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Vernetzt und schlau

Messtechnik profitiert vom Internet der Dinge
Vernetzt und schlau

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Die digitale Konnektivität verbessert die Qualität von Messungen und eröffnet neue Möglichkeiten Bild: vectorfusionart/Fotolia.com
Technologien rund um Industrie 4.0 werden die Entwicklung in der Messtechnik vorantreiben, so die Ergebnisse von zwei Studien. Smarte Systeme werden zu besseren Ergebnissen und Kosteneinsparungen in den Prozessen führen. Der Einsatz von intelligenten Sensoren wird deutlich ansteigen.

„Durch digitale Konnektivität können der Einsatz von Prüfsystemen maximiert, die Qualität von Messungen verbessert und unzählige zukünftige Möglichkeiten eröffnet werden“, heißt es in einer Studie des Marktforschungshauses Frost & Sullivan, die sich mit IIot-Technologien (Industrial Internet of Things oder Industrie 4.0) in der Mess- und Prüftechnik beschäftigt.

Diese Möglichkeiten machen Lösungen, die vernetzt und mit Intelligenz ausgestattet sind, für Unternehmen besonders attraktiv. Schließlich steigen die Anforderungen an die Qualität der Produkte und deren effizienter Kontrolle kontinuierlich an. „In Zukunft liegt der Fokus darauf, eine Null-Fehler-Qualität in Produkten zu erreichen, weshalb der Bedarf an smarten Prüfsystemen steigen wird. Dadurch werden Ausschuss oder Nachbesserungen vermieden werden und so Umsatzausfälle verhindert“, sagt Anisha Nikash Dumbre, der sich bei Frost & Sullivan als Analyst mit dem Thema Messtechnik beschäftigt.

Laut den Marktbeobachtern können sich Unternehmen auf weitere Vorteile freuen: Firmen, die ihre vorhandene Mess- und Prüftechnik durch modular aufgebaute, kompakte und intelligente Systeme ersetzen, können damit die Kosten für die entsprechenden Prozesse senken.

Die Experten von Frost & Sullivan gehen davon aus, dass sich künftige Prüflösungen durch eine Kombination von im Feld verteilten Sensoren, die drahtlos kommunizieren, und zentralen Systemen auszeichnen werden. Außerdem werde die Bedeutung von Handheld-Geräten weiter ansteigen. Diese seien kostengünstig und der Wartungsaufwand gering.

Das generelle Interesse an Industrie-4.0-Technologie wird daher in den kommenden Jahren deutlich nach oben gehen. Laut Studie wird der Wert von IIoT in der Mess- und Prüftechnik bis zum Jahr 2022 auf 104,8 Millionen US-Dollar anwachsen – mit einer jährlichen Wachstumsrate von 6,7 %.

Doch bisher gehen die Anbieter die Integration entsprechender Technik nur langsam an. „Derzeit sind Erstausrüster vorsichtig, was die Einführung von IIoT-Technologie angeht, denn man hat Bedenken in Bezug auf Sicherheitsfragen und einen eingeschränkten Marktzugang,” erklärt Dumbre.

Das werde sich in Zukunft jedoch ändern. Bis 2025 sich laut dem Analysten die nächste Generation von Mess- und Prüfsystemen auf den Möglichkeiten ihrer vorhergehenden Systeme entwickelt haben und fortschrittliche Testmöglichkeiten und -ergebnisse ermöglichen. Die Demokratisierung des IIoT werde für günstigere Software-as-a-Service-Modelle sorgen, so Dumbre. Dies führten schließlich dazu, dass mehr als 80 % aller Anbieter diese Technologie in ihre Prüfsysteme aufnehmen werden.

Großflächige Nutzung von Sensoren

Auch der Verband für Sensorik und Messtechnik (AMA) sieht in Industrie 4.0 einen Entwicklungstreiber. „Mit der fortschreitenden Entwicklung der Internet-Anwendungen wird die Kapazität hinsichtlich der Anzahl der miteinander verbundenen Geräte stark ansteigen“ heißt es in der Studie „Sensor-Technologien 2022“. „Konzepte wie das Internet der Dinge, die M2M-Kommunikation oder Sensor-Netzwerke werden zur großflächigen Nutzung von Sensoren führen.“

Die Autoren der Studie sehen Smarte Sensoren derzeit als einen der großen Entwicklungstrends. Gemeint sei damit die „zunehmende Funktionsintegration unterschiedlicher Sensorkomponenten – einschließlich der analogen und digitalen integrierten Signalverarbeitung“.

Berührungsloses Messen ist gefragt

Sensoren werden zunehmend intelligenter, was auch eine Selbstadaption möglich macht. Will heißen: „Sensoren passen sich mit ihrem optimalen Messbereich und Arbeitspunkt an die konkreten Prozessanforderungen selbst an“, heißt es in der Studie.

Die AMA-Experten erkennen derzeit außerdem einen verstärkten Einsatz von Sensoren mit berührungslosen Messprinzipien – wie zum Beispiel optischen und magnetischen Sensoren.

Der Sensor werde sich zum Umfelderkennungssystem weiterentwickeln müssen, so die Autoren. An die neuen Prozess-Sensoren gibt es laut Studie eine Reihe von Anforderungen. Dazu zählen unter anderem der Trend zur Inline-Messung, das direkte Heranführen der Sensoren an die Messobjekte und -größen sowie die Erfassung von Prozessdaten mit Zwischen- und Trendinformationen.

Allerdings besteht auch Handlungsbedarf. „Noch fehlen Standards und effiziente Entwicklungswerkzeuge, die die Implementierung von Sensoren und den Zugriff auf deren Daten wesentlich vereinfachen“, so die AMA-Studie. ■


Der Autor

Markus Strehlitz

Redaktion

Quality Engineering


Branche erwartet mehr Umsatz

Im dritten Quartal 2017 hat die Branche der Sensorik und Messtechnik 5 % mehr Umsatz erwirtschaftet und ein Plus von 2 % bei den Auftragseingängen verzeichnet – verglichen mit dem Vorquartal. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Verband AMA bei seinen 460 Mitgliedern quartalsweise durchführt. Damit seien die Erwartungen der Firmen von 3 % Umsatzwachstum übertroffen werden, so der Verband.

Die befragten AMA-Mitglieder prognostizieren für dieses Jahr insgesamt Umsatzwachstum, planen die Investitionen weiter auszubauen und setzen auf einen weiteren Personalausbau. „Insbesondere dürfen wir gespannt sein auf die Impulse aus dem Zusammenwachsen der sich rasant entwickelnden Informations- und Kommunikationstechnik.“, sagt AMA-Geschäftsführer Thomas Simmons.

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