Die Verknüpfung von Daten kann in der Qualitätssicherung entscheidende Erkenntnisse bringen und zum Beispiel Fehler frühzeitig vermeiden. Die Entwicklung geht zu CAQ-Software, die verschiedene Informationen und Funktionsbereiche miteinander verbindet.
Markus Strehlitz
„Der große Trend der digitalen Vernetzung ist auch in der Qualitätssicherung deutlich bemerkbar“, sagt Michael Flunkert, Geschäftsführer des CAQ-Spezialisten Babtec (Halle 5, Stand 5230). Werke und Produktionsanlagen müssten global verbunden, IT-Systeme miteinander verknüpft und Spezialisten im eigenen Unternehmen und darüber hinaus in Dialog gebracht werden. „Software – und CAQ-Systemen in besonderem Maße – kommt hier seit Jahren eine Schlüsselrolle zu“, so Flunkert.
Wie dies konkret aussieht, zeigt Babtec mit seinem Quality Cockpit. Mit diesem lassen sich alle Daten eines unternehmensweiten Qualitätsmanagement-Systems zusammenführen.
Informationen miteinander zu verbinden, hält auch Bernd Ludwig für entscheidend. Das zeige sich auch in der Struktur einer CAQ-Software. „Je mehr Module im Qualitätssicherungsprozess miteinander kommunizieren und Informationen austauschen, desto größer ist die Chance, Wiederholfehler zu vermeiden“, erklärt Ludwig, der die Geschäfte von iqs (Halle 3, Stand 3416) leitet. Denn grundsätzlich geht es seiner Meinung nach nicht mehr darum, Fehler nur zu entdecken, sondern diese schon von vornherein zu vermeiden. Vorausschauende Planung und Fehlerprävention lauten die Schlagworte.
So hat Babtec etwa seinem CAQ-System ein Modul für die vorbeugende Instandhaltung hinzugefügt. Das Modul sorgt für einen schnellen Informationsfluss zwischen Qualitätsmanagement, Produktion und Instandhaltung.
Den Trend zur Ganzheitlichkeit greifen Anbieter auch auf, indem sie CAQ- und MES-Funktionen miteinander verknüpfen. „Die Bereiche MES und Qualitätsdatenerfassung wachsen immer stärker zusammen“, beobachtet etwa Professor Norbert Böhme, Geschäftsführer von Böhme & Weihs (Halle 1, Stand 1212). Der Software-Anbieter hat aus diesem Grund ein eigenes MES-Modul für seine CAQ-Software entwickelt. Zu den Funktionen zählen unter anderem Betriebs- und Maschinendatenerfassung, KPIs sowie Ressourcenmanagement für Maschinen und Werkzeuge.
Funktionen passen sich dem Anwender an
Aus Sicht von Guardus (Halle 1, Stand 1617) ist CAQ ein wichtiger Baustein eines ganzheitlichen Manufacturing-Execution-Systems (MES). Das hauseigene MES verfügt daher über entsprechende Funktionen. Diese lassen sich dank so genannter dynamischer Funktionsnetze genau an die Aufgabenstellungen der Anwender anpassen.
Großes Interesse an CAQ-Software besteht derzeit vor allem in der Automobilbranche, der Medizintechnik und der Luftfahrtindustrie. Die Qualitätsanforderungen seien hier so hoch, dass die Unternehmen nur durch eine konsequent betriebene Qualitätssicherung wettbewerbsfähig bleiben könnten, so Ludwig von iqs.
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