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Qualität, die sich rechnet

ARI-Armaturen sichert Qualität von über 10.000 Pro- dukten mit Guardus
Qualität, die sich rechnet

Absperren, Sichern, Regeln oder Ableiten. Mit über 10.000 Produkten und mehr als 100.000 Varianten bietet das Portfolio des global agierenden mittelständischen Industrieunternehmens ARI-Armaturen eine enorme Vielfalt an Qualitäts-Schwerarmaturen. Der weltweite Einkauf an Rohstoffen und die zentrale Produktion in Deutschland erfordern dabei strengste Qualitätskontrollen, um den reibungslosen Ablauf der Lieferungen aus allen Ländern zu gewährleisten. Deshalb setzen die Qualitätsverantwortlichen von ARI nicht nur im gesamten Beschaffungsprozess, sondern auch für die Reklamationsabwicklung und Prüfmittelverwaltung auf das Manufacturing Execution System „GUARDUS MES“ der Guardus Solutions AG aus Zusmarshausen.

Monika Nyendick – Fachjournalistin, Ulm

Am Hauptproduktionsstandort von ARI in Schloss Holte-Stukenbrock werden täglich über 35 Tonnen an Rohmaterial und fertigen Produkten bewegt. Neben zwei weiteren Produktionsstätten mit insgesamt 150 Beschäftigten produzieren hier mehr als 500 Mitarbeiter Schwerarmaturen, die in Europa, Asien, Afrika, Amerika, Ozeanien und im Mittleren Osten zum Einsatz kommen. Garant für diesen weltweiten Erfolg ist vor allem das enorme Qualitätsbewusstsein des deutschen Herstellers. So werden alle 10.000 ARI-Produkte unter aufwändigen produktionsbegleitenden Kontrollen nach DIN ISO 9001 gefertigt und sind sowohl länder- als auch produktspezifisch zertifiziert. Doch nicht nur in der Produktion gelten strenge Qualitätsstandards. Auch der gesamte Beschaffungsvorgang und die Reklamationsbearbeitung unterliegen klaren Qualitätsprozessen und Kennzahlenanalysen. Zum Einsatz kommt hier die Qualitäts-Management-Lösung GUARDUS MES „QM-Beschaffung“: von der einheitlichen Prüfplanung und Prüfmittelverwaltung über das Lieferanten-Management bis hin zur Endkundenbetreuung.
1.500 Prüfpläne und CAD-Integration
Zentraler Dreh- und Angelpunkt in Sachen Qualität ist bei ARI der Wareneingang. Hier werden alle georderten Guss- und Zukaufteile registriert und via Lieferschein im führenden ERP-System BaaN gebucht. Bei der anschließenden Datenübergabe an Guardus erhält der Prüfer neben der Wareneingangsnachricht zeitgleich die Information, ob die Ware für die Serienfertigung kontrolliert werden muss oder gar eine Erstbemusterung durchzuführen ist. Liegt die Prüfpflicht vor, so wird in Guardus automatisch ein entsprechender Prüfauftrag generiert und eine Stichprobentabelle gibt die genaue Anzahl an Prüflingen vor. Durch die enge Integration des eingesetzten CAD-Progamms ME 10 in Guardus arbeitet der Wareneingangprüfer nicht nur mit Hilfe der technischen Daten und vorgegebenen Prüfmitteln des Prüfplans. Detailgenaue Zeichnungen der zu prüfenden Teile stehen so jederzeit über einen ME10-Browser im workmanager am Guardus-Arbeitsplatz zur Verfügung und markieren alle fertigungsrelevanten Prüfmaße und geben bei komplexen Prüfungen Anhaltspunkte, wo genau sich das zu prüfende Merkmal befindet. Ein weiterer wichtiger Bestandteil für den effizienten Ablauf der Wareneingangsprüfung ist die so genannte Merkmalsmatrix. Sie beschreibt, welches Prüfmerkmal für welchen Prüfmodus relevant ist. Auf diese Weise erhält der Prüfer entweder den „abgespeckten“ Serienprüfplan, in dem nur die wichtigen Serienprüfmaße aufgelistet sind. Handelt es sich hingegen um ein Erstmuster, enthält der Prüfplan eine detaillierte Auflistung aller bestehenden Prüfmerkmale.
Analog dazu verläuft auch die Detailabstufung in den CAD-Zeichnungen. „Für ein Unternehmen, das seine Rohstoffe weltweit einkauft, ist nichts wichtiger als effiziente Arbeitsabläufe. Das gilt auch für den QS-Bereich. Ohne Guardus hatten wir früher vor allem bei den Erstmustern einen immensen Zeitaufwand. CAD-Pläne wurden ausgedruckt, manuell gekennzeichnet und die Prüfer mussten diese Spezifikationen wiederum von Hand in das Prüfdokument übertragen. Die Guardus-gestützte Prüfung und die Integration des CAD-Programms ersparen uns heute über zwei Stunden pro Erstbemusterung. Und auch in der Serienprüfung konnten wir mit ca. 50 Prüflingen pro Tag und pro Mann an Geschwindigkeit zulegen“, erklärt Jens Möhring, Leiter der Qualitätssicherung bei ARI-Armaturen.
Neben den 1.500 Prüfplänen verwenden die Kontrolleure im Wareneingang auch die „Freie Fehlererfassung“. Diese kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn für gelieferte Waren, wie beispielsweise Stangenmaterial oder begleitende Werkstoffe, kein Prüfplan existiert. Dabei werden auf Basis der zentralen Fehlerkataloge Qualitätsmängel befundet und an Guardus übergeben. Nach abgeschlossener Prüfung werden die Ergebnisse an BaaN rückgemeldet und alle Waren im Lager farblich gekennzeichnet: GRÜN für Produktionsfreigabe, GELB für geringfügige Mängel, die nach Absprache mit dem Konstrukteur jedoch trotzdem verarbeitet werden können, und ROT für gesperrte Ware. „Grüne Teile“ werden anschließend an das Rohwarenlager übergeben, wo sie zur Fertigung bereitstehen. Die fertigungsbegleitende Qualitätssicherung erfolgt mittels Prozessregelkarten und CAD-Zeichnungen direkt an den einzelnen Fertigungs- und Montagearbeitsplätzen. Entdeckt ein Werker während der Produktion ein Schlechtteil, erfolgt ebenfalls eine Rückmeldung an Guardus, die rückwirkend im Wareneingang erfasst wird.
Kontinuierliches Lieferanten-Coaching und schnelle Reklamationsbearbeitung
Auf die zeitnahe Bearbeitung von internen und externen Reklamationen legen die Qualitäter von ARI großen Wert. So stößt Guardus bei einem „roten“ oder „gelben“ Wareneingang ein Workflow an, der den Abteilungsleiter im Einkauf und den QS-Meister unverzüglich über diesen Vorgang informiert. Weist der Mangel bei anschließender Überprüfung einen inakzeptablen Schweregrad auf, erhält der verantwortliche Lieferant einen automatisch erstellten Prüfbericht, der in seine Qualitäts- und Fehlerhistorie einfließt. „Prüfberichte sind für uns nicht nur Papier, sondern konkrete Maßnahmen zur Qualitätssteigerung. Deshalb klären wir in den meisten Fällen gemeinsam mit unseren Lieferanten, was in einem solchen Fehlerfall zu tun ist, also konkrete Nacharbeiten oder auch den Umtausch der Schlechtteile. Nur so können wir unsere Lieferanten zu maximaler Qualität ‚erziehen’, wiederkehrende Fehllieferungen vermeiden und unseren Prüfaufwand kontinuierlich reduzieren“, so Möhring weiter. Gefördert wird dieser Coaching-Prozess durch Qualitätsziele der einzelnen QS-Mitarbeiter bei ARI. Dabei wird zum Jahresanfang ein Lieferanten-Ranking aufgestellt mit dem Ziel, die Liefertermin- und Mengentreue sowie die Produktqualität über das laufende Jahr zu verbessern. Ähnlich läuft die Abwicklung von Kundenreklamationen wie Warenrücklieferungen oder Reparaturen. Diese werden von den mehr als 30 Innendienstmitarbeitern des Vertriebs in Guardus nach Art, Ort, Ursache und Verursacher befundet und ein softwaregestützter Workflow leitet die Vorgänge dann an den Kundendienstleiter weiter. Bei kritischen Fehlern wird zudem der QS-Leiter informiert und gemeinsam eine kundenindividuelle Problemlösung erarbeitet. „Auch hier konnten wir ähnlich wie bei den Wareneingangsprüfungen die Bearbeitungszeit der einzelnen Beanstandungen um nahezu 50 % reduzieren“, zeigt Möhring die Vorteile von Guardus auf.
Für eine effiziente Kosten- und Qualitätskontrolle stehen den Qualitätsverantwortlichen von ARI umfassende Analysewerkzeuge zur Verfügung. Pareto-Analysen beschreiben die größten Problemfelder im Unternehmen hinsichtlich ihrer Fehlerhäufigkeit und Fehlerkosten über die Zeit. Auswertungen nach Kunden, Lieferanten, Fehlerarten und -verursacher sowie betroffene Produktgruppen und anfallende Fehlerkosten fließen so konsequent in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess ein. Zudem werden die Analyseergebnisse in monatlichen Reports an die einzelnen Lieferanten weitergeleitet und gemeinsam besprochen.
Prüfmittelverwaltung
Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet von Guardus ist die unternehmensweite Verwaltung der insgesamt 6.500 verschiedenen Prüfmittel. Sortiert nach Prüfmittelarten und Prüfmittelgruppen wird dabei die gesamte Verwendungs- und Kalibrierungshistorie zur Prüfplanung, Instandhaltung und Auswertung auf den jeweiligen Prüfmittelstammkarten festgehalten. Der besondere Vorteil: Die Prüfungsintervalle können besser an den tatsächlichen Zustand der Prüfmittel angepasst, sprich reduziert oder variiert werden. „Die exakte und vor allem zuverlässige Verwaltung unserer Prüfmittel ist enorm wichtig. Denn sie ist die Grundlage für jede Zertifizierung. Doch was früher ein Vollzeitjob für einen Mitarbeiter war, kann heute mit einem ‚halben Mann’ abgewickelt werden. Und da die Verwaltung der Prüfmittel im Produktionsbereich stattfindet, kann die frei gewordenen Arbeitszeit effektiver eingesetzt werden“, so Möhring.
Individuelle Anpassungen in der Zeugnisverwaltung
„Guardus ist in meinen Augen das beste Produkt, das es auf dem deutschsprachigen Markt zu kaufen gibt. Nicht nur wegen seiner mächtigen Standardfunktionalitäten, sondern vor allem auf Grund der individuellen Anpassungsmöglichkeiten direkt im Produkt“, so Möhring weiter. Gutes Beispiel für diese Flexibilität ist die Zeugnisverwaltung, die der Armaturen-Hersteller selbständig mit Hilfe des Guardus „Toolsets“ aufgebaut hat. Dabei werden Materialprüfzeugnisse in Guardus eingescannt, archiviert und anschließend auf CD gebrannt und dem Kunden per Post geschickt. „Dieses neue Verfahren erspart uns erheblich Zeit und Kosten. Was früher manuell und aufwändig war, funktioniert heute auf Knopfdruck“, schließt Möhring seine Bestandsaufnahme.
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