Egal, ob es sich um Lenkungen, Antriebswellen oder Getriebe handelt. Nahezu jedes Bauteil dieser Komponenten wird komplexen Wärmebehandlungen unterzogen. Ein Versagen des Teiles aufgrund fehlender oder fehlerhafter Wärmebehandlung kann fatale Folgen haben: Angefangen bei einzelnen Feldausfällen bis hin zu „millionenschweren“ Rückrufaktionen reichen die Risiken. Eine Entscheidung des Bundesgerichtshofes vom 31. März 1998, wonach die Lieferung eines fehlerhaften Produktes zu einer umfangreicheren Haftung des Lieferanten führt, setzt die Automobilhersteller und Zulieferer zusätzlich unter Druck. 100%-Prüfung der sicherheitsrelevanten Teile ist daher Pflicht.
Es reicht jedoch oftmals nicht aus, an nur einer Stelle des Bauteiles die Gefügestruktur zu überprüfen. Betrachtet man als Beispiel ein homokinetisches Antriebsgelenk, so müssen die einzelnen Induktionshärtezonen am Radius, Schaft und an der Glocke gesondert überprüft werden, um höchste Prozesssicherheit zu gewährleisten. Bei der Prüfung an nur einer Stelle des Bauteiles liegt der Vergleich mit russischem Roulette nahe.
Doch wie soll diese Prüfung ablaufen? Zerstörungsfrei muss sie natürlich sein, und so schnell, dass die bestehenden Taktzeiten nicht beeinträchtigt werden. Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit spielen eine ebenso große Rolle. Diese Anforderungen sind nur mit Wirbelstrom zu schaffen. Mit dem eddyliner Px können bis zu 16 Prüfstellen eines Teiles mit jeweils acht verschiedenen Frequenzen überwacht werden. Das Gerät arbeitet nach dem Prinzip der präventiven Mehrfrequenzprüfung (PMFT). Dabei sind zur Kalibrierung nur Gutteile erforderlich. Auch kleinste Fehler und Unterschiede in der Materialstruktur, die trotz sorgfältiger Produktion immer wieder auftreten, werden erkannt. Bei der Prüfung werden die kritischen Zonen von einer Durchlaufspule umschlossen. Der Prüfvorgang an sich dauert nur Sekundenbruchteile.
A QE 309
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