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Umweltmanagement – Nachhaltigkeits- management

Deutsche Unternehmen hinken im internationalen Vergleich hinterher
Umweltmanagement – Nachhaltigkeits- management

Umweltmanagement – Nachhaltigkeits- management
Unternehmerische Nachhaltigkeit „greifbar“ zu machen ist eine Herausforderung an das Management von Unternehmen. Für die Implementierung einzelner CSR-Themen werden bereits verschiedene, ihrer Art und Verbreitung nach sehr heterogene Managementsysteme bzw. -Instrumente angeboten. Entscheidend für den Erfolg ist am Ende, dass jedes Unternehmen seinen individuellen, den Bedürfnissen entsprechenden Weg entwickelt, Nachhaltigkeit zu managen.

Dr. Karolin Hartmann teras Rechtanwälte, Saarbrücken

Eine Studie des Umweltberatungsunternehmens URS Deutschland GmbH zeigt, dass deutsche Unternehmen sowie der deutsche Finanzsektor im internationalen Vergleich den so genannten Nachhaltigkeitskriterien im Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsmanagement zu wenig Aufmerksamkeit schenken.
Dies bestätigt sich vor allem vor dem Hintergrund, dass mittlerweile in Deutschland sowohl Banken, Investoren als auch Versicherungen zunehmend wissen, zu welchen ökologischen und sozialen Bedingungen Unternehmen wirtschaften.
Ziel dieser Studie ist es, die aktuelle Bedeutung von Nachhaltigkeitsthemen für Unternehmen im deutschsprachigen Raum zu erheben und zu analysieren. Abgefragt wurden Bekanntheit, Bedeutung und Verwendung von Schlüsselbegriffen aus dem Nachhaltigkeitsbereich, die Relevanz und Bedeutung von Nachhaltigkeit für Unternehmen bei operativen und strategischen Entscheidungen, die Betroffenheit der verschiedenen Unternehmensbereiche sowie die Relevanz bei der Interaktion mit finanziellen Stakeholdern. Vorgesehen ist die periodische Wiederholung der Studie, um Tendenzen und Änderungen der Schwerpunkte und Paradigmenwechsel im Management über Zeit darstellen zu können.
An der Befragung für das Jahr 2006 beteiligten sich insgesamt 39 von 289 befragten Unternehmen (Rücklaufquote 13,5 %), davon 87 % Großunternehmen mit über 500 Millionen Euro Jahresumsatz und 74 % international tätige Unternehmen. Die teilnehmenden Unternehmen kommen aus unterschiedlichen Sektoren, mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe (26 %) als größtem Sektor. Von den Unternehmen veröffentlichen 77 % einen Corporate Social Responsibility (CSR)-, Nachhaltigkeits- oder Umweltbericht (verglichen mit 39 % von den 289 befragten Unternehmen). 74 % der Unternehmensvertreter, die an der Studie teilgenommen haben, sind im CSR-, Nachhaltigkeits- oder Umweltmanagement tätig.
Schlagworte und Fachbegriffe – Wissensstand der Unternehmen
Die Stichprobe ist zwar nicht repräsentativ für alle Unternehmen im deutschsprachigen Raum, sie ermöglicht jedoch einen Einblick in die Bedeutung und in Managementtrends von Nachhaltigkeitsthemen bei Unternehmen, die in Nachhaltigkeitsfragen zu den führenden gehören. Die heute gebräuchlichen „Schlagworte“ der Nachhaltigkeitsdebatte sind den in der Studie antwortenden Unternehmen zunächst einmal ein Begriff. Fachbegriffe des Nachhaltigkeitsmanagements, wie zum Beispiel die der Standards SA 8000 und AA 1000, sind hingegen überraschenderweise nur etwa jedem zweiten Nachhaltigkeitsmanager geläufig. Aufschlussreich ist auch, dass Begriffe, die primär auf die Identifizierung von Chancen zielen, nur jedem Dritten bzw. Vierten bekannt sind. Bei der Verwendungshäufigkeit in naher Vergangenheit (d.h. in den letzten vier Wochen vor der Befragung) stehen Schlagworte sowie konzeptionelle und technische Begriffe zur Berichterstattung und Managementsystemen im Vordergrund.
Als wichtigste Begriffe gelten übereinstimmend für Unternehmen und in persönlicher Hinsicht Nachhaltige Entwicklung/Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR). Des Weiteren scheinen vor allem Managementsysteme (CG, UMS) für Unternehmen eine etwas höhere Bedeutung zu haben, als die Einbindung von Anspruchsgruppen, die für die Befragten persönlich am drittwichtigsten waren. Bei Passivität oder Reaktivität im Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen werden Unternehmen in Zukunft vergleichsweise mehr Aufwand in das Stakeholder-Management investieren müssen, als z.B. in die weitere Optimierung von Umweltmanagementsystemen (UMS).
Im Vergleich zu internationalen Studien ist die geringe Bedeutung der Global Reporting Initiative (GRI) sowie der Standards SA 8000 und AA 1000 beachtlich. Hier lässt die Studie also den Schluss zu, dass selbst führende Unternehmen im deutschsprachigen Raum bei der Anwendung der GRI, der SA 8000 und der AA 1000 Standards hinterherhinken.
Fazit
Da sich bei einer zunehmenden Anzahl von Unternehmen der Blickwinkel auf das Nachhaltigkeitsprogramm ändert, wird im Zuge dessen auch die Betroffenheit durch Nachhaltigkeitsfragen zunehmen. Einige Vorreiter erkennen in Nachhaltigkeitsstrategien bereits Chancen für Innovationen und neue Märkte. Chancen aus Nachhaltigkeitsthemen mit möglichen positiven ökonomischen Auswirkungen sind z.B. Stärkung der Reputation, Kostenreduktion, Innovation, Zugang zu Kapital, Steigerung der Mitarbeitermotivation und Attraktivität als Arbeitgeber. Risiken mit möglichen negativen ökonomischen Auswirkungen stellen z.B. Reputationsverlust, Umsatzeinbrüche, Haftungsrisiken und Beschaffungsrisiken dar.
Demnach werden sich die Chancenpotenziale ausweiten und die entsprechenden Risiken werden sich fokussieren, wobei im Ergebnis die Chancen gegenüber den Risiken überwiegen.
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