Was mich wirklich überrascht hat bei den Arbeiten an diesem Heft, ist die geringe Verbreitung und Anwendung von Prinzipien des Qualitätsmanagements für zugekaufte Dienstleistungen, wie es die Universität St. Gallen festgestellt hat. Was wahrscheinlich in einem Unternehmensteil oder in einer Abteilung gut funktioniert hat, dort auch ganz selbstverständlich in das Qualitätsmanagement eingebunden war, entzieht sich dem bei einer Auslagerung, einem Outsourcing, völlig. Damit holt man sich Fehlermöglichkeiten und Verschwendung quasi in dem Trojanischen Pferd der zugekauften Dienstleistung wieder ins Haus. (Seite 16)
Das soll aber nicht grundsätzlich pessimistisch stimmen. Zeigen doch die Verleihung des European Excellence Award und weitere Auszeichnungen der European Foundation for Quality Management, dass Qualität durchaus ihren festen Platz hat in Europa und auch in Deutschland. Gespannt sein darf man auch auf den nationalen Ludwig-Erhart-Preis, der dieses Jahr am 30. November in Berlin verliehen wird. Wer wird nach Domino-World, Robert Bosch Homburg, Glow & Tingle und Ricoh Deutschland nun dieses Jahr die begehrte Auszeichnung für Spitzenleistung erhalten? Zwölf Unternehmen können darauf hoffen! (Seite 13)
Das besondere Thema dieses Heftes ist die Qualitätssicherung bei der Herstellung von Produkten zur regenerativen Energiegewinnung. Im Mittelpunkt stehen dabei die Windenergiebranche und die Photovoltaik. Gerade die Anlagen für die Windenergie haben imposante Ausmaße erreicht, und sie wachsen immer noch. So lag es nahe, die besonderen Anforderungen daraus an die Qualitätssicherung näher zu beleuchten. Denn auch in dieser Wachstumsbranche zählt das Verkaufsargument Qualität. Die europäische und besonders die deutsche Industrie kann hier mit ihrem guten Ruf werben. Sollte andererseits allerdings alles daran setzen, diesem jederzeit gerecht zu werden. Er ist schnell verspielt.(ab Seite 34)
Joachim Gold
Redakteur
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