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Nervig oder nützlich?

Eine Redaktion – zwei Meinungen
Nervig oder nützlich?

Nervig oder nützlich?
Eine Phishing-Attacke ist nur eine der vielfältigen Gefahren, die in der Online-Welt drohen. Bild: julia prykina/stock.adobe.com
Cyber-Risiken betreffen nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatnutzer. Doch welche Bedeutung haben Security-Lösungen im täglichen digitalen Leben? Die Redaktion von Quality Engineering hat dazu unterschiedliche Meinungen.


Das Leben ist einfach gefährlich – in allen seinen Facetten. Also das reale Leben genauso wie das virtuelle. In beiden Bereichen lauern ständig Gefahren und in beiden Bereichen gehe ich mit ihnen eher lässig um. Sprich: Ich nutze Apple-Produkte ohne besondere Security-Software. Ein IT-Security-Experte sagte mal zu mir im Interview leicht verächtlich: „Das ist in etwa so, als wenn Sie Ihre Haustür weit offen stehen lassen würden.“ Ja, mir ist ein Open House tatsächlich lieber als ein Hochsicherheitstrakt, in den ich nur mit Drölfzig-Fakoren-Authentifizierung reinkomme. Mein Mann hat in unserem Haushalt die Rolle des Sicherheitsbeauftragten. Die Gene seines Vaters; der hat schon mal ein Vogelhaus abgeschlossen, damit Nachbars Katze nicht reinkommt. Nun ja, mein Mann hat meinem Macbook Antiviren- und anderweitige Security-Software aufgezwungen – und ich sitze jedes Mal davor und fluche, weil ich eine halbe Ewigkeit warten muss, bis die ihre Arbeit getan haben.


Im März wurde ich von einer Nachricht böse aufgeschreckt: Das BSI warnte vor dem Einsatz der Virenschutz-Software von Kaspersky – wegen des russischen Hintergrunds des Herstellers. Das warf bei mir vor allem die Frage auf: Wie viel Aufwand bedeutet es, meinen Passwort-Manager, den ich neben den sonstigen Sicherheits-Tools von Kaspersky nutze, zu einem anderen Anbieter zu migrieren? Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich die riesige Menge an Accounts mit entsprechenden Passwörtern ohne ein geeignetes Tool im Griff behalten sollte. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen: Ich möchte mir mein Leben ohne einen Passwort-Manager nicht mehr vorstellen. Es kommt mir auch fast wie Verrat vor, jemanden zu verlassen, der mir bisher so gute Dienste geleistet hat. Ich werde wohl Zeit brauchen, um nachzudenken – über Trennungen im Allgemeinen, das Risiko russischer Hackerangriffe und die Aufgabe, mir circa 300 Passwörter im Kopf zu merken.

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