfz-Branche als verbindliche Richtlinie herangezogen werden.
Im Falle von späteren Unfällen kann das entsprechende Karosserie-Teil anhand dieser systemhaft definierten und dokumentierten Schichtdickenverteilung zuverlässig bewertet und reproduziert werden.
Auch für diese Service-Prozesse des Kfz-Handels sowie der Lackier- und Beschichtungsbetriebe besteht somit die Chance, Kosten durch Material- und Zeiteinsparungen zu reduzieren.
Für das Qualitätsmanagement und die Schaden-Bewertung werden Mess-Systeme dieser neuen Generation eine einwandfreie Analyse und Dokumentation liefern, die zweifelsfrei klären, ob z. B. ein besonders dick beschichtetes Teil des Automobils das Ergebnis eines unsachgemäß reparierten Unfalls ist. Solche Dokumentationen sind besonders dann hilfreich, wenn es um hohe Schadenssummen und um die Beweisführung vor Gericht geht. Versicherungen werden in Zukunft kaum auf solche Dokumentationslösungen verzichten können.
Die erhöhten Anforderungen an das Qualitätsmanagement werden sich in der Folge auch in den Labors der Lackhersteller zunehmend bemerkbar machen. Sie werden bestrebt sein, ihre Produkte, Lackqualitäten und Beschichtungen an den Kosten- und Qualitätsanforderungen der Hersteller auszurichten und zu optimieren. Deshalb wird auch für sie die Bedeutung präziserer Definitionen und systematischer Dokumentationen der unterschiedlichen Schichtdicken verschiedenster Modelle zunehmen.
Automation Dr. Nix, Köln
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