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Neue Lösungen mit SAP QM

Highlights von den SAP QM – Beratertagen
Neue Lösungen mit SAP QM

Am 6. und 7.11.2000 fanden in der SAP-University in Rot die QM – Beratertage statt. Rund 70 Berater von QM-Partnern der SAP AG waren der Einladung gefolgt, um über durchgeführte Projekte zu berichten und sich über Neues im Bereich des SAP QM zu informieren.

Winfried Montnacher,freier Mitarbeiter der SAP AG, München; Matthias Bauch, Marketing PLM, SAP AG Walldorf

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „ e-Quality im Zeitalter des Internets“. Dahinter steckt das Ziel, Kundennutzen vergrößern, indem mit den Möglichkeiten des Internets Aufwand reduziert und Geschäftsprozesse vereinfacht werden, z.B. bei der Erfassung von Reklamationen oder die Abwicklung von Suppy Chain Prozessen über das Internet.
Seitens des SAP QM nahmen etliche Kollegen aus den Bereichen Vertrieb, Beratung, Entwicklung und Produktmanagement an der Veranstaltung teil, um in Vorträgen ihre aktuellen Projekte vorzustellen und am Ende der Veranstaltung mit den Partnern die wichtigen Anforderungen des Markts und die künftige Positionierung von SAP QM zu erörtern.
In seinem Einführungsvortrag gab der Leiter des Produktmanagements einen Überblick über QM – Softwareanwendungen, die das Intra- oder Internet nutzen.
QM – Handbuch
Die Erstellung und Pflege der QM – Dokumentation wird durch das neue Produkt QM-Handbuch unterstützt (Abb. 1). Zur Bearbeitung von Dokumenten verwendet der Anwender Office-Standard-Anwendungen, Ablage und Verwaltung hingegen – die Dokumentenlenkung – vollzieht er papierlos mit dem Knowledge Warehouse von SAP. Wichtige Funktionen sind u.a.: ein Berechtigungskonzept, die Versionsverwaltung, der Änderungsdienst mit Genehmigungsverfahren, die Aufzeichnung der Änderungshistorie, das Festlegen von Aufbewahrungsfristen, das Zusammenfassen zusammengehörender Dokumente in elektronischen Ordnern.
Die Darstellung erfolgt über gängige HTML-Browser, wie z.B. den Netscape Navigator oder den MS Internet Explorer. Damit ist auch eine werksübergreifende Darstellung über das Intranet leicht möglich, was den Verwaltungsaufwand drastisch reduziert und die Dokumentenlenkung erheblich erleichtert.
Reduzierung von Aufwand und Erleichterung der Arbeit sind ganz allgemein Ziele, die sich die SAP in der Vergangenheit bereits unter dem Schlagwort „Enjoy SAP“ gesetzt hatte und die jetzt mit weiteren Entwicklungen konsequent weiterverfolgt werden. Diesbezüglich ist insbesondere der im folgenden beschriebene „Workplace“ zu nennen.
Workplace
Hinter diesem Stichwort verbirgt sich erstens eine personalisierte Benutzer – Arbeitsumgebung. Was braucht der Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz? – Verzeichnisse von Ansprechpartnern, Telefonnummern, Dokumente, Notizen, SAP und nicht-SAP – Software, Links z.B. zu Web-Seiten. All dies kann er mit dem SAP Workplace in einem einzigen Browser und in einer einzigen Benutzeroberfläche zusammenfassen.
Ein weiteres wesentliches Element des Workplace-Konzepts sind die sogenannten MiniApplikationen (MiniApps, Abb. 2) – kleine Programme, die wichtige Kennzahlen anzeigen. Beispiel: Ein Reklamationsbearbeiter hat eine MiniApp mit ppm – Auswertungen über die Lieferqualität bei den wichtigsten Kunden. Er könnte nun noch einen Filter so setzen, daß eine Anzeige nur dann erfolgt, wenn der Wert von 10 ppm überschritten wird. Oder ein anderes Beispiel: das System schickt eine e-mail oder eine Nachricht aufs Handy, sobald eine Kundenreklamation eingeht.
Das dritte und vielleicht wichtigste Element – da es die beiden vorgenannten integriert – beim Workplace sind die QM-Benutzerrollen. Standardmäßig enthält das System die Rollen Qualitätsmanager, -planer, -prüfer, Prüfplaner, Prüfmittelverwalter, Reklamationsbearbeiter. Diese beinhalten voreingestellt, abhängig von der jeweiligen Rolle: Menüs, Programme, passende MiniApps, die personalisierte Arbeitsumgebung, bestimmte User-Berechtigungen und Links. Jede Rolle und MiniApp kann man nochmals individuell anpassen, und es können auch eigene Rollen definiert werden.
Auswertungen – mit und ohne Internet – QuickView – Web Reports
Jede Benutzerrolle unterstützt neben den MiniApps das Einbinden weiterer Software. Bedeutende Anwendugsfälle dabei sind Auswertungen der verschiedensten Art. Dabei ist es wichtig, daß der Benutzer sie auf einfache Art und Weise selbst erstellen kann, damit die oben beschriebene Personalisierung eben auch in der Praxis durchführbar ist: müßte man hierfür jedesmal die EDV bemühen, wäre dies sicher eine große Barriere.
Eine Möglichkeit einfacher Auswertungen durch im Prinzip jeden Benutzer bietet das QuickViev – Tool: es lassen sich Selektionen aus Datenbank-Tabellen durchführen und anzeigen; letzteres – die Anzeige – kann wiederum in Form eines Web Reports erfolgen, d.h., die Darstellung ist mit einem gängigen Web Browser im Inter- oder Intranet möglich. Hierbei unterstützt ein Assistent.
QDI (Quality Data Interchange) und weitere Abkürzungen in der Supply Chain
Schon lange ist der Austausch von Produkt und Lieferdaten per EDI in der Automobilbranche Standard. Aufgrund neuer Entwicklungen ist nun die Abholung von Qualitätszeugnissen im Internet durch Kunden möglich. Aber auch die Umkehrung funktioniert, nämlich, daß der Lieferant dem Kunden das Zeugnis über dessen Intranet überträgt. Beide Fälle könnte man mit dem Begriff QDI (Quality Data Interchange) bezeichnen (Abb. 3); man stelle sich folgendes Szenario vor: Der Kunde stellt seinem Lieferanten ein HTML-Erfassungsbild für ein Q-Zeugnis im Internet zur Verfügung. Der Lieferant überträgt die Prüfdaten in die Maske. Die Ergebnisse sind sofort im SAP-System des Kunden – ein Schritt: fertig! Aber es geht noch weiter: im Falle einer Abweichung könnte der Lieferant auch über das Intranet des Kunden die Abweicherlaubnis stellen. Auch dieser Teilprozess: – Abweichungserlaubnis stellen, Übergabe der abweichenden Werte an den Kunden, Eintrag dieser Werte in das DV-System des Kunden – wäre damit auf einen einzigen Schritt reduziert.
Wird dagegen erst im Haus des Abnehmers ein Qualitätsproblem festgestellt, so kann der Kunde jetzt die Reklamation über das Intranet des Lieferanten erfassen und melden. Speziell für die Aufnahme von Reklamationen über das Web wurde der nun beschriebene „Internal Service Request“ entwickelt.
Internal Service Request
Bei dieser Lösung kann man auf einfache Art individuelle Masken zum Erfassen von Reklamationen, aber auch Reparatur- oder Serviceanforderungen, über das Internet anlegen. An dieser Stelle schließen wir den Bogen zum „Workplace“: Der „Internal Service Request“ läßt sich zentral aus dem SAP Workplace aufrufen, und durch die Auflösung von Benutzerrollen kann er automatisch den Bearbeiter zuordnen. Anschließend läßt sich der aktuelle Bearbeitungsstand weiterverfolgen, und da wir ja aus früheren Fehlern lernen wollen, gibt es eine Lösungsdatenbank mit einer Suchmaschine, wo bereits erarbeitete Lösungen den entsprechenden Problemen aus der Vergangenheit zugeordnet sind.
Einen Großteil der oben beschriebenen Produkte und Lösungen könnte man mit verschiedenen Kürzeln beschreiben:
– geradlinig durch die Supply Chain !
– vereinfachtes und effizienteres Arbeiten, und als Spezialfall davon:
– wie kriege ich die Daten am einfachsten in mein DV-System ?
In diesen Rahmen paßt auch die die mobile Ergebnis- bzw. Fehlererfassung, nach dem Motto: ich prüfe immer und überall! Zum Beispiel bei einem Produktaudit beim Lieferanten, oder an Arbeitsplätzen ohne Systemzugang.
Mobile und Online – Ergebnis-erfassung
Neben der mobilen Ergebniserfassung über das Web wurde vor allem die Möglichkeit zur Ergebnis- bzw. Fehlererfassung mit Palmtop oder ähnlichen Handgeräten geschaffen. Dazu werden die relevanten Prüfinformationen wie Stichprobenumfang, Toleranzen usw. auf den Palmtop geladen. Der Prüfer erfaßt die Messergebnisse auf dem Handgerät und lädt anschließend alles wieder auf das stationäre SAP-System.
Dabei können die Messergebnisse wahlweise manuell eingegeben oder über einen einfachen elektronischen Anschluss z.B. von einem Messschieber direkt eingelesen werden. Insbesondere aber für die Online-Messwert-erfassung mit direkter Anbindung an einen stationären Rechner gibt es verschieden komplizierte Lösungen: von der Übernahme von Messwerten via Tastaturweiche über die Messwerterfassung per RS232 – Schnittstelle, mit oder ohne zwischengeschaltete Mess-box, bis zur Anbindung von Koordinatenmessmaschinen.
Lösungen von SAP – Partnern
Zu der gesamten eben angesprochenen Thematik gibt es Standardschnittstellen und Standardsoftware, Gerätetreiber und Geräte von der SAP AG selbst bzw. von Partnerunternehmen; ein darauf spezialiserter Partner stellte von ihm durchgeführte Projekte im Rahmen eines Vortrags vor.
Kundenprojekte für die Prozessindustrie (Chemie, Pharma u.a.) und andere Entwicklungsprojekte
Ein Teil der SAP-Vorträge behandelte abgeschlossene oder noch in Gang befindliche Entwicklungsprojekte. Stabilitätsstudien werden in bestimmten Branchen durchgeführt, um die Langzeitstabilität der Produkte zu messen. Es wurde im Rahmen eines strategischen Kundenentwicklungsprojekts eine Lösung erarbeitet, die ab dem auf 4.6C folgenden Release im Standard enthalten sein wird. Sie wird die komplette Abwicklung von Stabilitätsstudien innerhalb von SAP QM ermöglichen mit Funktionen wie Etikettendruck, Terminüberwachung, Stabilitätshistorie bis einschließlich der transparenten Darstellung gemäß GMP und FDA.
Weitere Anwendungsentwicklungen betreffen:
– multiple Spezifikationen: Produktspezifikation abhängig vom Kunden und Herkunftsland des Abnehmers,
– Auftragsanalytik: Serviceaufträge für Analysen von Proben,
– flexible Prüfvorgaben: die Prüfvorgaben noch in der Maske zur Ergebniserfassung ändern,
– Parametermerkmale: Randbedingungen für Messungen einschließlich der Meßparameter definieren,
– Audit: Planung, Durchführung und Auswertung von Audits inkl. Maßnahmenverfolgung.
Wie kriegt man das alles zum Laufen ? – Einführung von SAP mit „Best Practices“
Hat sich der Kunde für die Einführung einer ERP (Enterprise Ressource Planning) – Software entschieden, soll sie natürlich möglichst schnell in Betrieb genommen werden. Auch hierfür gibt es Hilfen, nämlich in Form der „SAP Best Practices“ vorkonfigurierte branchenspezifische Lösungen für verschiedene Zweige der Industrie, sowie für Handel, Banken, Versicherungen.
Weitere Informationen A QE 303
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