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Neue Zertifizierungsregeln zur ISO/TS 16949

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Neue Zertifizierungsregeln zur ISO/TS 16949

Seit langem erwarten die Automobilhersteller die Umsetzung der kundenspezifischen Forderungen im Zuge der Zertifizierung nach ISO /TS 16949. Nun haben weltweit durchgeführte Witnessaudits Verbesserungspotenzial bei der Zertifizierung aufgedeckt. Das Ergebnis ist die Neuauflage der ISO/TS 16949. Lesen Sie hier mehr über die wesentlichen Änderungen.

Witnessaudit Befunde:
  • Unzulängliche Anzahl an Audittagen
  • Unzulängliche Bereitschaftsbewertung
  • Kein prozessorientiertes Audit/Audit Planung
  • Bewertung der Feststellungen falsch
  • Kundenspezifische Anforderungen nicht angemessen auditiert
  • Geringe Kenntnis der Zertifizierungsregeln
Die damit verbundenen Probleme führten zur Neuauflage der Zertifizierungsregeln.
Wesentliche (normative) Punkte der neuen Regeln:
Voraudit
Der Aufwand für das Voraudit darf 80% des Aufwandes für das Erstaudit nicht überschreiten. Das Auditorenteam des Voraudits darf das Erstaudit nicht durchführen.
Zertifizierungsaudit
Gem. der ISO/IEC DIS 17021:2004 gliedert sich das Erstaudit nun in zwei Phasen: die Bereitschaftsbewertung und das Standortaudit. Beide Phasen werden Vor Ort durchgeführt. Der Aufwand wird zukünftig mit einer speziell entwickelten und von der IATF freigegebenen Software berechnet. Dabei wird auf volle bzw. halbe Arbeitstage gerundet.
Konzernschema
Unterstützungsfunktionen beim Konzernschema müssen in das Erstaudit eingeschlossen werden und vor den Produktionsstandorten auditiert werden. Zusätzlich müssen sie innerhalb der Dreijahresperiode einmal auditiert werden.
Prozessorientierung
Audits müssen prozessorientiert durchgeführt werden. Orientierungspunkte sind die Leistungsdaten des Unternehmens, die aktuellen 8 Ds und die Kundenanforderungen. Basis sind sind die kundenorientierten Prozesse der Organisation („Turtle“).
Der prozessorientierte Ansatz darf nicht durch spezielle Elemente oder Abschnitte einer Norm oder Checkliste gesteuert werden.
Formulierung von Abweichungen
Abweichungen sollten folgende Elemente beinhalten:
  • Die Feststellung der Abweichung
  • Die Vorgabe oder deren Erwähnung
  • Die objektiven Nachweise
Abweichungen dürfen im Audit nicht mehr geschlossen werden.
Zertifikat
Jeder Produktionsstandort (site) erhält ein eigenes Zertifikat mit Referenz auf das Hauptzertifikat. (z.B.: Nr.: 4711A, 4711B, 4711C für Sites A, B, C). Adressdaten und Standortbezeichnung werden auf der ersten und zweiten Seite genannt. Alle den Produktionsstandort unterstützenden Einheiten (remote locations) werden auf dem jeweiligen Zertifikat mit Produktbereich und Adresse aufgelistet. Das Zertifikat weist alle Kundennamen und deren Anforderungen im Anhang aus. Dieser Anhang wird nach jedem Audit aktualisiert und angepasst.
Auditaufwand
Neue Aufwandstabellen! Die IATF hat die Berechnungsgrundlage angepasst. Der Aufwand wird pro Standort kalkuliert und muss auf halbe bzw. volle Tage aufgerundet werden. Zusätzlich werden für die Bereitschaftsbewertung vor Ort 1 bis 2 Arbeitstage kalkuliert.
Was ist jetzt zu tun?
  • Neue Regeln erarbeiten
  • Mitarbeiter trainieren
  • Unklarheiten mit dem Zertifizierer klären
Fokus auf:
  • Kundenspezifische Anforderungen
  • Prozessorientierung
Wichtiger Hinweis!
Sie erhalten das neue Regelwerk beim VDA-QMC. Bitte weisen Sie auch Ihre internen Auditoren in das neue Regelwerk ein. Ihre Fragen und Anregungen treffen beim VDA-QMC oder bei der DNV Zertifizierung und Umweltgutachter GmbH immer auf offene Ohren.
Thomas M. Klatt, DNV, Essen
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