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Mehr Antrieb in der Windkraftbranche durch CAQ

Transparente Kennzahlen für Wareneingang und Reklamationsmanagement
Mehr Antrieb in der Windkraftbranche durch CAQ

Um Windkraftanlagen effizient betreiben zu können, müssen die einzelnen Komponenten immer leichter, leistungsfähiger und dabei resistent gegen Störungen sein. Diese hohen Anforderungen umzusetzen, verfolgt der Kupplungs- und Gelenkwellenhersteller CENTA Antriebe Kirschey GmbH mit einem konsequenten Qualitätsmanagement.

Für das stetig wachsende Unternehmen keine leichte Aufgabe, denn binnen weniger Jahre entstand eine enorme Produkt- und Variantenvielfalt. Um die Qualitätsprüfung zu rund 100.000 unterschiedlichen Zukaufteilen im Wareneingang strukturiert zu bewältigen und zudem Kunden- und Lieferantenreklamationen effizient zu bearbeiten, führte das Unternehmen 2004 ein CAQ-System ein.

Die nordrhein-westfälische CENTA Antriebe Kirschey GmbH blickt auf 40 Jahre Know-How im Bereich elastischer Kupplungen und Wellenanlagen zurück. Das und die stetige Ausrichtung an den Bedürfnissen seiner Kunden machen das inhabergeführte Unternehmen heute zu einem der Marktführer für Kupplungen und Antriebswellen bei Industrie, Marine und Energiegewinnung. Bereits in den achtziger Jahren stieg CENTA als einer der Ersten in das Geschäft der Windkraftindustrie ein und liefert heute Kupplungen für Windparks weltweit. In dieser Branche sind die Anforderungen an die verbauten Komponenten hoch: etwa die Lebensdauer von mehr als 20 Jahren und eine überdurchschnittlich hohe Belastbarkeit. Im Besonderen gilt dies für die Kupplung, denn sie überträgt in einem Windkraftrad nicht nur das Drehmoment, sondern schützt bei Überlastung die Antriebskomponenten, gleicht den Versatz zwischen Getriebe und Generator aus und übernimmt Isolierungsfunktionen.
Aufwendige Wareneingangsprüfung für Kupplungskomponenten
Um höchsten Ansprüchen bei Qualitätsmerkmalen wie Lebensdauer und Belastbarkeit gerecht zu werden, verfolgt CENTA bereits im Beschaffungsmanagement eine konsequente Qualitätssicherung: Vom Rohmaterial über Verbindungselemente bis hin zu Kupplungskomponenten überprüfen Mitarbeiter aus Wareneingang und Qualitätsmanagement im Team die Teilespezifikationen und die Erfüllung der Liefervorgaben. Durch die Entwicklung CENTAs von einem lokal agierenden Unternehmen hin zu weltweiter Präsenz gerieten die Mitarbeiter jedoch an ihre Leistungsgrenzen. Denn alleine die Produktsparte Kupplungen bietet 30.000 Varianten, für die bis zu 100.000 verschiedene Zukaufteile benötigt werden.
Bis zum Jahr 2004 fand die Wareneingangsprüfung zeitaufwendig mit handgeschriebenen Formblättern statt. Zur Erkennung von Fehlerschwerpunkten wurden aus diesen Prüfformularen mit erheblichem Aufwand wöchentliche Statusberichte und Fehlersammelkarten erstellt. Diese Art der Qualitätsprüfung war zeitaufwendig und führte zu einer wahren Papierflut. Die Mitarbeiter mussten zudem auf Basis der Fehlersammelkarten alle zugehörigen Lieferdokumente zusammentragen und auswerten, um eine Lieferantenbewertung zu erstellen. Je nachdem welcher Mitarbeiter die Bewertung schrieb, gab es unterschiedliche Formulierungen, die immer wieder zu zeitaufwendigen Rückfragen durch die Lieferanten führten. Verdichtete Informationen und eine aktuelle Entscheidungsbasis zu rund 130 Lieferanten 1. Grades sowie 870 Lieferanten 2. Grades standen für die Mitarbeiter aus Einkauf und Qualitätsmanagement nur verzögert zur Verfügung.
Effiziente Wareneingangsprüfung mit Fertigungsfreigabe
Um die Wareneingangsprüfung und das Lieferantenmanagement neu zu strukturieren und schneller auf aktuelle Informationen zugreifen zu können, entschied sich CENTA für die Einführung des CAQ-Systems der Böhme & Weihs Systemtechnik GmbH & Co. KG. Die langjährige Erfahrung im Bereich Qualitätssicherungssysteme und der Nachweis, ähnlich anspruchsvolle Situationen im Wareneingang lösen zu können, machten die Böhme & Weihs Systemtechnik mit ihrem CAQ-System CASQ-it zum zuverlässigen Partner für CENTA.
Seitdem plant, organisiert und begleitet das CAQ-System sämtliche Prüfungen und strafft so die Abläufe im Wareneingang. Die benötigten Artikeldaten und Spezifikationen stammen direkt aus dem angebundenen ERP-System. Heute gelangen nur noch Artikel vom Wareneingang in das Hochregallager, die als i.O. geprüft und vollautomatisch an das ERP-System zurück gemeldet werden. Erst jetzt sind die Artikel für die Fertigung freigegeben. Durch die enorme Flexibilität des CAQ-Systems konnten alle bislang genutzten Auswertungen optimiert dargestellt, tagesaktuell abgerufen und sogar um eigene Analysen ergänzt werden. Seit der Einführung wächst das System kontinuierlich mit dem steigenden Produktportfolio und koordinierte 2009 rund 13.410 Wareneingangsprüfungen mit etwa 3.3 Millionen Artikeln.
Transparente und schnelle Kommunikation zwischen Lieferant und Kunde
Von den umfassenden Veränderungen im Wareneingang und dem damit einhergehenden neuen Lieferantenmanagement profitieren auch die Zulieferer. Sowohl CENTA als auch die Lieferanten erhalten eine absolut transparente und objektive Beurteilung. Denn die einheitliche Bewertungsbasis für alle Lieferanten bilden die aktuellen Lieferdaten und Fehlerzahlen des Wareneingangs. Zudem sind durch standardisierte Katalogeinträge und vereinfachte Fehlerbeschreibungen die Informationen an alle Zulieferer vereinheitlicht worden.
Das vormals genutzte Word-Formular zur Lieferantenbewertung sollte auch weiterhin genutzt werden. Durch die Integration in das CAQ-System bleibt das bekannte Formular für die Mitarbeiter bestehen und wird nun automatisch ausgefüllt: Binnen weniger Augenblicke generieren die Mitarbeiter die Reports inklusive Lieferantendaten, Berechnungsdetails und Einstufung.
Einkauf und Qualitätsmanagement nutzen tagesaktuelle, aussagekräftige Kennzahlen zu Fehleranteilen, Qualitäts- und Lieferantenkennzahlen. Jede Kennzahl kann dabei bis zu ihren Ursprüngen vertieft werden: Bei Rückfragen der Zulieferer, zum Beispiel zur Termintreue, kann CENTA so die Bewertungsgrundlage bis zu jedem einzelnen Lieferschein zurückverfolgen. Klärungs- und Verhandlungsgespräche mit über 130 Lieferanten haben sich durch die einheitliche und transparente Struktur stark verkürzt. Nachvollziehbare Bewertungen, kurze Reaktionszeiten und stets aktuelle Kennzahlen haben bei CENTA ein effizientes und partnerschaftliches Lieferanten-Kunden-Verhältnis geschaffen.
Weltweites Unternehmenswachstum mit steigenden Anforderungen
Das stetig wachsende Produktportfolio mit seinen unterschiedlichen Varianten führte dazu, dass auch immer mehr Zukaufteile von unterschiedlichen Lieferanten benötigt wurden. Trotz reduzierter relativer Fehlerzahl stieg auf Grund des Unternehmenswachstums die Zahl der absoluten Fehler. Die Mitarbeiter sollten deshalb mit einer strukturierten und effizienten Lösung zur Reklamationsbearbeitung unterstützt werden, um die Durchlaufzeit zu verringern und somit schneller auf Kundenprobleme reagieren zu können. Denn die schnelle und intensive Kundenbetreuung hat für das Unternehmen höchste Priorität.
Zudem ist es bei der Fertigung auf dem hohen CENTA-Niveau von großer Wichtigkeit, Unregelmäßigkeiten schnellstmöglich zu erkennen und abzustellen. Da Analysen, etwa zu Fehlerschwerpunkten, jedoch nur unter hohem Personal- und Zeitaufwand erstellten werden konnten, war eine zeitnahe Auswertung und Beurteilung der Reklamationen bisher nur begrenzt möglich.
Mit detaillierten Analysen und Kennzahlen zum Erfolg
Für ein effizienteres Management bei Kunden-, Lieferanten- aber auch bei internen Reklamationen, führte CENTA auch ein Modul der Böhme & Weihs Systemtechnik ein: Das CASQ-it Reklamationsmanagement.
Mit dem CAQ-Modul agieren die Mitarbeiter im Reklamationswesen vor allem schnell und lösungsorientiert. Die Reaktionszeit konnte durch die nun exakt festgelegten Verfahren, klare Verantwortlichkeiten und eine konsequente Terminverfolgung stark verkürzt werden. Für die 10 Tochtergesellschaften CENTAs und die 27 Vertretungen weltweit heißt das, noch näher und schneller am Kunden zu sein. Vor allem schaffte das System eine völlig neue Transparenz im Bereich der Lieferantenreklamationen: Während vorher die Beanstandung in ein Reklamationsformular übertragen und an den Lieferanten gefaxt werden musste, erfolgt diese Bearbeitung nun mehr völlig automatisch. Sobald eine Abweichung im Wareneingang auftritt, wird eine Reklamation erzeugt und der Lieferant mit einer automatisch generierten E-Mail inklusive angehängtem PDF-Formular zur Stellungnahme aufgefordert. Dabei unterstützt die Mitarbeiter das integrierte Mahnwesen, die Bearbeitung zu koordinieren und die ausstehenden Stellungnahmen von Lieferanten zu verfolgen.
Während vormals Auswertungen wegen des erheblichen Aufwands gar nicht oder nur für bestimmte Bereiche erstellt wurden, generiert CASQ-it nun per Knopfdruck Analysen zu Reklamationskosten, Fehlerquoten nach ppm und Prozent oder die Reklamationsanzahl für die einzelnen Lieferanten. Hier erfuhren die Mitarbeiter des Qualitätsmanagements eine deutliche Arbeitserleichterung. Mittels selbstdefinierter Auswertungen erstellen sie jeder Abteilung, entsprechend dem individuellen Informationsbedürfnis, die gewünschte Analyse. Ob Kennzahlen für das Management Review der Geschäftsführung, spezielle Lieferantenauswertungen für den Einkauf oder Quartalsauswertung zu Reklamationen für Vertrieb und Fertigung – über eine Auswahlbox sind die Analysen ohne Mehraufwand und in Echtzeit direkt im Zugriff. CENTA nutzt neben den integrierten Standardauswertungen bereits 18 eigene Auswertestatistiken, mit denen das Qualitätsmanagement so unternehmensweit die spezifischen Informationsbedürfnisse abbilden kann.
Doch nicht nur der interne Informationsbedarf wird dadurch gedeckt. Denn über die selbstdefinierten Listen und darauf basierende Auswertungen ist es CENTA möglich, außergewöhnliche oder besonders tiefgehende Fragen, etwa bei der Zertifizierung durch eine Klassifikationsgesellschaft, per Knopfdruck zu beantworten. Die Erfüllung von hohen Dokumentationsansprüchen, tagesaktuelle Informationen und das konsequente Qualitätsmanagement ermöglichen es CENTA, Produktzertifizierungen eigenverantwortlich durchzuführen. So darf das Unternehmen unter anderem mit Freigabe des Germanischen Lloyd (GL) typengenehmigte Kupplungen selbstständig abnehmen und das entsprechende Produktzertifikat ausstellen. Für CENTA eine Bestätigung dafür, dass gelebte Qualität in der gesamten Unternehmensstruktur, hohe eigene Ansprüche und ein effizient strukturiertes Qualitätsmanagementsystem zu nachhaltigem Erfolg führen.
Böhme & Weihs Systemtechnik, Sprockhövel www.boehme-weihs.de
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