Prozess- und Veränderungsmanagement machen den Weg frei

Das proaktive Qualitätsmanagement verdrängt das passive und wird zunehmend in Geschäftsprozessen verankert, so lässt sich das Ergebnis der FQS-Forschungstagung 2009 zusammenfassen. Der Lohn dafür: Chancen für Innovation und Wachstum. Insbesondere angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise wollte die FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. demonstrieren, welche Projekte sowohl rückblickend als auch aktuell zu einem wirtschaftlichen Erfolg geführt haben.

So etwa generell das Prozessmanagement, weil demgegenüber eine funktionale Organisation Schnittstellenverluste erzeugt. Organisatorische Barrieren behindern hier den Austausch von Informationen, Wissen und Erfahrung. Studien zufolge sehen rund 63 % der Mitarbeiter eines Unternehmens die größten Konflikte in den Kooperationsbeziehungen zu anderen Organisationseinheiten. „Dieser Problematik tritt das Prozessmanagement entgegen, in dem Schnittstellen als Kunde-Lieferanten-Beziehung interpretiert werden“, sagt Prof. Thomas Prefi, Geschäftsführender Gesellschafter der P3 Ingenieurgesellschaft mbH.

Ein weiteres Beispiel ist das Risikomanagement im Bereich der Produktentwicklung und des User-Interfacedesigns für Medizinprodukte. Das Problem dabei: „Je komplexer das Produkt, desto schwieriger gestaltet sich die Erkennung der Risiken“, betonen Prof. Klaus Radermacher, Direktor des Helmholtz-Instituts für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen sowie Frank Beger, Geschäftsführer und Inhaber von Beger Design. Würden diese Risiken jedoch nicht frühzeitig erkannt, drohten dem Hersteller empfindliche Sanktionen. Im Rahmen des AiF/FQS-Projektes ‚Innorisk’ wurde deshalb ein Konzept entwickelt, das die Wechselwirkungen der Risiken komplexer Produkte, insbesondere risikosensitiver Medizinprodukte, transparent bewertet. Denn Gesellschaft und Technik sind von beschleunigten Veränderungen geprägt. Speziell Unternehmen müssen diesen Veränderungen begegnen.