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PPAP oder PPF

Hauptsache mit System
PPAP oder PPF

Die Zusammenarbeit zwischen Automotive-Lieferanten und -Herstellern hat in den letzten Jahren deutlich an Qualität und Wirtschaftlichkeit gewonnen. Mit Verfahren wie APQP (Advanced Product Quality Planning) und PPAP (Production Part Approval Process) bzw. PPF (Produktionsprozess- und Produktfreigabe vom VDA) werden klare Verhältnisse geschaffen, wie der Lieferant die Qualität seiner Prozesse und Produkte lückenlos nachweist.

Dr. Jörn Krautwurst, AHP Glücksburg

Beide mögen den Formalismus als unnötig belastend empfinden, aber Sachzwänge und wirtschaftliche Vorteile begründen den vermeintlichen Mehraufwand:
  • Der Zeitdruck durch marktbedingt immer kürzere Entwicklungsphasen lässt keine Unvollständigkeiten in der Nachweispflicht des Lieferanten zu.
  • Die Einzelnachweise des Lieferanten werden mit dem Kunden so vereinbart, dass Mehraufwände und die wiederholte Vorstellung von Dokumenten vermieden werden können.
  • Der Lieferant muss ökologische Auflagen einhalten und ihre Einhaltung nachweisen.
  • Der Hersteller ist auf internationaler Ebene verpflichtet, die unterschiedlichsten nationalen Richtlinien einzuhalten. Das bedingt zwangsläufig, dass der Lieferant mit entsprechenden Dokumenten jederzeit in der Lage sein muss, die Einhaltung der ihn betreffenden Auflagen nachzuweisen.
  • Die PPAP/PPF-Vorlagestufen gewährleisten eine äußerst wirtschaftliche Umsetzung der Dokumentationspflicht (Vorlage beim Kunden oder zur Ablage im eigenen Unternehmen).
  • Anhand des Produktionsfreigabeverfahrens lässt sich feststellen, ob der Lieferant die Herstellerauflagen verstanden hat.
Die Globalisierung erzwingt ein international einheitliches Verständnis der Kommunikation zwischen Abnehmer und Lieferant. Das lässt sich am besten durch einen klaren Formalismus erzielen. Dennoch haben große Konzerne häufig weitergehende Vorstellungen zum Informationsaustausch im Zuge der Muster-Erstellung. Verzichtet ein Kunde auf die Nachweisführung, so muss der Lieferant diese Verzichtserklärung auch vorliegen haben. Allerdings ist er gegenüber dem Gesetzgeber dadurch keinesfalls von der Produkthaftung entbunden. Das kann im Zweifelsfall auch Dokumente der Entstehungsphase betreffen. Er ist also gut beraten, den PPAP/PPF auch für sein eigenes Dokumentationssystem als Formalismus zugrunde zu legen. Wer die Verfahren auch im eigenen Unternehmen zwischen internen Abnehmern und Lieferanten pflegt, hat die Qualität des Verfahrens im Bezug auf die Dienstleistung verstanden.
Qualitätsbewertung des Lieferanten
Die heutigen Qualitätsanforderungen an die Serienfertigung haben ppm-Niveau erreicht. Statistische Stichprobenverfahren haben in weiten Produktionsbereichen ausgedient. Qualitätssicherung hat vor allem bei der Erstbemusterung stattgefunden. Hier musste der Lieferant seine Rundum-Qualität beweisen. Das zeigt auch die Lieferantenbewertung:
  • Wie gut war die Zusammenarbeit in der Vorserien-Phase?
  • Hielt der Lieferant seine Termine ein?
  • Wie reagierte er auf Anpassungswünsche?
  • Wie vollständig war sein Berichtswesen?
  • Verhielt er sich umweltbewusst?
Alle Punkte lassen sich im Umgang mit dem PPAP/PPF erkennen. Jedes Lieferanten-Audit wird sich sehr stark an den PPAP/PPF-Unterlagen festhalten.
Ein weiteres Modul des leistungsstärksten CAQ-Systems iQ-Basis
AHPs CAQ-Produkte werden von namhaften Kunden seit etwa 20 Jahren mit großem wirtschaftlichem Erfolg eingesetzt. iQ-Basis zeichnet sich am breiten CAQ-Markt durch die Tiefe und Vollständigkeit der Organisationsprozesse aus. Das gilt insbesondere für das Modul iQ-PPAP/PPF. Bereits nach Aufruf des Moduls wird die klare Struktur von iQ-Basis erkennbar.
  • Hyperlinks führen zur letzten Aufgabenstellung, zum Erstellen eines neuen Berichts oder zu einer Übersicht über alle Maßnahmen.
  • Die To-do-Liste zeigt auf einen Blick meine anstehenden, derzeit noch nicht abgeschlossenen Maßnahmen, meine aktuellen PPAP/PPF-Bedarfe und die von mir erstellten PPAP/PPF-Berichte, zu denen noch andere Organisationen einen Beitrag leisten müssen.
  • Über weitere Registerkarten lassen sich alle Berichte, Bedarfe und Verfahren an- zeigen.
Der Benutzer kann direkt aus diesen Übersichten in seine nächste Aufgabe einsteigen.
Zu Beginn …
Zuerst sind Formalitäten zu erfassen:
  • Der Grund für die Erstellung des PPAP/PPFs (Erstbemusterung, Nachbemusterung usw.). Bei einer Nachbemusterung reicht es in der Regel, anstelle eines neuen PPAP/PPF eine neue Version zum bereits bestehenden anzulegen.
  • Lieferanten- und Kundendaten. Diese werden aus Katalogen übernommen und um weitere Details (zum Beispiel zur Lieferung) ergänzt.
Anschließend liegt das Augenmerk auf dem eigentlichen Kern von PPAP/PPF, den Vorgaben für die vorzulegenden Dokumente. Die in iQ-PPAP/PPF gewählte Vorgehensweise ist denkbar einfach: Die Vorlagestufen beschreiben, wie, wo und in welchem Umfang der Lieferant die PPAP/PPF-Unterlagen zusammenzustellen hat. Bekannt sind die Vorlagestufen für den PPAP und die PPF. Der Benutzer kann in einfacher Form eigene Vorlagestufen hinzufügen, um einer individuellen Gestaltung des PPAP/PPF durch den Kunden Rechnung zu tragen.
Die Vorlagestufe wird in den PPAP/PPF kopiert. Danach kann der Benutzer PPAP/PPF-seitig kennzeichnen, welche Anlagen überhaupt gefordert werden, und seinerseits zusätzlich geforderte Anlagen hinzufügen. Damit sind die zentralen Fragen geklärt:
  • Was ist insgesamt zu tun?
  • In welcher Form müssen die Anlagen dem Kunden zugänglich gemacht werden?
Natürlich können sämtliche Texte, wie in iQ-Basis üblich; lückenlos mehrsprachig gepflegt werden – ein Muss für die internationale Zusammenarbeit der Unternehmen.
Abweichungen von den Standardvorlagestufen werden in der Übersicht der Anlagen sofort nachvollzogen.
Prüfbericht
Die klassische Erstmusterprüfung mit ihrem weit verbreiteten VDA-Bericht spielt bei der Muster-Abnahme immer noch eine zentrale Rolle. Für die drei Prüfungsbereiche maßliche, Funktions- und Werkstoffprüfung wird ein einheitlicher oder jeweils ein einzelner Prüfplan angelegt.
In iQ-Basis ist es nunmehr möglich, die den Prüfungen zugrunde liegende CAD-Zeichnung in äußerst effizienter Weise „automatisch“ zu bearbeiten. Die Prüfung erfolgt „in der Zeichnung“, in der die aktuelle Messposition für den Prüfer farblich hervorgehoben und je nach Messergebnis rot oder grün gekennzeichnet wird. Der Prüfbericht wird schließlich aus den Prüfergebnissen generiert.
Selbstverständlich unterstützt die Software aber auch den klassischen EMP, der die Messergebnisse des Lieferanten und die der punktuellen Gegenprüfung des Kunden gegenüberstellt.
Wenn ein zu bemusterndes Teil aus mehreren Einzelteilen besteht, die ebenfalls einzeln vorzustellen sind, können zudem gezielt einige oder alle Teile mit in die Prüfung einbezogen werden.
Teilecharakterisierung und Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe zu allen Teilen des zu bemusternden Produkts können über IMDS im Internet gepflegt und auch wieder eingesehen werden, es geht aber auch ohne IMDS. Enthält ein Teil Zusammenbaukomponenten, so können diese selbst wieder mehrere Stoffe enthalten, deren Gehaltsanteil zusätzlich angegeben wird.
Eine allgemeine Form der Stellungnahme zu den Inhaltsstoffen bietet ein Fragenkatalog an, der die ökologischen Auflagen berücksichtigt.
Dieser als Checkliste realisierte Katalog wird dem PPAP/PPF zugeordnet, so dass ein Höchstmaß an Flexibilität gegeben ist.
Prüfmittel
Die verwendeten Prüfmittel können mit Zugriff auf das Prüfmittelmanagement von iQ-Basis erfaßt werden. Die Rückverfolgbarkeit bezüglich der Qualität des Prüfmittels ist so lückenlos sichergestellt.
Dokumente
Für das Modul iQ-PPAP/PPF wird das in iQ-Basis allgemein verfügbare Modul iQ-DOKU verwendet. Damit unterstützen wir eine Fülle von Praxisanforderungen:
  • Dynamische Erstellung von Dokumenten auf der Basis von Druckvorlagen unter Einbeziehung der erforderlichen Informationen aus der Datenbank
  • Unterstützung aller gängigen Dateiformate
  • Versionsverwaltung
  • Gezieltes Ausdrucken bzw. Versenden von Dokumenten per E-Mail
  • Drucken von Dokumente in PDF-Dateien
Kundenentscheid
Entsprechend der Vorlagestufen der verschiedenen Dokumente prüft der Kunde das Einhalten seiner Forderungen. Kommt er dabei zu negativen (Einzel-) Entscheidungen, kann er dennoch eine davon unabhängige Gesamtentscheidung treffen (frei mit Auflage, Nachbesserung bis Datum). Für den Fall einer Beanstandung erstellt der Lieferant eine neue Version für diesen PPAP/PPF, kennzeichnet die nachzubessernde Anlage und sendet die neue Version als eine Ergänzung zum ersten Bericht an den Kunden.
PPAP/PPF-Management
Schon ein Blick auf die Anlagen-Vorgaben der PPF (VDA) mit insgesamt 24 höchst unterschiedlichen Berichten zeigt eindrucksvoll, dass jedes PPAP/PPF mit seiner Vielzahl von Beteiligten als ein kleines Projekt betrachtet werden kann. Der PPAP/PPF-Verantwortliche leitet Maßnahmen ein, setzt Termine (die von iQ-Basis automatisch überwacht werden), bewertet das Ergebnis der Aufgabe und fügt dem PPAP/PPF den mitgelieferten Bericht bei.
Die gesamte Kommunikation zwischen den eigenen Zuarbeitern und dem Kunden, der die gestempelte Zeichnung im CAD-Format erhält, erfolgt dabei automatisch.
Das heutzutage zwangsläufige nötige Zusammenspiel von iQ-PPAP/PPF mit den allgegenwärtigen ERP-Umgebungen (in iQ-Basis in erster Linie im Umfeld von SAP R/3) erfolgt mit Hilfe eines eigenständigen Moduls, in dem viele Schnittstellen zu R/3-Modulen, vor allem zu QM, bereitgehalten werden.
AHP Gesellschaft für Informationsverarbeitung, Glücksburg
QE 501
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