Beginnend vom Start-up über die verschiedenen Wachstumsphasen hinweg entsteht laufend die Gefahr für Unternehmen, an Effizienz zu verlieren, da im Rahmen der Unternehmensentwicklung eine immer komplexere Verwaltung entsteht und der eigentliche Firmenzweck aus den Augen verloren gehen kann.
Diese klar beschriebene Problematik unter anderem durch die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler C. Northcote Parkinson (Parkinsons Gesetz) und Larry Greiner (5-Phasen-Wachstumsmodell) gerät oft gerne in Vergessenheit, ist aber leider immer wieder zu beobachten.
Mit jeder neuen Stelle steigt der Aufwand
Gerade der Personalbereich eines Unternehmens ist aufgrund seiner Schnittstellenfunktion – zwischen Arbeitsmarkt und Unternehmen einerseits und allen Unternehmensbereichen sowie Hierarchieebenen andererseits – sowie seiner breiten administrativen Aufgabenfelder extrem stark von dieser Fragestellung betroffen. Mit jeder zusätzlich zu besetzenden Stelle, mit jedem neuen Mitarbeiter kann der Aufwand, der in diesem Bereich betrieben wird, extrem steigen. Wer hinterfragt dann, ob mit dem Aufwand auch der Nutzen für das Unternehmen entsprechend steigt?
Gerade bei stark wachsenden Unternehmen gerät das Personalwesen leicht ungebremst in diese Bürokratiefalle, weil oft und spontan neue und drängende Herausforderungen auftreten, die Gesamtorganisation jedoch noch nicht gefestigt ist, das Controlling vermeintlich andere Aufgabenschwerpunkte hat, als das Personal-Controlling zu betreiben und die Unternehmensführung oft froh ist, sich nicht auch noch näher mit diesem Themengebiet intensiver auseinandersetzen zu müssen.
Im Umkehrschluss lassen sich damit aber auch schon Lösungsstrategien aufzeigen, um diesem Problemkreis entgegenzutreten:
- Man muss sich wieder bewusst sein, dass das Parkinson`sche Gesetz Realität ist – vor allem mit dem Lehrsatz „Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit“.
- Die Entwicklung der Organisation sollte nicht durch drängende und spontane Aufgaben sich selbst überlassen werden. Stattdessen ist stets die Notwendigkeit einzelner Arbeitsschritte zu überdenken.
- Man sollte bewusst Personalcontrollings einführen, mit Kennzahlen arbeiten, Markt- und Unternehmensvergleiche suchen sowie Kostenvergleiche und –entwicklungen analysieren. Durch das Thema Mensch ist der Personalbereich natürlich viel schwerer kalkulierbar. Gerade deshalb ist hier hohe Transparenz bezüglich organisatorischer Abläufe und Aufwand notwendig.
Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital
Letztendlich muss die Unternehmensführung akzeptieren, dass Personalmanagement „die“ zentrale Aufgabe für sie ist. Jeder Mitarbeiter mehr oder weniger mit der falschen oder richtigen Qualifikation am entsprechenden Arbeitsplatz steigert oder senkt die Leistungsfähigkeit einer Organisation. Oft gehörte Thesen wie zum Beispiel „Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital“ sollten nicht nur Employer-Branding Schlagworte nach außen sein. Sie müssen auch intern umgesetzt werden – vor allem zum Erfolg des Unternehmens. ■
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Der Autor:
Udo Wirth