Prüftechnik pur

Um die Informationsbedürfnisse der Fachbesucher genau adressieren zu können, präsentierten die Aussteller Systemlösungen, thematisch gebündelt in die Bereiche Metall, Automotive, Kunststoff, Papier, Baustoffe Lebensmittel, Textil sowie produktionsintegrierte Prüfungen und ein umfangreiches Service-Paket. Mit einer Investitionssumme von sechs Millionen DM wurde rechtzeitig zum zehnjährigen Jubiläum eine neue Produktionshalle mit 3500 m2 fertiggestellt, so dass die Ausstellung in der neuen Teilefertigungs-Halle eine echte Messeatmosphäre ausstrahlte. Auf kurzen Wegen konnten sich die Besucher hier über den Stand der Technik auf ihren speziellen Arbeitsgebieten informieren.

Neben zahlreichen Innovationen für die „traditionellen“ Branchen Kunststoff-, Metall- und Automobil sind aus der langjährigen Erfahrung im Prüfmaschinenbau inzwischen eine Reihe herausfordernder Projekte entstanden, beispielsweise für den Lebensmittel- und Papierbereich oder für Hersteller und Anwender von elektromagnetischen Aktuatoren. Wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Jan Stefan Roell erläuterte, ist es erklärtes Unternehmensziel, das zukünftige Wachstum der Zwick Roell AG durch die Erschließung neuer Marktsegmente zu sichern: „Die Erschließung neuer Branchen und Anwendungsbereiche war in den vergangenen Jahren ein wichtiger Faktor für das Wachstum unseres Unternehmens. Deshalb werden wir auch in Zukunft verstärkt mit individuellen Strategien neue Zielgruppe und deren Prüfbereiche erschließen. Dabei legen wir großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Kunden, Instituten und Verbänden, um auf deren Wünsche und Anforderungen genau eingehen zu können.“

Die zunehmende Produktvielfalt mit neuen Werkstoffen, steigende Anforderungen an Genauigkeit und Umweltverträglichkeit und eine kostengünstige Herstellung verlangen eine immer effizientere Materialprüfung, wie sie beispielsweise die neue Prüfmaschinenserie BasicLine ermöglicht. Sie wurde speziell für einfache Materialprüfungen und Funktionsprüfungen an Bauteilen entwickelt und fand großes Interesse bei den Besuchern. Das flexible, modular aufgebaute Baukastensystem garantiert ein kostengünstiges, anwendungsspezifisches Prüfen, abgestimmt auf individuelle Bedürfnisse zu einem äußerst attraktiven Preis. Nur eine Woche Lieferzeit ist ein weiterer Pluspunkt für dieses Konzept.

Der Rundgang durch die Ausstellung zeigte, dass die Prüfsoftware testXpert bei der Werkstoff-, Bauteil- und Funktionsprüfung eine Schlüsselrolle einnimmt.

Seit der Markteinführung 1996 wurden bereits 3400 Systeme verkauft. Dr. Ing. Axel Groha (Vorstand) betonte: „Der Entwicklungsaufwand für unsere Prüfsoftware testXpert beträgt ca. 170 Mannjahre, davon 50 MJ Test. Unsere Entwickler haben sich zum Ziel gesetzt, ein Maximum an Bedienerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit zu realisieren. Die Software deckt immer mehr Anwendungsfälle in der professionellen Qualitätssicherung ab. Intelligente Routinen, eingebaute Automatismen und multimediales Prüfen eröffnen neue Dimensionen in der Prüftechnik.“

Mit der zunehmenden Verschmelzung von Prüfsoftware und Elektronik wird die Materialprüfung immer weiter vereinfacht. Eine Reihe von Weiterentwicklungen bei der leistungsstarken Mess-, Steuer- und Regelelektronik testControl, die alle zeit- und sicherheitskritischen Aufgaben rund um die Materialprüfung übernimmt, erlaubt jetzt eine noch einfachere Bedienung, einen schnelleren Ablauf und neue Anwendungsgebiete.

Dort wo schnell auf höchstem Qualitätsniveau gefertigt werden muss, müssen exakte Daten unmittelbar für die Qualitätskontrolle zur Verfügung stehen. Fertigungsnahes Prüfen spart Zeit. Diesem Aspekt tragen die fertigungsintegrierten Maschinen Rechnung, wie beispielsweise die Zwick Material-Prüfmaschine zur Prüfung von Elektromagneten, die alle erforderlichen Kraft-Kenndaten von Elektro Bauteilen ermittelt.

Die rasante Entwicklung verlangt ebenso modernste Kommunikations- und Informationssysteme. Mit testNet wurde beispielsweise eine Möglichkeit geschaffen, Prüfdaten mit Internet-Technologie aufzuwerten. Unabhängig vom Prüfverfahren können Prüfergebnisse online ausgetauscht werden.

Mit insgesamt 26 Ausstellern gestaltete sich die Angebotspalette nahezu lückenlos von der einfachen Prüfmaschine bis zu automatisierten Prüfanlagen.

Der Spezialist für dynamische Prüfungen, Roell Amsler, war mit einem deutlich erweiterten Produktspektrum an servohydraulischen Prüfmaschinen und -systemen vertreten, das insbesondere von der Automobilindustrie mit großem Interesse angenommen wurde. Toni Technik stellte neue, effiziente Systeme für die Baustoffprüfung vor. Mit von der Partie waren weitere 23 Partnerfirmen aus den Bereichen Werkstoffprüfung, Messtechnik, Anlaysegeräte und Optoelektronik, so dass die Veranstaltung ihrem Titel „Fachmesse für Prüftechnik“ in vollem Umfang gerecht wurde.

Dass die Besucher immer wieder gerne kommen, dafür spricht nicht nur das große Angebot an Exponaten, sondern auch ein vielfältiges und praxisorientiertes Vortrags- und Rahmenprogramm, Produktpräsentationen, ein Wettbewerb, Internet-Cafe und – nicht zu vergessen – die gute schwäbische Küche.

Seit Juli 2001 Neuorganisation der bisherigen Zwick Roell Gruppe in einer Aktiengesellschaft . Zur Zwick Roell AG mit Sitz in Ulm gehören die produzierenden Firmen Zwick (Ulm), Roell Amsler (Gottmadingen) und Toni Technik (Berlin) sowie die Indentec Ltd. und Zwick Roell Controllers Ltd. (beide England). Die Firmengruppe beschäftigt rund 770 Mitarbeiter weltweit, davon 520 in Ulm.

Im Jahr 2000 betrug der Umsatz 173 Millionen DM (rund 89 Millionen Euro).

In diesem Jahr wird der Umsatz auf 178 Millionen DM steigen und für das nächste Jahr 2002 sind 188 Millionen DM geplant.

Das Produktprogramm besteht aus Prüfmaschinen und -systemen für nahezu alle Bereiche und Anwendungen, Prüfsoftware und umfangreichen Serviceleistungen.

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