Rheologische Messungen zur Bestimmung der Viskosität und Elastizität sind heute selbstverständlich und werden täglich in Entwicklung und Qualitätssicherung eingesetzt. Ähnlich bekannt ist die Bestimmung der Ober- oder Grenzflächenspannung eines Fluides. Neu ist die Kombination beider Methoden, wobei die Meßeinrichtung des Rheometers sich in der Grenzfläche von zwei Flüssigkeiten (Wasser/ÖI) oder an der Oberfläche einer Flüssigkeit befindet.
Gemessen wird das rheologische Verhalten der Grenzflächen mit einer aufgezwungenen Scherspannung im Frequenzbereich von 0,001 bis 20 Hz. Aus der Dämpfung der Schwingungsamplitude wird der viskose Anteil und aus der Phasenverschiebung der Schwingung (Vorgabemessung) die Elastizität berechnet. Diese neue Methode lehnt sich in Messung und Auswertung an die traditionelle Rheologie an.
Warum der Aufwand? Die bisherigen Meßmethoden der Rheologie geben nur Auskunft über das Verhalten im Volumen einer Substanz und nicht an den Grenzflächen, von denen die Stabilität einer Emulsion oder die Geschwindigkeit eines Emulgators abhängt. Bekannt ist z.B. auch, daß Reinigungsmittel die Oberflächenspannung von Wasser vermindern, um Schmutz zu transportieren.
Diese statische Spannung reicht aber oft nicht aus, um die Wirkung neuer Tenside zu erklären, die Schaumwirkung in Lebensmitteln zu kontrollieren oder die Benetzung von Oberflächen bei Farben zu definieren.
A QE 623
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