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QS-Historie auf Knopfdruck verfügbar

Snecma ersetzt Insellösungen durch integriertes System
QS-Historie auf Knopfdruck verfügbar

Der französische Triebwerksbauer Snecma konnte die vorhandene CAQ-Infrastruktur mit Hilfe des CAQ-Systems CASQ-it von Böhme & Weihs an steigende Anforderungen anpassen. Ein zentraler Punkt war die Seriennummer-Rückverfolgung, mit der sich heute die gesamte QS-Historie unternehmensweit auf Knopfdruck abrufen lässt. Vernetzte Module stellen dabei eine hohe Datenkonsistenz sicher.

Daniel Murgue ist IT-Verantwortlicher Produktion bei Snecma in Corbeil

Die Luft- und Raumfahrttechnik stellt hohe Anforderungen bezüglich Sicherheit, Zuverlässigkeit, Qualität, Wirtschaftlichkeit, Komplexität und Innovationstempo. Dies gilt vor allem für Triebwerkshersteller wie Snecma (ein Tochterunternehmen der Safran-Gruppe). Er entwickelt und produziert Antriebe für den zivilen und militärischen Flugzeugbau sowie die Raumfahrt (kryotechnische Aggregate und Plasma-Antriebe). Bekannt ist im Bereich der zivilen Luftfahrt die Triebwerksreihe CFM56, die zusammen mit General Electric hergestellt und vertrieben wird.
Snecma setzt schon seit vielen Jahren auf ein rechnergestütztes Qualitätssicherungssystem (CAQ, Computer Aided Quality Assurance). Um Triebwerke angesichts der stetig wachsenden Qualitäts-, Produktivitäts- und Zeitanforderungen auch künftig kosteneffizient und fehlerfrei fertigen zu können, musste man aber einen Schritt weiter gehen. Das CAQ-System der Zukunft sollte ein zentrales, integriertes und vollständig vernetztes System mit folgenden Leistungsmerkmalen sein:
  • Steigerung der Prozesseffizienz durch den Ersatz verschiedener rechnergestützter Qualitätssicherungssysteme im gesamten Unternehmen durch eine einheitliche durchgängige CAQ-Software.
  • Schaffung einer harmonisierten CAQ-Infrastruktur, mit der sich alle qualitätsrelevanten Daten noch schneller und einfacher als bisher konsolidieren, vergleichen und auswerten lassen.
  • Verbesserung der Integration von CAQ und ERP (Baan), um den Informationsfluss zu vereinfachen und zu beschleunigen – etwa zwischen Einkauf, Fertigung, Lieferanten und Kunden.
Gesucht wurde also eine CAQ-Software, die eine hohe Systemleistung bietet mit kurzen Reaktionszeiten – um so schnell große Datenmengen zu verarbeiten. Ziel war es, auf Basis einer leistungsstarken zentralen Seriennummer-Verfolgung die gesamte QS-Historie jedes Bauteils unternehmensweit auf Knopfdruck bereitzustellen. Dabei sollte durch eine effektive Modul-Kommunikation und gut vernetzte Module eine hohe Datenkonsistenz erreicht werden.
Umstieg ohne Einarbeitungsaufwand
Da sich zudem die vorhandene CAQ-Infrastruktur bereits durch ihre Benutzerfreundlichkeit auszeichnete, sollte auch die neue CAQ-Software alle erforderlichen Informationen darstellen und Funktionen bieten, um die Leistungsfähigkeit der Qualitätsprozesse bei Snecma sicherzustellen und zu verbessern. Insbesondere sollten die Anwender beim Wechsel zum neuen CAQ-System fast keinen Unterschied bemerken.
Nach einer ausgedehnten Marktanalyse entschied sich Snecma im Sommer 2002 für das Produkt CASQ-it der Böhme & Weihs Systemtechnik GmbH & Co. KG aus Sprockhövel. Ausschlaggebend dafür waren vor allem drei Kriterien:
  • Die hohe Qualifikation und langjährige Erfahrung des CAQ-Anbieters als Hersteller und Systemintegrator.
  • Das Evaluations-Team konnte feststellen, dass die bereits im Markt installierten und praktisch erprobten CASQ-it-Versionen in der Lage waren, die spezifischen Anforderungen des Triebwerkherstellers und externer Instanzen wie etwa der Aufsichtsbehörden zu erfüllen.
  • Umfassender mehrsprachiger Support für Beratung, Projektmanagement und technische Unterstützung.
Snecma installierte daraufhin zwischen November 2003 und Anfang 2007 insgesamt sieben Module in zwei Phasen. In der ersten Phase wurden zunächst an vier Standorten für rund 1500 Mitarbeiter drei Komponenten integriert (Lieferantenbewertung, Definition der Mitarbeiterrechte, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess), die jedoch noch nicht in die sensible Fertigung eingriffen. In der zweiten Phase folgten Module für kritische Prozesse, wie Wareneingang, Reklamationsmanagement und Warenausgang sowie die wichtige Seriennummer-Rückverfolgung. Bereits kurz nach der Einführung der unternehmensweit einheitlichen und vernetzten computergestützten Qualitätssicherung zeigten sich bei Snecma bereits die Vorteile dieser Lösung.
CASQ-it ist heute an sechs Standorten in Frankreich aktiv. Das strategische Ziel der Totalen Information wurde auf Anhieb erreicht: Mitarbeiter erhalten per Knopfdruck die gesamte QS-Historie jedes Halbfertig- und Fertigprodukts übersichtlich präsentiert. Bei Bedarf können bis zu 1000 Anwender gleichzeitig auf alle Daten der 10 Millionen angelegten Seriennummern zugreifen. Maßnahmen zur Fehlervermeidung und kontinuierlichen Verbesserung lassen sich zudem noch effektiver, schneller und einfacher umsetzen als zuvor. Innerhalb eines Jahres werden heute rund 5 Millionen Qualitätsereignisse abgewickelt. Und vor allem bezüglich der Konsistenz der Daten ist Snecma einen Schritt weiter:
  • Qualitätsrelevante Daten verfügen jetzt über eine einheitliche Nomenklatur und lassen sich so konsolidieren, vergleichen und auswerten – abteilungs- und werksübergreifend.
  • Alle Werke arbeiten mit einheitlichen Bewertungsmaßstäben. Subjektive Fehlerbeschreibungen gehören damit der Vergangenheit an.
  • Die Software eliminiert redundante Qualitätsdaten (etwa identische Fehlerarten mit unterschiedlichen Bezeichnungen).
Der gesamte QS-Lebenslauf jedes Teils steht neben Snecma auch Lieferanten und Kunden in Bruchteilen von Sekunden zur Verfügung. Informationen über Anzahl und Art der Reklamationen, Zuverlässigkeit der Lieferanten sowie Kosten (aufgeschlüsselt nach Fehlerarten) sowie Fehler- und Qualitätsschwerpunkte (intern und extern) führen unmittelbar dazu, dass Snecma Qualität, Produktivität, Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit steigern kann.
Auf diese Weise ist es gelungen, die bereits in der Vergangenheit bewährte CAQ-Infrastruktur weiter zu verbessern, um so Triebwerke auch bei wachsenden Qualitäts-, Kosten- und Zeitanforderungen zuverlässig und effizient fertigen zu können. Durch den Wechsel von isolierten Insellösungen hin zu CASQ-it ließen sich bereits in der Einführungsphase die Kosten senken und Leistungssteigerungen realisieren. In der nun folgenden dritten Phase, die voraussichtlich Ende 2009 abgeschlossenen sein wird, folgt die Integration der Software-Module Zusammenbau und Triebwerks-Montage.
Böhme & Weihs, Sprockhövel www.boehme-weihs.de
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