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Von Profis lernen

8. Deutscher IIR Qualitätskongress Topit 2006
Von Profis lernen

Unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Dr. Hermann Hill von der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer trafen sich am 31. Janur bis 1. Februar wieder zahlreiche führende Qualitätsmanager namhafter Unternehmen zum Erfahrungsaustausch. Unter dem Motto „Innovatives Qualitätsmanagement für erfolgreiche Unternehmen“ ging es um Kennzahlen und Prozesse, BSC und EFQM-Modell, Globalisierung und Wettbewerb, Organisation und Methoden u.v.m.

An Preisträgern seitens der Referenten war kein Mangel. Vertreten war der „Innovator des Jahres 2004“, die VARTA Microbattery GmbH in Person des Vorsitzenden der Geschäftsleitung Dr. Dejan Ilic ebenso wie der Gewinner des Ludwig-Erhard-Preises 2004, Endess+Hauser Wetzer GmbH mit mit dem Leiter des Qualitätsmanagementes Bernd Kunert sowie die Homag Holzbearbeitungssysteme AG mit dem Leiter Qualitätswesen Jens Held, die eine Auszeichnung beim LEP 2004 erhielten und die Cherry GmbH als „Die beste Fabrik 2005“, vertreten durch den Bereichsleiter Qualitätslenkung. Als „Exot“ unter den ganzen Industriemanagern trat Jürgen Spahl auf, der es als Bürgermeister der fränkischen Gemeinde Rednitzhembach schaffte, durch optimierte Prozesse in der öffentlichen Verwaltung seine hochverschuldete gemeine innerhalb von 7 Jahren schuldenfrei zu stellen. Aber auch bei den anderen „Nichtprämierten“ ist ein konsequent gelebtes Qualitätsmanagement der Grundstock des Unternehmenserfolges. Und hier muss nicht einmal mit „Wundermitteln“ oder „Geheimtips“ und schon gar nicht mit hochgestochenen Theorien gearbeitet werden, sondern in vielen Belangen einfach mit dem sogenannten „Gesunden Menschenverstand“. Immer wieder ist fest zu stellen, dass in Betrieben mit einem gewissen Grundlevel an sozialer und emotionaler Intelligenz das Verhältnis zu den Mitarbeitern stimmt, die Kundenbeziehungen langfristig und vertrauensgeprägt sind und auch die Lieferantenbeziehung in einer fairen und partnerschaftlichen Weise gepflegt wird.

Ohne Begeisterung keine Excellence
Bernd Kunert vom LEP-Preisträger Endress+Hauser Wetzer macht es deutlich: „ein Unternehmen soll Gewinne bzw. Erträge erzielen. Wer heute erfolgreich arbeitet, kann morgen Werte schaffen. Und nur wer heute Werte schafft, kann morgen ertragreich arbeiten. Gewinne und Erträge kommen vom Kunden. Um im Wettbewerb bestehen zu können muss immer wieder um den Kunden geworben werden. Da sich die Produkte immer weniger in den Spezifikationen unterscheiden, fällt die Entscheidung meist über den Preis oder den Service, beides wird subjektiv bewertet. Ein nachhaltiger Erfolg ergibt sich aus zufriedenen und loyalen Kunden, im Idealfall aus begeisterten Kunden. Firmeninterne Begeisterung ist die Voraussetzung für Begeisterung der Kunden im Markt. Unmotivierte Mitarbeiter können keine Begeisterung erzeugen. Motivation kann nicht verordnet werden. Wichtig ist die Kommunikation und Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungen. Die Übertragung von Verantwortung und Vertrauen können zur Begeisterung führen. Die Rahmenbedingungen werden von der Organisation gegeben und von den Vorgesetzten umgesetzt. Glaubwürdigkeit, Respekt und Faimess zu den Mitarbeitern müssen gegeben sein. Firmeninterne Begeisterung und die Begeisterung der Kunden im Markt sind die Voraussetzung für „Excellence“ und darüber stellt sich der Untemehmenserfolg ein“.
Qualitätsmanagement und Recht
Auf großes Interesse stieß RA Philipp Reusch von teras in Saarbrücken mit dem Thema Produkthaftung. Von der Organisation über strafrechtliche Aspekte, Anforderungen an die Dokumentation, Haftung einzelner Mitarbeiter bis hin zu Versicherungsaspekten und Notfallplanung spannte sich der Bogen.
Produktrisiken beherrschen war auch das Thema von Dr. Rolf Judas, Leiter Qualitätsmanagement Schmitz Cargobull AG in Hostmar. So stellen Rückrufaktionen im Risikomanagement eines Unternehmens sehr kritische Prozesse dar, die neben der langfristigen Existenz eines Unternehmens auch sehr stark das Image und gerade auch die Kundenbindung prägen. Die Beobachtung der Märkte zeigt, so Judas, dass Rückrufaktionen eher häufiger als seltener das Mittel der Wahl sind, um Produktprobleme zu lösen. Die Ansprüche an Fehlerfreiheit und an die Verantwortlichkeit des Lieferanten für solche Fehler ist erheblich gewachsen und wächst wohl auch noch weiter. Diese Vorgänge dürfen nicht zum Existenzrisiko werden und müssen daher systematisch, zeitnah und kostenoptimal abgearbeitet werden.
Thema: Globalisierung
„Fit for going global“ war das Thema von Dr. Norbert Hofmann, Leiter Qualität bei Magna Steyr in Graz. So entstehen vor allem für die Mitarbeiter bei der Vorstellung der Globalisierung oft Ängste. Hofmann: „Diese Ängste sind meist durch persönliche Erfahrungen begründet. Um ein Unternehmen „Fit for going global“ zu machen, müssen diese Ängste genommen werden. Verlust von familiären Kontakten ist einer der Hauptgründe die bei der Rekrutierung von Mitarbeiter genannt werden. Dies muss bei Entsendungen in einer entsprechenden Entsendepolicy berücksichtigt werden. Weiter muss die laufende Information zu den entsendeten Mitarbeitern forciert werden. Die Mitarbeiter haben oft das Gefühl von der Heimat abgeschnitten zu sein. Aus dem Auge, aus dem Sinn Um dem Vorzubeugen können Paten installiert werden, welche die Aufgabe haben, die Mitarbeiter mit Informationen abseits der Projektinformation zu versorgen (Klatsch), und die Rückkehr bzw. den Einstieg in ein Folgeprojekt zu planen. Kulturtrainings sind permanenter Bestandteil eines globalen Unternehmens. Die Angst vor anderen Kulturen darf nicht vorhanden sein. In diese Programme sind auch Mitarbeiter einzubeziehen, die nicht den Standort wechseln. Bewusste Jobrotation zwischen den Standorten fördert globales Verständnis, fördert Wissensaustausch und vereinfacht die Zusammenarbeit“.
Um ein Unternehmen auf die Herausforderung des globalen Marktes einzustellen, muss eine Änderung des Unternehmensgeistes herbeigeführt werden. Die Mitarbeiter müssen offen sein, mit anderen Kulturen zusammenzuarbeiten. Ein regionales Denken muss durch ein globales Denken ersetzt werden. Globalisierung nicht nur Herausforderung, sondern der nächste Schritt in die Zukunft.
Der 9. Deutsche Qualitätskongress Topit 2007 findet vom 29.-31.Januar 2007 wieder in Wiesbaden statt. IIR ist QE-VIP-CLUB Partner. Mitglieder erhalten Ermäßigung.
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