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Sichere Prozesse für sichere Produkte

Die Qualitätssicherung der Unternehmensprozesse
Sichere Prozesse für sichere Produkte

Überholt ist die Ansicht, dass Qualitätssicherung funktioniert, wenn sie ausschließlich auf die Produktqualität ausgerichtet wird. Die Verflechtung der Prozessschritte muss berücksichtigt werden. Denn nur fehlerfreie Prozesse garantieren fehlerfreie Produkte.

Kann ein Unternehmen dokumentieren, dass seine Unternehmensprozesse bestimmte Normvorgaben erfüllen, erhält es das Audit gemäß der entsprechenden Qualitätsnorm. Qualitätsnormen bewerten dabei nicht die Produkte selbst, sondern die Prozesse, die zu den Produkten führen.

Drei Generalprozesse
Betrachtet man alle Prozesse in einem Unternehmen, so können grundsätzlich drei Generalprozesse unterschieden werden (Bild 1). Es ist der Entwicklungsprozess mit seinen Prozessschritten Projektmanagement, Entwicklung und Freigabe. Auf ihn folgt der Materialprozess. Hierbei gilt es, Fehler möglichst früh zu erkennen und sie nicht weiter zu leiten. Aus Sicht des Qualitätsmanagements steht im produzierenden Materialprozess daher das Prüfwesen im Vordergrund. Schließlich gibt es als dritten Generalprozess die sogenannten Begleitprozesse. Dieser Prozess stellt in erster Linie verdichtete Qualitätsinformationen für alle Unternehmensbereiche bereit. Hierzu zählt neben der prozessorientierten Fehlererfassung im Reklamationswesen auch die Durchführung von Korrekturprozessen. Schließlich fungiert der Begleitprozess als Meta-Prozess, da er Entwicklungs- und Materialprozess auf Prozessfehler überprüft.
Prozessorientierte QS-Systeme
Es gibt nur wenige Softwaresysteme, die dem Anspruch einer prozessorientierten Qualitätssicherung gerecht werden können. Um prozessorientiert zu sein, reicht es nicht, einzelne Programmfunktionen wie Mosaiksteine nebeneinander zu setzen oder wie Puzzleteile zu einem möglichst umfassenden System zu kombinieren.
Prozessorientiert ist ein QS-System dann, wenn es sich in die bestehenden Geschäftsprozesse integriert. Sei es in Warenwirtschaftssysteme (ERP/PPS), in Datenbanken (MES/BDE) oder Kommunikationspakete (z. B. MS-Office, Outlook oder Notes). Integration heißt hier nicht, ein Dokument aus einem anderen Datenformat importieren, öffnen und lesen zu können. Integration heißt, dass das QS-System Dokumente aus dem jeweiligen System be- und verarbeiten kann. Und vom anderen System aus aufrufbar ist. Dabei ist besonders die Integration in verbreitete Standardsysteme wie SAP R/3 wichtig – schließlich kann man von keinem Unternehmen erwarten, seine vorhandenen Systeme an ein unzulängliches QS-System anzupassen.
Qualitätssicherheit im System
Ein prozessorientiertes Qualitätssicherungssystem wie CASQ-it vom Systemhaus Böhme und Weihs unterstützt alle genannten Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Das Besondere an CASQ-it ist seine Modularität: Einzelne Funktionen arbeiten autark und funktionieren, ohne dass irgend ein Gesamtsystem installiert sein muss. Dennoch lassen sich sämtliche Einzelfunktionen bei Bedarf zu einem Großen Ganzen verbinden.
Der Schlüssel für diese Fähigkeit ist die von Böhme und Weihs entwickelte WFO-Technologie. Ein WFO ist ein Workflow-Objekt. Vergleichbar vielleicht mit einem sich öffnenden Programmfenster mit einer Eingabeaufforderung und (mehr oder weniger) vorgegebenen Eingabemöglichkeiten. Das WFO lässt sich problemlos als Textbestandteil oder Anhang einer E-Mail versenden. Der Empfänger muss keine spezielle Software installiert haben – es reicht ein einfacher Browser. Nachdem er der Eingabeaufforderung gefolgt ist und beispielsweise einen Status oder einen Zahlenwert eingegeben oder bestätigt hat, sendet er das WFO als Antwort an den Absender zurück – fertig.
In der Praxis der Qualitätssicherung heißt das: Jeder unmittelbar oder mittelbar an einem Geschäftsprozess Beteiligte kann in den Ablauf der Qualitätssicherung integriert werden. Sogar die Lieferanten und Kunden eines Unternehmens. Weil die entsprechenden Abläufe (wer muss wann was tun) als Prozess definiert sind, sind viele Abfragen automatisierbar. Ebenso wie die Analyse und Verarbeitung der eingehenden Antworten.
QS im Entwicklungsprozess
Im Entwicklungsprozess beginnt die prozessorientierte Qualitätssicherung mit dem Advanced Product-Quality-Planning (APQP). Hier werden Prozessschritte auf der Basis von Vergangenheitserfahrungen so geplant, dass Projekte von Anfang an optimal gestaltet sind. Die Fehlermöglichkeiten-Einflussanalyse (FMEA) ermittelt systematisch, wo Fehlerquellen zu erwarten sind, an welchen Stellen Fehler zu besonders hohen Folgekosten führen und wo am effektivsten und effizientesten geprüft werden kann. Ein Controlplan erstellt optimierte Prozesslenkungspläne für kürzeste Reaktionszeiten. Die automatisierte Prüfplanung (PPL) errechnet und weist aus, an welcher Stelle mit welcher Prüfart in welchem Umfang geprüft werden sollte, um einerseits das Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten und andererseits unnötigen Prüfaufwand zu vermeiden.
Das ebenfalls in die prozessorientierte Qualitätssicherung integrierte Prüfmittelwesen (PMW) stellt sicher, dass die zur Realisation der Prüfplanung erforderlichen Prüfmittel in hinreichender Menge und Genauigkeit bereitstehen. Erst wenn alle erforderlichen Projektdaten vollständig erfasst und auf ihre Normkonformität überprüft wurden, erteilt das System die Produktfreigabe und damit Grünes Licht für den anschließenden Materialprozess der Produktion.
QS im Materialprozess
Der Materialprozess umfasst neben der eigentlichen Produktion auch die dieser vorgelagerte Beschaffung und die ihr nachgelagerte Auslieferung. Bereits bei der Lieferantenauswahl greift der Einkauf auf Informationen der Qualitätssicherung zurück, da er zu jedem Lieferanten eine Fehlersammelkarte seiner bisherigen Lieferungen abrufen kann. Trifft die Lieferung im Unternehmen ein, wird sie einer durch die Qualitätssicherung beauftragten Wareneingangsprüfung (WEP) unterzogen, deren Ergebnisse wiederum in die laufende Lieferantenbewertung einfließen. Innerhalb der eigentlichen Produktion verläuft die Qualitätssicherung in Form von Zwischenprüfungen (ZP) und einer ständigen Qualitätsdatenerfassung (QDE).
Sie fungiert als Rückmeldung an die Prozessplanung (tauchen hier Fehler auf, muss der Prozess fehlerhaft sein!). Gleichzeitig liefert sie die nötigen Informationen für dien Begleitprozess.
Bei der Lieferung erfolgt die Qualitätssicherung durch die Warenausgangsprüfung (WAP). Ihre Ergebnisse dienen in erster Linie der Dokumentation – sowohl unternehmensintern als auch gegenüber dem Kunden in Form entsprechender Produktzertifikate. Eventuelle Reklamationen können mit Hilfe der Informationen aus der WAP schnell und konkret bearbeitet werden.
QS im Begleitprozess
Zur Qualitätssicherung in den Begleitprozessen zählt zunächst das Reklamationswesen. Es umfasst die Reklamationsverfolgung beim Lieferanten, beim Kunden sowie intern. Und ist im prozessorientierten QS-System eng gekoppelt an Entwicklungs- und Materialprozess. Fehlerquellen werden schnell aufgedeckt, da dank Prozessorientierung jeder Schritt nachvollziehbar ist und jederzeit zurückverfolgt werden kann.
Ein weiterer Schwerpunkt der prozessorientierten Qualitätssicherung im Begleitprozess ist die Maßnahmenverfolgung bei Abweichungen. Dies ist insoweit sehr effektiv, als dass die Vorgaben bereits Bestandteil des Prozesses sind.
Dem Management dient die Qualitätssicherung als Informationssystem. CASQ-it kann die gesammelten Informationen jederzeit in verdichteter Form anzeigen – sei es als Statusbericht mit kleiner oder großer Detailtiefe, als Tabelle mit exakten Zahlenwerten oder als Diagramm für die schnelle Übersicht.
Schließlich hilft die prozessorientierte Qualitätssicherung bei der Organisationsüberwachung durch Audits. Da die Vorgaben der Qualitätsnormen im System verankert sind, lässt es bei entsprechender Aktivierung einen Prozessschritt nicht zu bzw. erteilt keine Prozessfreigabe, wenn die Norm nicht erfüllt ist.
Böhme & Weihs, Sprockhövel
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