Während früher Galvanisierungsverfahren für dekorative Beschichtungen verwendet wurden, spielt die Prozeßtechnik heute eine Schlüsselrolle bei der Produktion technischer Beschichtungen mit exakt vorgegebenen funktionellen Eigenschaften, Schichtdicken und Qualitätsanforderungen. Insbesondere in der Galvanisierungsindustrie, die eine 100%ige Qualitätskontrolle anstrebt, wurden die Technologieanwender durch den Mangel an Prozeßsteuerungsmöglichkeiten in steigendem Maße frustriert. Häufige Tests behinderten die Produk-tion, und die Ausschußrate minderte den Gewinn. Als Antwort hierauf entwickelte ein Unternehmen aus Finnland in Zusammenarbeit mit einem deutschen Ingenieurbüro die kommerzielle Software GalWin, die jetzt auf dem Markt erhältlich ist.
Mit GalWin lassen sich die re-lative Stromdichte und die Schichtdicke an der Kathode modellieren. Durch variieren von Anode, Blenden und Hilfskathoden findet man leicht die gewünschte Schichtdicke für jede spezielle Anwendung. Zwei bedeutende finnische Firmen berichten von substantiellen Ein-sparungen durch die regelmäßige Anwendung von GalWin.
Sie benutzen das Programm zur Simulation von Hartchrombeschichtungen von Ventilteilen und bei der Galvanisierung von Flugzeugteilen. Mit Hilfe des Programms bestimmten sie die optimale geometrische Anordnung der zu beschichtenden Teile, Anoden, Hilfsanoden und Blenden für die industrielle Produktion.
Dies ermöglichte ihnen, Schichtdickenverteilung hinsichtlich ihrer Gleichmäßigkeit zu optimieren und in beachtlichem Maß Fertigungszeiten und Kosten einzusparen.
A QE 321
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