Nachhaltigkeit als Teil des QM

Vor einem Jahr haben wir uns in einer Ausgabe mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst. Damals war noch nicht klar, dass es nun einen großen Stellenwert für die Unternehmen bekommen wird. Die EU verpflichtet nämlich sehr viele Unternehmen ab 2024 dazu, einen Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen. Die sogenannte Corporate Sustainability Reporting Directive, die dies regelt, spricht zwar von großen Unternehmen, die dies betrifft. Doch tatsächlich müssen Firmen mit mehr als 250 Beschäftigten oder einem Umsatz ab 40 Mio. Euro tätig werden. Das heißt, viele Mittelständler sind verpflichtet, sich mit dem Thema zu befassen – wenn sie es nicht schon getan haben. Doch dabei geht es um weit mehr als das Erstellen des Nachhaltigkeitsberichts; es geht vielmehr darum, Nachhaltigkeit im Unternehmen als strategische Aufgabe zu begreifen und sich kontinuierlich zu verbessern. Dies ist eine Management-Aufgabe und diese kann letztlich nur durch das Etablieren eines entsprechenden Managementsystems und durch dedizierte Nachhaltigkeitsbeauftragte erfüllt werden.
QM-Beauftragte kennen sich hier bestens aus, ist doch die ISO 9001 das beste Beispiel dafür. Die ISO 14001 als weltweiter Standard für Umweltmanagementsysteme folgt dem gleichen Aufbau (der sogenannten High Level Structure) wie die ISO 9001. Auch vor diesem Hintergrund ergibt es Sinn, Nachhaltigkeit als Teil des Qualitätsmanagements zu begreifen. Nachhaltigkeit wird künftig zum Bestandteil von Qualität im Unternehmen. Doch dafür – und dass muss dem Topmanagement klar sein – braucht es mehr Manpower im QM. Ansonsten ist der Nachhaltigkeitsbericht nicht mehr als eine bunte Powerpoint-Präsentation.