Seit es die Neuen Medien gibt, sehen die Alten alt aus. Könnte man meinen. Ich finde, auch wenn man mit der Zeit geht, sollte man Kinder nicht gleich mitsamt dem Bad ausschütten. Facebook, LinkedIn und Twitter haben sicher Vorteile gegenüber den nicht mehr neuen Medien, Themenportalen im vorher neuen Internet, und alten Medien, den Print-Produkten. Ein Vorteil der neuen Medien liegt aus Sicht der Emittenten ganz sicher darin, dass Streuverluste nichts kosten. Wen kümmert es denn, ob die Twitter-Meldung von einer Million Adressaten wahrgenommen wird, die null Potenzial haben. Das Problem liegt eher beim Empfänger: wer hat schon Zeit, diese Kanäle ständig zu scannen, ob einmal etwas Nütz- liches vorbei kommt? Wer will schon hunderte Freunde haben, die er kaum oder gar nicht kennt? Jedoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass schnell einmal eine locker verbreitete Meldung Reaktionen hervorruft, die, dem Absender sei es zu Gute gehalten, weder beabsichtigt noch erwartet werden: „Twitter-Fauxpas des MDR-Intendanten. Schlechter Witz hoch 20.000“ konnte der Spiegel am 5. Oktober melden. Die Rede des Bundespräsidenten zum Tag der Deutschen Einheit inspirierte den MDR-Intendanten am Montag zu einer Meldung, die viel Beachtung fand. Spiegel weiter unten: „Je größer das Erregungspotenzial einer Äußerung oder Information, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie durch zahlreiche ‚Retweets‘ an immer weitere Netzwerke weitergereicht wird.“ Ich finde, Qualitätsmeldungen gehören in eine Qualitätszeitschrift, deren Redakteure für den Leser schon mal die Spreu aussondern, damit er seine Zeit für das Wesentliche nützen kann. Das Medium selbst, ob Fachzeitschrift oder Fachportal, ist dann zweitrangig. Beide haben ihre spezifischen Vorteile. In dieser Ausgabe der QUALITY ENGINEERING stehen zwei Themenblöcke im Mittelpunkt: Alles zum Thema Bildverarbeitung, rund um die Fachmesse Vision in Stuttgart, und zu dem Spezialthema Kunststoff: Welche besonderen Probleme bereitet dieser Werkstoff, wie sieht deshalb die Qualitätssicherung aus.
Joachim Gold
Redakteur
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