Ist das Rotorblatt der Windkraftanlage noch intakt? Oder weist es winzige Luftblasen auf? Die Infrarot-Thermografie spürt Materialfehler schnell und kostengünstig auf. Rotorblätter bestehen vorwiegend aus Glasfasern, die als Matten oder Gelege verarbeitet werden: Um ein 60 m langes Rotorblatt zu formen, müssen Hunderte solcher Matten plan in eine Form gelegt und im Vakuum mit speziellen Harzen imprägniert werden. Kleine Unregelmäßigkeiten können dazu führen, dass sich Luftblasen oder andere Fehler bilden. Forscher vom Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Institut WKI in Braunschweig machen solche Fehler sichtbar: „Die Infrarot-Thermografie ist dafür gut geeignet, denn sie ist schnell, verhältnismäßig preisgünstig und verursacht keine Schäden“, erklärt Dr. Hiltrud Brocke, Projektleiterin am WKI. „Die Oberfläche wird kurz mit einem Infrarotstrahler erwärmt. Eine Spezialkamera zeigt, wie sich die Wärmefront im Material ausbreitet. Stößt die Front auf Lufteinschlüsse oder Delaminationen, staut sie sich, weil sich Wärme in Luft schlechter ausbreitet als in festem Laminat.“
Fraunhofer-Institut für Holzforschung – Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, Braunschweig
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