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Software CoChecker minimiert das Haftungsrisiko
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Material Compliance – also das Einhalten aller relevanten Gesetze und Richtlinien – ist ein zentraler Faktor des unternehmerischen Erfolgs. Für Entwicklung, Beschaffung und Vertrieb in der Automobilzulieferindustrie stellt das Softwaretool CoChecker die Umsetzung sicher – auf Basis der jeweils aktuellen Gesetze und Richtlinien.

M.Eng. Dipl.-Ing. Stefan Nieser ist Bereichsleiter/Partner der tec4U Ingenieurgesellschaft mbH. E-Mail: s.nieser@tec4U.com

Waren es früher Zölle und andere Barrieren, die Handelshemmnisse darstellten, so sind es heute überwiegend geopolitisch geltende Regularien, die die Marktzugänglichkeit von Produkten beeinflussen. Dies führt zu einer komplexen und darüber hinaus dynamischen, globalen Anforderungsmatrix an die Produkte. Zudem gelten für jeden geopolitischen Wirtschaftsraum, seien es Einzelstaaten wie Neuseeland oder Zusammenschlüsse wie die EU oder NAFTA, individuelle Regeln und Standards.
Die verschiedenen Zielmärkte eines global tätigen Unternehmens ergeben eine komplexe Produktanforderungsmatrix. Um deren Erfüllung sicherzustellen, muss der Produktverantwortliche alle relevanten Regularien in der jeweils aktuell gültigen Fassung beschaffen und in den Produkten umsetzen. Dieser Vorgang ist selten standardisiert und prozesssicher. Während des Entwicklungsprozesses ist es aber erforderlich, innerhalb von mehreren Zeitintervallen regelmäßige Prüfungen bezüglich der Konformität der Produkte durchzuführen. Eine Schwierigkeit hierbei ist es, die Intervalle so zu wählen, dass sie mögliche Änderungen von Regularien nicht überlaufen. Dabei ist offensichtlich, dass das Einhalten der Anforderungsmatrix einen nicht unerheblichen Aufwand mit sich bringt. Leider ist ein marktkonformes Produkt auch kein Wettbewerbsvorteil, sondern vielmehr als Mindeststandard zu verstehen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht besteht daher ein sehr großes Interesse daran, diese Pflichtübung so kostengünstig wie möglich auszuführen.
Material Compliance – Basiscomplianceanforderung
Unter dem Stichwort ‚Material Compliance’ versteht man in diesem Zusammenhang die Anerkennung und Umsetzung aller materialrelevanten Gesetze sowie aller internen und externen Richtlinien. Stellvertretend für diese Anforderungen seien an dieser Stelle die Gesetzesvorgaben REACH, ROHS oder ELV erwähnt sowie Branchenvorgaben wie IMDS, GADSL oder der VDA Band 2. Zahlreiche aktuelle Beispiele belegen, dass die Nicht-Einhaltung dieser normativen Rahmenbedingungen mit hohen Haftungsrisiken und enormen Imageschäden für das Unternehmen verbunden ist.
Um die Sicherheit zu gewährleisten und den Unternehmenswert zu steigern, bedarf es deshalb der Verankerung wirkungsvoller Material-Compliance-Strukturen. Es gilt,
  • die Mitarbeiter für die Compliance-Problematik zu sensibilisieren,
  • die Umsetzung und Einhaltung gesetzlicher und kundenspezifischer Vorgaben sicherzustellen sowie
  • eine unternehmensweite Transparenz und Integrität zu schaffen.
Diese vielschichtigen Forderungen können sich aus Gesetzen (unterschiedlich in den jeweiligen Vertriebsmärkten), aus den Kundenanforderungen (auch diese sind zum Teil verschieden) und aus Ansprüchen aus allgemein gültigen Normen und Richtlinien zusammensetzen.
Innerhalb der Unternehmensbereiche Entwicklung, Beschaffung und Vertrieb der Automobilzulieferindustrie existierte bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber kein Tool, welches es ermöglichte, Bauteile sowie Artikel gleichzeitig bezüglich der Einhaltung aller wesentlichen Compliance-Forderungen abzuprüfen.
Die Software ‚CoChecker’ erlaubt nun diese Material Compliance – also die Anerkennung und Umsetzung aller relevanten Gesetze sowie Richtlinien. Sie basiert auf dem Zusammenspiel von intelligenter Workflowprogrammierung und multilingualer Datenbank. Ziel des CoCheckers ist es, zu jedem Zeitpunkt ein Bauteil bezüglich seiner kunden- beziehungsweise gesetzesspezifischen Material Compliance bewertbar zu machen. Hierbei werden innerhalb des CoCheckers die Materialvorgaben der Automobilindustrie bezüglich der im Fahrzeug und der darin enthaltenen Bauteile aufgearbeitet und abprüfbar gemacht. Dies ermöglicht es dem Hersteller von Bauteilen, innerhalb einer Software-unterstützten Abfrage nachzuprüfen, welche Materialanforderungen über die aktuell allgemein anerkannten Materialstandards (IMDS und GADSL) hinaus an sein Bauteil gestellt werden.
Basis des CoCheckers ist eine sich ständig erweiternde und aktualisierende Sammlung aller relevanten Informationen (Gesetze, Richtlinien und Normen), integriert in einer Datenbank. Zur Sicherstellung dieser Informationsbasis arbeitet tec4U mit einem internationalen Netzwerk aus Juristen, Chemikern und Technikern zusammen. Des Weiteren besteht eine Kooperation mit ‚Daimler Gesetzestexte online’. In der derzeitigen Version stehen dem Anwender 31 Regelwerke zur Complianceprüfung zur Verfügung.
Die Bedienung des CoCheckers ist denkbar einfach. Der User kann entweder bestehende Materialdatensätze prüfen (beispielsweise IMDS- oder vergleichbar formatierte Datensätze) oder bauteilunabhängig nach bestimmten Materialien und deren Verwendungseinschränkungen suchen. Zunächst wählt er in der Filtermaske die unterschiedlichen Untersuchungsparameter aus und lädt im Anschluss einen vorgegebenen Materialdatensatz eines Produktes oder einen aktuellen Datensatz aus dem IMDS hoch. Nachfolgend kommt es im CoChecker zum Abgleich der im Materialdatensatz aufgeführten Materialien mit den per Filter definierten Regelwerksvorgaben. Die Software arbeitet sich, ausgehend von den Reinstoffen, weiter über die Ebene der Werkstoffe bis zum fertigen Bauteil vor und überprüft, ob für gefundene Grenzwertüberschreitungen eventuell Ausnahmeregelungen vorhanden sind. Ergebnis der Prüfung ist der Report. Als erste Seite des Reports erhält der Anwender eine Zusammenfassung des Untersuchungsergebnisses in Form einer summarischen Darstellung der Compliance oder Non-Compliance des Produktes. Bei Regelverstößen werden diese benannt. Eine detaillierte Aufschlüsselung der eigentlichen Problempunkte – sowie deren Begründung – zeigt die Prüfliste. Diese erörtert die Konformität jedes Objektes.
Material Compliance – einen Knopfdruck entfernt
Entscheidungsträger im Unternehmen können sich so sehr schnell einen Überblick über den aktuellen Compliance-Status ihrer Produkte verschaffen. Außerdem lässt sich daraus ableiten, in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht. Für die Entwicklung etwa ist dies gleichermaßen eine To-do-Liste die angibt, wo nachgearbeitet werden muss. Innerhalb der bauteilunabhängigen Betrachtung kann der Anwender zudem nach bestimmten Materialien suchen und deren Verwendungseinschränkungen in bestimmten Bauteilen eruieren. Dies erlaubt es ihm, die materialspezifischen Vorgaben für ein potentielles Bauteil in einer sehr frühen Phase zu bestimmen und in das Bauteillastenheft zu integrieren. In dieser Phase dient der CoChecker auch als Frühwarnsystem, das Verbotsstoffe rechtzeitig aufdeckt.
In der Praxis bewährt ist es, den CoChecker innerhalb des Produktentstehungsprozesses mindestens an zwei Gates zu positionieren.
  • Die erste CoChecker-Prüfung sollte am Ende der Konzeptphase möglichst anhand eines ähnlichen Bauteils oder eines Vorgängermodells erfolgen. Das Resultat zeigt dem Entwickler (und im Anfragelastenheft dem Lieferanten), wie er die Material Compliance erreichen kann.
  • Die zweite Prüfung sollte möglichst nach dem Lieferanten-EMPB und vor der Freigabe des Kundenproduktes erfolgen.
Diese Positionierungen können von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein und in sehr starker Abhängigkeit vom Produkt- und seinem Entstehungsprozess stehen. Gleichwohl ist anzustreben, dass die Compliance-Prüfung als definiertes Dokument einen festen Platz innerhalb der Dokumentation im Entwicklungsprozess erhält.
Die Kosten des CoChecker richten sich übrigens ausschließlich nach der Nutzung der Software. Dies bedeutet, dass der Kunde nur die tatsächlichen Prüfvorgänge bezahlt und nicht durch hohe Fixkosten belastet wird. Im Rahmen dieses zukunftsfähigen On-Demand-Modells kann der Kunde zwischen unterschiedlichen Kontingentpaketen wählen.
tec4U, Saarbrücken www.cochecker.de www.tec4u.com
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