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Praxistraining

Ausbildung für Bildverarbeitung
Praxistraining

Seit ein paar Jahren ist der Boom der industriellen Bildverarbeitung ungebrochen. Unzählige Applikationen und Möglichkeiten kommen ständig hinzu, ein Ende ist nicht abzusehen. Die Branche der Bildverarbeiter ist mit dieser Situation auch gut dran und hat keinen Grund, zu klagen. Bis auf Einen: der Nachwuchs an qualifizierten BV-Fachleuten wird knapp. An den Hochschulen passiert hier noch zu wenig, die Industrie greift deshalb zur Selbsthilfe. Eine Ausbildungsstätte ist zum Beispiel die Vision Academy in Weimar.

Mit dem Stammsitz in Weimar und weiteren Seminarzentren in Würselen, Hannover, Oberwolfach und Günzburg ist die Vision Academy flächendeckend präsent. Die Wurzeln der Vision Academy gehen auf die Bildverarbeitungsfirma Vision & Control zurück, die 1995 genau zum richtigen Zeitpunkt des beginnenden „BV-Zeitalters“ begonnen haben, Komponenten der Bildverarbeitung zu etablieren. Mit der Entwicklung der Komponenten, wie Objektive, Beleuchtung und BV-Systeme, zeigte sich immer wieder deutlich, dass Bildverarbeitung eben mehr ist als die traditionelle Hard- und Software, die man nur zusammen stecken brauche. Industrielle Bildverarbeitung, im maschinenbaulichen Umfeld als Machine Vision bezeichnet, besteht aus wesentlich mehr:

– Optik
– Beleuchtung
– Kameratechnik
– Schnittstellen zum Maschinenbau
– Softwareentwicklung
– Automatisierungstechnik
sind Komponenten, die nur in optimaler Abstimmung miteinander zum gewünschten Ergebnis führen.
Vor diesem Hintergrund ist dann im Jahr 1997 bei V & C mit dem Schulungsprogramm für „Optik und Beleuchtung“ sowie das System „PICTOR“ begonnen worden. Diese Schulungen weiteten sich quantitativ und qualitativ immer mehr aus. Ursprünglich angelegt als Kundenschulungen, war das allgemeine Interesse daran bald so groß, dass man sich bei V & C auch für allgemeine Interessenten öffnete. Es hatte sich sehr schnell herumgesprochen, dass hier jemand ist, der zum Beispiel die Themen „Optik und Beleuchtung“ – ein häufig stiefmütterlich behandeltes Feld der Bildverarbeitung – in seiner Schulung anbietet. Die Konsequenz daraus war die Gründung der Vision Academy 2001 in Weimar. Der Standort wurde bewusst vom Firmensitz in Suhl abgesetzt, weil die Vision Academy eine Bildungseinrichtung ist, die anbieterübergreifend in Dingen der Bildverarbeitung weiterbildet. Und wie nicht anders zu erwarten war, hat diese Initiative entsprechend eingeschlagen. Die Vision Academy, so erzählt deren Leiter Ingmar Jahr, wurde schnell bekannt, so dass jetzt in 2002 bereits 70 Veranstaltungen angeboten werden. Diese sind sehr unterschiedlicher Art. Die erste kategorie sind die Basisseminare über einen Tag, die die Themenbereiche „Optik und Beleuchtung“ für die industrielle Bildverarbeitung sowie „BV-Sensoren für den industriellen Einsatz“ beinhalten.
Die Zielgruppe sind Teilnehmer, die gerade damit beginnen, sich mit BV zu beschäftigen.
Die zweite Stufe sind dann die Themenschulungen, die sich an die ambitionierteren Anwender der BV wenden, die einen konkreten Themenkreis haben, wie z.B. Code- und Zeichenlesen. Dabei geht es um Klarschriftlesen, Lesen von scalierbaren Zeichensätzen, Datamatrixcode, Barcodelesen und alle die Dinge, die damit zusammen hängen, wie
– Erkennbarkeit dieser Codes
– welche Codes auf welchem Material sind einfach zu handhaben, welche bereiten Schwierigkeiten
– welche bestimmten Beleuchtungstechniken sind einsetzbar
– wie stellt man Parameter an Codelesegeräten so ein, dass das Ganze möglichst stabil funktioniert
Ein weiterer Aspekt ist auch der Themenkreis „Messen mit Bildverarbeitung“. Dies ist einer der schwierigsten Problemkreise, weil sich dort, so Ingmar Jahr, „die gesamte Physik trifft.“ Angefangen von den Problemen der Wellenoptik, die in die Messtechnik hineinspielt über die ganze Problematik der Abbildungsoptik (was macht diese eigentlich mit meiner Lichtinformation?). Weiter geht es mit der Thematik „Signalverarbeitung in der Kamera“ mit der Fragestellung: „wird hier wirklich das Signal übertragen was der Sensor aufgenommen hat?“ Der nächste große Themenkreis , der heute noch sehr im Dunkeln bleibt weil viel know-how und Betriebsgeheimnis dahinter steckt, ist das Thema „Software“. Wie erkennt die Software beispielsweise eine Kante oder die Bauteile einer Baugruppe? Wenn man diesen ganzen Komplex sieht, wird klar, wie delikat das Thema „Messen mit BV“ eigentlich ist.
Seminare sind Spiegel der Praxis
Für die Einschätzung und Gliederung der Bildverarbeitung nennt Ingmar Jahr eine Stufenfolge von „einfach“ bis „schwierig“. Einfache Aufgaben sind z.B.:
– Anwesenheitskontrolle
– Vollständigkeitskontrolle
– attributive Tests (Ist ein Teil rot oder blau? Ist ein Teil groß oder klein?)
– Montagekontrolle (Ist ein Teil in der richtigen Lage/Position montiert?)
– Erkennen von Codes und Zeichen
– Messen mit Bildverarbeitung
– Robot Vision
Ansinnen der Bildverarbeitung ist dabei immer die „Ganzheitlichkeit“. Erst das perfekte Zusammenspiel aller Komponenten führt zu einem optimalen Ergebnis. In den Seminaren der Vision Academy wird an Teilen geprüft und geübt, die aus der Praxis der Teilnehmer stammen und entweder von diesen mitgebracht wurden oder von Kunden zur Problemlösung gestellt wurden. „Es gibt,“ so Ingmar Jahr, „in der BV nicht die eine Problemlösung. Es gibt für eine Aufgabe die verschiedensten Lösungen. Das Gefühl zu vermitteln, aus der Fülle der möglichen Lösungen das Optimum heraus zu filtern, ist ein Ziel unserer Schulungen, aber auch ein langer Prozess der Erfahrung.“ Wichtig dabei ist es auch, die Grenzen zu erkennen. Die Euphorie Anfang der 90er Jahre über Bildverarbeitung als „Alleskönner“ ist einer sachlichen Einstellung gewichen.
Kursteilnehmer sind mit steigender Tendenz Automatisierungstechniker, die in zunehmenden Maße Machine Vision-Lösungen in ihre Anlagen einbinden. Aber auch Endanwender, die in ihren Unternehmen BV-Anlagen bedienen müssen, sowie „alte Hasen“ der Bildverarbeitung erweitern und vertiefen ihre praktischen Fähigkeiten in der Vision Academy.
Die Zahl der In-House-Schulungen der Vision Academy bei BV-Endanwendungen steigt. Dies hat den Vorteil, dass die Anwender an ihrer eigen Anlage mit ihrer eigenen Anwendung geschult werden und innerbetriebliches know-how aufgebaut wird.
Der nächste Schritt der Vision Academy ist der Sprung über den Teich: da es in den USA noch keine kontinuierliche Ausbildung für Bildverarbeiter gibt, ist geplant, noch in diesem Jahr mit der Arbeit der Vision Academy in Boston zu beginnen.
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