Deutschlandweit fehlt es an Fachkräften, speziell in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und dem Gesundheitswesen. Aber auch im Handwerk und im Maschinenbau herrscht Personalmangel.
Ein Grund für die sich immer weiter zuspitzende Situation in Deutschland ist der demografische Wandel: Die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit gehen nun langsam in den Ruhestand, die nachrückende Anzahl jüngerer Arbeitnehmer ist dagegen wesentlich geringer. Ein weiteres Problem ist, dass heutzutage wesentlich mehr Schüler das Abitur machen und im Anschluss studieren wollen. Somit wird es in den Ausbildungsberufen immer schwieriger, geeignete Nachwuchskräfte zu finden und zu motivieren.
Die Corona-Krise hat auch ihren Beitrag dazu geleistet, dass 2020 deutschlandweit die Anzahl der dualen Berufsausbildungen laut Statistischem Bundesamt um rund 9,4 % auf rund 465.200 zurückgegangen ist.
Welche Potenziale zur Gewinnung von Fachkräften stehen zur Verfügung? Eine Möglichkeit ist die vermehrte Beschäftigung von Frauen. Aufgrund familiärer Strukturen arbeiten diese heutzutage teilweise gar nicht oder nur in Teilzeit. Die Mehrzahl dieser Frauen verfügt jedoch über eine ausgezeichnete Ausbildung, es fehlt aber an attraktiven Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, jüngere Mitarbeiter von Know-how und Erfahrung der Älteren durch enge Zusammenarbeit voneinander profitieren zu lassen. Aber auch ungelernte Arbeitskräfte, Menschen mit Migrationshintergrund oder Behinderung sowie Menschen aus dem Ausland sollten noch stärker beachtet werden, indem sowohl von Seiten der Unternehmen wie auch der Regierung entsprechende Aus- und Umschulungsprogramme, Arbeitserlaubnis etcetera angeboten werden.
Es gibt unterschiedliche Wege, wie man dem Fachkräftemangel begegnen kann. Unternehmen müssen lernen umzudenken und sich sowohl auf vielfältige Bewerbergruppen einlassen, als auch den einzelnen Arbeitsplatz attraktiv gestalten, um den Mitarbeiter im Unternehmen zu halten beziehungsweise zu gewinnen.
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Die Autorin:
Sabine Zapf