Eine hohe Qualität der Stromversorgung ist für hochsensible Produktionsabläufe in der industriellen Herstellung eine der wesentlichen Voraussetzungen. Die neuesten Techniktrends und Innovationen in der Qualität von Stromnetzen waren Themen der internationalen Fachtagung „Quality of Power Supply“ der Energietechnischen Gesellschaft im VDE (ETG). Insbesondere durch den Einsatz von Mikroelektronik und Informationstechnologie bei hochkomplexen Produktions- und Steuerungsprozessen können auch nur geringe Qualitätsschwankungen gravierende Folgen haben. Selbst ein nur kurzzeitiger Spannungseinbruch kann den Zusammenbruch der Fertigung auslösen, zur Produktion von Ausschuß führen und teilweise sogar zu einer Zerstörung der Produktionsanlagen führen. Ähnlich hohe Anforderungen sind in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern oder Rechenzentren zu stellen. Dagegen sind die Folgen eines kurz-zeitigen Spannungseinbruchs in vielen anderen, insbesondere im privaten Bereich weit weniger gravierend. Während die Frequenzstabilität des elektrischen Stroms allein von der Verbundebene bestimmt wird, d.h. von der aufeinander abgestimmten Einspeisung von Strom durch die am Netz angeschlossenen Kraftwerke, hängen Spannungsqualität und Versorgungszuverlässigkeit praktisch allein von der Infrastruktur der Verteilungsnetze ab. Gleichzeitig belaufen sich die Investitions-kosten für die Verteilungsnetze auf rund 40 Prozent der gesamten Investitionskosten für die Stromversorgung. In der Netzplanung ergibt sich daraus ein Zielkonflikt, der sich in zukünftigen Wettbewerbsszenarien noch weiter zuspitzen dürfte.
A QE 406
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