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Prüfsystem sichert Fertigungsqualität

Der Contur Projector in der laufenden Serienfertigung
Prüfsystem sichert Fertigungsqualität

Bei der Firma NIER GmbH in Hohenlockstedt, die hauptsächlich Stanzteile für die Automobil-Zulieferindustrie produziert, wurde im Juli 2001 erstmals im Rahmen der Projektbearbeitung „Neues Prüfkonzept“ das optische Prüfsystem der Ascona GmbH für die laufende Serienüberwachung in der Stanzerei eingesetzt.

Bis zu diesem Zeitpunkt basierte die Prüfung aus Messungen mit aufwändigen Messlehren und Sichtkontrollen. Dabei verursachten Abnutzungen und Brüche von Werkzeugen sowie Materialstärkeschwankungen Teile, die oft außerhalb der Toleranzen lagen, da sie zu spät bemerkt wurden. Dem entsprechend hoch war die Ausschussrate. Aus diesem Grund war eine neue Lösung notwendig, die wesentlich kürzere Messzeiten, eine flexiblere Handhabung sowie eine deutliche Kostenreduktion durch den Wegfall aufwändiger Messlehren bot.

Nach knapp einjähriger Vorbereitungszeit, Klärung technischer Einzelheiten und umfassenden Vergleichsmessungen des optischen Messsystems mit konventioneller Messtechnik (3D-Messmaschine) wurde im Juni grünes Licht für den Einsatz im Stanzbetrieb gegeben. Mittels Anbindung an CAD-Daten als Dateneingang und CAQ-System als Datenausgang hat sich das System nahtlos in den bestehenden Prozess eingefügt.
Werkerunabhängige Qualitätsprüfung
Das optische Prüfsystem wird nun als Stichprobenprüfplatz vor Ort in der laufenden Serienfertigung eingesetzt. Innerhalb der benötigten Prüfzeit von ca. 2 bis 3 Sekunden werden jetzt bei NIER für komplexe Teile bis zu 41 Merkmale gleichzeitig vermessen. Grundlage für die Teilegeometrie bietet der von Kiekert bereitgestellte CAD-Datensatz. Die Werkstücktoleranzen und eventuell vorhandene genehmigte Abweichungen werden ebenfalls vorher im Messprogramm berücksichtigt. Mit diesem System ist nun erstmalig eine werkerunabhängige Qualitätsprüfung direkt in der Produktion möglich, bei der Konturabweichungen aller Art sofort angezeigt werden. Gleichzeitig wird eine deutlich höhere Anzahl von Prüfmerkmalen gegenüber der konventionellen Prüftechnik mittels Lehren erfasst. Nach Einschätzung von Herrn Strodtkötter (QMB) und seinen QS-Mitarbeitern ergibt sich ein Rationalisierungspotential von bis zu 50 Prozent bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualitätsaussage gegenüber der Fertigung und Verbesserung der Dokumentation. Man hat ebenfalls schnell erkannt, dass die Anfertigung aufwendiger Prüflehren für neue Produkte auf ein Mindestmaß reduziert werden kann.
Weitere Vorteile bietet die Netzwerkfähigkeit. Die benötigten Messprogramme können dezentral erstellt werden, ohne dass der laufende Prüfbetrieb gestört wird. Die Dokumentation sämtlicher Stichprobenergebnisse erfolgt ebenfalls im Netzwerk. An weiteren Verbesserungen wird zur Zeit gearbeitet: So soll zukünftig nach erfolgter bestandener Qualitätsprüfung je Behälter ein Transportbeleg gedruckt werden, der eine eindeutige Identifikation sicherstellt und den Prüfstatus dokumentiert. Durch die Realisierung einer Datenschnittstelle zum verwendeten Statistikprogramm der Q-DAS GmbH lassen sich leicht Trendentwicklungen und somit Eingriffsgrenzen und Werkzeugstandzeiten ableiten. Es wird so ein Eingriff in die laufende Fertigung möglich, noch bevor ein schlechtes Teil produziert wird. Das Projektteam ist sich einig darüber, dass zur Ausnutzung aller Potentiale der neuen Technik eine Optimierung des Gesamtablaufs „Prüfprozess“ weiter erforderlich ist.
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